Ausbildungswerkstatt für zukünftige Schweißer im Ausbildungszentrum Hasu Megawatt, Ulan Bator, Mongolei

Kernthema Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung Rahmenbedingungen verbessern, Fachkräfte ausbilden

Die Mongolei verfügt unter anderem über Kohle, Kupfer, Gold, zahlreiche Mineralien und Erze sowie über sogenannte seltene Erden. Diese werden zum Beispiel für die Herstellung von Bildschirmen, Windkraftanlagen, Energiesparlampen und medizinischen Geräten benötigt.

Um die große wirtschaftliche Abhängigkeit des Landes vom Export dieser Rohstoffe zu verringern und die Wettbewerbsfähigkeit der mongolischen Produkte zu steigern, strebt die Regierung an, mehr mineralische Ressourcen in einheimischen Betrieben weiterzuverarbeiten sowie die mongolische Wirtschaft zu diversifizieren.


Transparenz und Zusammenarbeit in der Rohstoffwirtschaft

Im Dezember 2005 trat die Mongolei der Initiative zur Verbesserung der Transparenz in der Rohstoffindustrie (Extractive Industries Transparency Initiative, EITI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) bei. Der EITI-Prozess soll gewährleisten, dass die Einnahmen aus der Rohstoffförderung auf nachvollziehbare Art und Weise in die öffentlichen Haushalte gelangen und dann zur Verminderung der Armut eingesetzt werden.

Die Mongolei ist das erste Land, mit dem Deutschland eine Rohstoffpartnerschaft geschlossen hat. Das 2011 unterzeichnete Abkommen sieht eine verstärkte Zusammenarbeit im Rohstoff-, Technik- und Industriebereich vor. Die deutsche Wirtschaft soll bei der Sicherung ihrer Rohstoffversorgung begleitet werden und gleichzeitig soll die wirtschaftliche Entwicklung in der Mongolei, insbesondere die Nachhaltigkeit der Rohstoffwirtschaft, unterstützt werden.

Deutsches Engagement für berufliche Bildung

Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ist es, die Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges und breitenwirksames Wirtschaftswachstum zu verbessern. Das BMZ engagiert sich daher insbesondere für eine praxisorientierte berufliche Bildung, die Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen sowie die Stärkung der Rechtssicherheit.

Um die Ausbildung von Fach- und Führungskräften zu verbessern, werden sieben Berufsschulen zu Ausbildungszentren ausgebaut und Aus- und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte in der Berufsbildung entwickelt.

Darüber hinaus unterstützt das BMZ die Deutsch-Mongolische Hochschule für Rohstoffe und Technologie (DMHT). Sie wurde 2013 gegründet und bietet praxisbezogene Bachelor-Studiengänge in den Bereichen Rohstoffe und Verfahrenstechnik, Umwelttechnik, Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen, mechatronisches Ingenieurwesen und Energie- und Elektrotechnik an. Außerdem kann ein Masterstudiengang „Ressourcen und Technologie“ belegt werden.

In enger Partnerschaft mit drei deutschen Hochschulen wurden an der DMHT bereits mehr als 100 Ingenieurinnen und Ingenieure ausgebildet. Das BMZ fördert die DMHT finanziell und unterstützt sie dabei, ein tragfähiges Geschäftsmodell einzuführen, das Leistungsangebot in Forschung und Lehre auszuweiten und das Lehrpersonal zu qualifizieren.

Stärkung kleiner und mittelgroßer Betriebe

Deutschland unterstützt die Mongolei außerdem dabei, das Geschäftsumfeld für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu verbessern. KMU stellen in der Mongolei rund 80 Prozent der Arbeitsplätze und verfügen über großes Potenzial, die Wirtschaft breiter aufzustellen und die Abhängigkeit vom Rohstoffabbau zu verringern.

Ziel des deutschen Engagements ist, KMU und Start-ups wettbewerbsfähiger und produktiver zu machen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze auch außerhalb der Hauptstadt Ulan Bator zu fördern. Dafür werden unter anderem regionale Gewerbezentren (Business Hubs) eingerichtet, die die Unternehmen dabei unterstützen sollen, sich neue Märkte und Kundengruppen zu erschließen.

Stand: 21.07.2023