Solaranlage und Kohlekraftwerk in Ulan Bator, Mongolei

Kernthema Klima und Energie, Just Transition Brennstoffe effizienter nutzen und Luftverschmutzung stoppen

In der Mongolei herrschen extreme klimatische Verhältnisse. Die Temperaturen schwanken zwischen mehr als 40 Grad Celsius im Sommer und bis zu minus 50 Grad im Winter. Eine verlässliche Strom- und Wärmeversorgung ist für die Menschen überlebenswichtig.

Der wachsende Energiebedarf des Landes wird zum größten Teil durch alte, ineffiziente Kohlekraftwerke gedeckt. Die überalterten Versorgungssysteme können die steigende Nachfrage nicht abdecken, so dass die Mongolei von Stromimporten abhängig ist.

Auch die Übertragungs- und Verteilungsinfrastruktur im Land ist veraltet und störanfällig. Insbesondere in ländlichen Gebieten drohen aufgrund der desolaten Heizungssysteme Ausfälle in der Wärmeversorgung. Auch öffentliche Gebäude wie Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser können im Winter häufig nicht ausreichend geheizt werden.

In den Städten, vor allem in der Hauptstadt Ulan Bator, leidet die Bevölkerung in den Wintermonaten unter extremer Luftverschmutzung. Sie entsteht zum einen durch die Kohlekraftwerke, zum anderen dadurch, dass viele Menschen in ihren Öfen Rohkohle, Holz und auch Müll verbrennen. Die Luftverschmutzung sorgt inzwischen für eine epidemieähnliche Verbreitung von Atemwegserkrankungen, die auch die Volkswirtschaft belasten.


Deutsches Engagement

Ein Vorort der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator

Ein Vorort der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator

Ein Vorort der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator

Deutschland fördert in der Mongolei die Modernisierung von Kraftwerken, Umspannwerken und Versorgungsnetzen. So wird die Energieeffizienz gesteigert und zugleich der Ausstoß von Treibhausgasen verringert.

Die mongolischen Behörden und Privatunternehmen werden dabei unterstützt, Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz in Planungs- und Verwaltungsprozesse zu integrieren und öffentliche Investitionen wirkungsvoll, transparent und gendersensibel einzusetzen.

Um die Luftverschmutzung und damit verbundene Gesundheitsrisiken in Ulan Bator zu verringern, werden in enger Zusammenarbeit mit Lokalverwaltungen und örtlichen Bauunternehmen öffentliche Gebäude wie Schulen und Kindergärten in traditionellen Jurten-Siedlungen (mongolisch: Ger) energetisch saniert. Diese Maßnahmen dienen zugleich der Weiterbildung der mongolischen Fachkräfte, damit diese künftig Sanierungen selbst vornehmen können. Erfolge sind bereits sichtbar: Der Krankenstand in Schulen mit verbesserter Wärmedämmung ist messbar niedriger als in unsanierten Bildungseinrichtungen.

Stand: 21.07.2023