Zusammen gegen Corona – hier und weltweit
Die Pandemie ist auch eine Polypandemie, denn sie gefährdet nicht nur die Gesundheit, sondern auch wirtschaftliche Entwicklung, Stabilität und Frieden weltweit. Die Ärmsten der Armen werden am härtesten getroffen und können sich am wenigsten schützen.
Die Pandemie hat drastische Folgen:
- Ohnehin schon fragile Gesundheitssysteme sind am Limit. Beispielsweise sterben Menschen an Malaria, Tuberkulose, Aids und anderen behandelbaren Krankheiten, weil keine Medikamente ins Land kommen.
- Die Weltbank geht davon aus, dass 2021 durch die Virusausbreitung rund 160 Millionen Menschen zusätzlich in extreme Armut abrutschen könnten und die Zahl der Hungernden weiter zunehmen wird.
- Bis jetzt haben schon 300 Millionen Menschen in Entwicklungsländern ihren Arbeitsplatz verloren – ohne Kurzarbeitergeld, ohne Unterstützung.
- Hunderte Millionen Kinder weltweit können aktuell nicht zur Schule gehen.
- Die durch Covid-19 ausgelöste internationale Wirtschaftskrise führt zu Finanzkrisen, zu Überschuldung und Destabilisierung – und damit in vielen Ländern auch zu einer Gefährdung der Sicherheit.
Covid-19 ist eine globale Pandemie, und das Virus besiegen wir nur weltweit oder gar nicht.
Virusausbreitung stoppen
Die Ausbreitung des Corona-Virus muss dringend verlangsamt und schnellstmöglich gestoppt werden – in Deutschland und weltweit. Langfristig kann das nach dem heutigen Wissensstand nur durch eine weltweite, umfassende Impfkampagne gelingen.
Die Entwicklungs- und Schwellenländer stehen dabei vor ähnlichen Herausforderungen wie wir in Deutschland. Vielen dieser Länder, vor allem in Afrika, fehlen jedoch die Mittel, um die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Die Weltgesundheitsorganisation (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) (WHO) warnt besonders vor einer Überforderung der afrikanischen Gesundheitssysteme durch eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) stärkt deshalb gezielt die Gesundheitsinfrastruktur in Entwicklungsländern und engagiert sich für die gerechte Verteilung von Covid-19-Impfstoffen, Diagnostika und Medikamenten.
Im Mittelpunkt des BMZ-Engagements stehen dabei
- die massive finanzielle Unterstützung der internationalen Kooperationsplattform zur Entwicklung, Produktion und gerechten Verteilung von Covid-19-Impfstoffen, Therapeutika und Diagnostika (Access to Covid-19 Tools Accelerator, ACT-A) und der darin verankerten Impfstoffplattform COVAX Facility,
- die Stärkung der Gesundheitsinfrastruktur – unter anderem durch den Einsatz der Schnell einsetzbaren Expertengruppe Gesundheit (Externer Link) sowie
- die Unterstützung von Hygienemaßnahmen, die Ausbildung medizinischer Fachkräfte und Fortbildungen zur Virusdiagnostik und zur Behandlung von Infizierten.
Das BMZ stellt dazu im Rahmen seines globalen Corona-Sofortprogramms mehr als eine Milliarde Euro zur Verfügung.
Dafür wurde der Entwicklungsetat gezielt angepasst, weniger dringliche Themen wurden vorübergehend zurückgestellt.
Ausführliche Informationen über das deutsche Engagement für eine weltweite und gerechte Covid-19-Impfstoffverteilung über die Impfstoffinitiative COVAX finden Sie hier.
SEEG Experten helfen gegen Corona
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt Länder auf der ganzen Welt dabei, Covid-19-Infektionen zu erkennen und die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Das geschieht zum Beispiel durch die Schnell Einsetzbare Expertengruppe Gesundheit (SEEG).
In der Schnell Einsetzbare Expertengruppe Gesundheit (SEEG) kooperieren Expertinnen und Experten des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin, der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Friedrich-Loeffler-Instituts, des Robert-Koch-Instituts sowie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Auftraggeber der SEEG ist das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) in Kooperation mit dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) und dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL).
Die Expertinnen und Experten arbeiten im Sinne des One-Health-Ansatzes und unterstützen Partnerländer dabei, Krankheitsausbrüche, die zu einer Epidemie oder Pandemie werden können, früh zu erkennen, zu diagnostizieren und einzudämmen.
Im Rahmen der aktuellen Corona-Pandemie waren Einsatzteams der SEEG bisher in zahlreichen Ländern, insbesondere in Afrika und Lateinamerika aktiv. Der Fokus liegt dabei auf der Stärkung von Laborkapazitäten, der Bereitstellung von Testkits und Labormaterial sowie auf Trainings und technischer Beratung zum Umgang mit dem Ausbruch. So wurde beispielsweise mit Hilfe der SEEG in Benin die Covid-19-Diagnostik im Referenzlabor für hämorrhagische Fieber aufgebaut und ein intensives Praxistraining mit Labormitarbeitenden durchgeführt.
Im Jahr 2018 unterstützte die SEEG in Benin bereits während eines Ausbruchs des Lassafiebers und half während des Ebola-Ausbruchs in Zentralafrika bei der Etablierung einer Diagnostik für das Virus.