Die sozialen, ökologischen und ökonomischen Probleme weltweit zu lösen, ist eine Herausforderung, die nicht alleine auf Regierungsebene bewältigt werden kann. Erforderlich ist eine intensive Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Kräfte: Regierungen, Zivilgesellschaft und Wirtschaft müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen und handeln.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt diese Zusammenarbeit mit zahlreichen Angeboten für die Wirtschaft.
Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft
Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft (EPW) sind kurz- bis mittelfristig angelegte gemeinsame Vorhaben von Unternehmen und Durchführungsorganisationen der Entwicklungszusammenarbeit.
Im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft handeln beide Partner gleichberechtigt: Beide versprechen sich einen Nutzen aus der Partnerschaft, aber beide beteiligen sich auch an den Kosten und der Durchführung der Projekte. Entwicklungspartnerschaften kombinieren so die Innovationskraft der Wirtschaft mit den Ressourcen, dem Wissen und den Erfahrungen der Entwicklungspolitik.
Das BMZ unterstützt verschiedene Formen von Entwicklungspartnerschaften. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.
An einem Haus in der Stadt Mafraq in Jordanien werden Trink- und Abwasserleitungen verlegt.
Durch die Einbindung von Entwicklungspartnerschaften in staatliche, also zwischen Deutschland und den Partnerländern vereinbarte Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit, kann oft die Umsetzung größerer Programme ermöglicht werden, zum Beispiel zum Ausbau der Infrastruktur, zur Förderung erneuerbarer Energien oder zur Verbesserung der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung.
Mit develoPPP fördert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Engagement der Privatwirtschaft dort, wo unternehmerische Chancen und entwicklungspolitischer Handlungsbedarf zusammentreffen.
Dafür stellt das BMZ Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern tätig werden wollen oder bereits sind, finanzielle und fachliche Unterstützung zur Verfügung.
Bau eines Abwasserkanals in Beira, Mosambik
Im Rahmen des Vorhabens „Beschäftigung für nachhaltige Entwicklung in Afrika (E4D)“ unterstützt das BMZ öffentlich-private Partnerschaften in den acht Zielländern Ghana, Kamerun, Kenia, Mosambik, Sambia, Südafrika, Tansania und Uganda. Diese Partnerschaften fördern eine produktivere und menschenwürdige Beschäftigung.
Der Fonds Fragile Staaten Westafrikas wurde geschaffen, um in den Staaten der „Mano River Union“ (Côte d'Ivoire, Guinea, Liberia und Sierra Leone) Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft anzustoßen.
Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) stellt deutschen und internationalen Privatunternehmen sowie Unternehmen aus den Partnerländern langfristiges Kapital für Investitionen zur Verfügung.
Kaffeeanbau in Kenia. Trocknung von Kaffeebohnen in einer Kaffekooperative in Embu, die von der GIZ bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützt wird.
Kaffeeanbau in Kenia. Trocknung von Kaffeebohnen in einer Kaffekooperative in Embu, die von der GIZ bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützt wird.
Dabei ist die DEG bereit, sich langfristig zu engagieren und dabei höhere Projekt- und Länderrisiken einzugehen.
Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die Projekte, in die investiert wird, zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum und einer dauerhaften Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen vor Ort beitragen. Sie müssen rentabel, sozial- und umweltverträglich sein.
Der Dialog zwischen Politik und Wirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungszusammenarbeit. Beide Seiten können voneinander profitieren und ihre jeweiligen Erfahrungen und Kenntnisse einbringen.
Auszubildender in einer Trainingswerkstatt im Südsudan
Seit 1991 fördert das BMZ das Kammer- und Verbandspartnerschaftsprogramm (KVP). In KVP-Projekten kooperieren deutsche Kammern und Verbände mit Kammern und Verbänden in Partnerländern.
Industriemechaniker in einem Berufsbildungszentrum in Mexiko
Die deutschen Kammern und Verbände arbeiten in einer Berufsbildungspartnerschaft mit einer ähnlichen Einrichtung in einem Entwicklungs- oder Schwellenland zusammen. Ziel ist, das berufliche Bildungssystem im Partnerland zu verbessern und dadurch zu einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung und zur Reduzierung der Armut beizutragen.
Mit den BusinessScouts for Development stellt das BMZ Unternehmen im Inland und Ausland entwicklungspolitische Expertinnen und Experten zur Seite. An der Schnittstelle zwischen der deutschen Außenwirtschaft und der Entwicklungszusammenarbeit bieten diese in rund 40 Ländern eine einheitliche Ansprechstruktur für die Privatwirtschaft.
Der Erfolg eines Unternehmens und auch einer Volkswirtschaft ist maßgeblich von den Faktoren Wissen, Bildung und Ausbildung abhängig. Das BMZ fördert daher neben dem Aufbau von bedarfsgerechten Berufsbildungs- und Qualifizierungseinrichtungen auch die Aus- und Weiterbildung sowie die Vermittlung von Fachkräften.
Das Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) arbeitet als Personalvermittler der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Im Programm „Integrierte Fachkräfte“ vermittelt CIM hochqualifizierte Expertinnen und Experten an Arbeitgeber in Entwicklungsländern.
Der Senior Experten Service (SES) ist als Stiftung der Deutschen Wirtschaft für internationale Zusammenarbeit die führende deutsche Entsendeorganisation für Fach- und Führungskräfte im Ruhestand oder in einer beruflichen „Auszeit“. Schwerpunkt der Tätigkeit dieser ehrenamtlichen Experten ist die Lösung akuter technischer oder betriebswirtschaftlicher Probleme in kleinen und mittleren Unternehmen.
Ihre Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern übersteigen die Mittel der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit bei weitem. Durch ihren großen Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung tragen sie gleichzeitig eine große Verantwortung.
Für eine passgenaue Beratung der Wirtschaft hat das BMZ die Agentur für Wirtschaft & Entwicklung mit Standorten in Berlin und Bonn eingerichtet.
Die Agentur arbeitet an der Schnittstelle zwischen Unternehmen, Verbänden und Entwicklungszusammenarbeit. Sie berät privatwirtschaftliche Akteure, die sich in Entwicklungs- und Schwellenländern engagieren wollen, und initiiert so neue, innovative Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung weltweit.
Nähere Informationen über das Angebot des BMZ für die Wirtschaft finden Sie hier.