Jurte im Altai-Gebirge nahe der Grenze zwischen der Mongolei und Sibirien

Mongolei Land mit großen Potenzialen und schwierigen Bedingungen

Mit zwei Einwohnern pro Quadratkilometer ist die Mongolei der am dünnsten besiedelte Staat der Welt. Nur 3,3 Millionen Menschen leben in dem zentralasiatischen Land, das mehr als viermal so groß ist wie die Bundesrepublik Deutschland und dessen Naturraum aus Steppe, Wüste und Hochgebirge sehr sensibel auf klimatische Veränderungen reagiert. Die Mongolei hat nur zwei Nachbarn: Russland im Norden und China im Süden.

Den Übergang von einer kommunistischen Volksrepublik zu einer parlamentarischen Demokratie und zur Marktwirtschaft hat die Mongolei erfolgreich bewältigt. Die mongolische Wirtschaft stützt sich vor allem auf Viehzucht und den Abbau von Rohstoffen. Unter anderem wegen fallender Rohstoffpreise verlangsamte sich das mongolische Wirtschaftswachstum zeitweise. Grenzschließungen zu China infolge der Corona-Pandemie sowie Handelseinschränkungen und stark steigende Kraftstoff- und Lebensmittelpreise aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine verschärfen die wirtschaftliche und soziale Lage, welche sich nun aber wieder positiver entwickelt.

Die Entwicklung des Landes wird zudem durch eine schwache Infrastruktur, Fachkräftemangel und eine weit verbreitete Korruption behindert. Insbesondere die ländlichen Regionen sind von wirtschaftlichen Erfolgen abgekoppelt. Eine wachsende Umweltzerstörung droht vor allem den Nomaden und Tierhaltern die Lebensgrundlage zu entziehen.

Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) steht die Mongolei auf Platz 96 von 193 ausgewerteten Staaten.


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Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit der Mongolei

Die deutsch-mongolische Entwicklungszusammenarbeit begann 1991/92 nach der politischen und ökonomischen Wende des Landes. Im Frühjahr 2020 fiel die Entscheidung, die bilaterale Zusammenarbeit mittelfristig zu beenden. Deutschland war zu diesem Zeitpunkt drittgrößter bilateraler (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Geber nach Japan und Südkorea und wichtigster europäischer Partner der Mongolei. Im Herbst 2022 wurde die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit angesichts der veränderten weltpolitischen Situation und der gestiegenen Herausforderungen der Mongolei wieder aufgenommen. Sie konzentriert sich auf folgende Kernthemen:

  • Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen
    Aktionsfeld: Biodiversität
  • Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
    Aktionsfeld: Berufliche Bildung
  • Klima und Energie, Just Transition (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)
    Aktionsfeld: Energieeffizienz

Für die Zusammenarbeit im Jahr 2022 sagte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) der Mongolei 24 Millionen Euro zu.

Ein Yak am Khoton-See in der Mongolei

Kernthema Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen Ökosysteme schützen – Artenvielfalt erhalten Interner Link

Die Mongolei verfügt über eine große Zahl verschiedener Ökosysteme und eine reiche Artenvielfalt. Die wertvollen Naturressourcen des Landes sind jedoch durch eine zu intensive Nutzung und den Klimawandel bedroht. Um die einzigartige Natur der Mongolei zu erhalten und gleichzeitig die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern, müssen Naturschutzgebiete besser gefördert und verwaltet werden. Deutschland unterstützt aktuell landesweit elf mongolische Naturschutzgebiete.

Ausbildungswerkstatt für zukünftige Schweißer im Ausbildungszentrum Hasu Megawatt, Ulan Bator, Mongolei

Kernthema Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung Rahmenbedingungen verbessern, Fachkräfte ausbilden Interner Link

Die Mongolei verfügt unter anderem über Kohle, Kupfer, Gold, zahlreiche Mineralien und Erze sowie über sogenannte seltene Erden. Die Mongolei ist das erste Land, mit dem Deutschland eine Rohstoffpartnerschaft geschlossen hat. Das BMZ engagiert sich dort zudem für eine praxisorientierte berufliche Bildung, die Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen sowie die Stärkung der Rechtssicherheit.

Solaranlage und Kohlekraftwerk in Ulan Bator, Mongolei

Kernthema Klima und Energie, Just Transition Brennstoffe effizienter nutzen und Luftverschmutzung stoppen Interner Link

In der Mongolei herrschen extreme klimatische Verhältnisse. Die Temperaturen schwanken zwischen mehr als 40 Grad Celsius im Sommer und bis zu minus 50 Grad im Winter. Eine verlässliche Strom- und Wärmeversorgung ist für die Menschen überlebenswichtig. Deutschland fördert in der Mongolei die Modernisierung von Kraftwerken, Umspannwerken und Versorgungsnetzen. So wird die Energieeffizienz gesteigert und zugleich der Ausstoß von Treibhausgasen verringert.

Aktuelle Situation

Entwicklungspolitische Kennzahlen

  • Mongolei
  • Deutschland

Allgemeine Informationen

Hinweise für die Nutzung

Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus der Mongolei sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.

Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.

Mongolei Hauptstadt Ulaanbaatar

Gesamtbevölkerung

in Millionen (2022)
3,4
83,8

Fläche

in Quadratkilometern
1.564.116
357.590

Rang im HDI

Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)
95
GY
Flagge von Guyana
96
MN
Flagge der Mongolei
97
DM
Flagge von Dominica
5
SE
Flagge von Schweden
7
DE
Flagge von Deutschland
7
IE
Flagge von Irland

Stand: 21.07.2023