Traditioneller Schal mit Ajrak-Ornament. Ajrak ist eine spezielle Form des Blockdrucks in Pakistan. Schals mit diesem Design zeigen spezielle Muster, die mit Hilfe von Stempeln hergestellt werden.
Urheberrecht© Abdul Hakeem Memon, via flickr, CC BY 2.0
Pakistan Einflussreiches Partnerland in Südasien
Zusätzlich ist Pakistan von politisch, religiös und wirtschaftlich motivierten Konflikten zwischen Saudi-Arabien und dem Iran betroffen. Dies führt dazu, dass sich Pakistan sowohl politisch als auch wirtschaftlich China zuwendet.
Ein starkes Bevölkerungswachstum (derzeit rund 220 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner), eine schwache öffentliche Verwaltung, Defizite im Menschenrechtsschutz und bei der Herstellung günstiger Rahmenbedingungen für nachhaltiges Wachstum sowie eine hohe Anfälligkeit für die Folgen des Klimawandels stellen das Land vor große strukturelle Herausforderungen.
Seine interne Dynamik und sein globales Gewicht machen Pakistan zu einem wichtigen Partner für die deutsche Entwicklungspolitik.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Pakistan
Deutschland und Pakistan arbeiten bereits seit 1961, dem Gründungsjahr des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), entwicklungspolitisch zusammen. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Pakistan zielt darauf ab, das Partnerland auf seinem Weg hin zu einer nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen. Für die Jahre 2020 und 2021 wurden dafür vom BMZ 174,25 Millionen Euro zugesagt. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Kernthemen beziehungsweise Aktionsfelder:
- Gute Regierungsführung
- Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
- Klima und Energie, Just Transition
Darüber hinaus leistet Deutschland in Pakistan einen Beitrag zur Minderung von Fluchtursachen, indem es die strukturschwachen Grenzregionen zu Afghanistan bei der Versorgung von Flüchtlingen unterstützt und die kommunale Infrastruktur in Gemeinden mit hohem Migrantenanteil verbessert. Nach Möglichkeit werden Frauen in allen Vorhaben als Zielgruppe berücksichtigt und ihre aktive Teilhabe besonders gefördert.
Geografisch konzentriert sich die Entwicklungszusammenarbeit auf den Nordwesten Pakistans. Deutschland gehört zu den wenigen Gebern, die mit eigenen Strukturen und Personal in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa und den ehemaligen Stammesgebieten (heute: Merged Areas) aktiv sind. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der bevölkerungsreichen Provinz Punjab, in der unter anderem viele Unternehmen der Textilwirtschaft ansässig sind.
Im Sommer 2022 führten außergewöhnlich starke Monsunregenfälle zu verheerenden Überschwemmungen. Das Bundesentwicklungsministerium hat Pakistan im September 2022 Hilfen in Höhe von insgesamt 39 Millionen Euro zur Bewältigung der akuten Krise und der sozialen Folgen der Flutkatastrophe sowie für den Wiederaufbau der Infrastruktur zugesagt.