Landschaft in Zentralmalawi
Urheberrecht© Stevie Mann/ILRI, via flickr, CC BY-NC-SA 2.0
Malawi Kleines Land mit großen Herausforderungen
Aktuell befindet sich Malawi in der wohl größten Wirtschaftskrise seit Erlangung seiner Unabhängigkeit 1964. Das Land ist hoch verschuldet und kann aufgrund fehlender Devisen selbst lebenswichtige Güter wie Treibstoffe oder Medikamente nicht mehr in ausreichender Menge importieren. Der Landwirtschaft mangelt es an Saatgut und Dünger. Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) leidet mehr als ein Viertel der Bevölkerung unter dauerhafter Ernährungsunsicherheit.
Verwüstungen durch Tropensturm „Freddy“
Mitte März 2023 wurde das Land von dem außergewöhnlich langlebigen Zyklon „Freddy“ getroffen. Mehr als eine halbe Million Menschen sind von den Auswirkungen des Tropensturms betroffen, der nach Angaben der Welthungerhilfe das Land in seiner Entwicklung um Jahre zurückgeworfen hat. Da viele Felder zerstört wurden, warnen Hilfsorganisationen vor einer Hungersnot. Zusätzlich wird das Land seit Frühjahr 2022 durch den schwersten jemals in Malawi verzeichneten Cholera-Ausbruch belastet. Experten befürchten, dass sich die Zahl der Infektionen infolge der durch den Sturm ausgelösten Überschwemmungen noch deutlich erhöhen wird.
Malawi zählt zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt (LDCs (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)). Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) nimmt Malawi Rang 169 von 191 Staaten ein.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Malawi
Für die Entwicklungszusammenarbeit sagte die Bundesregierung Malawi 2021 für zwei Jahre 64,2 Millionen Euro neu zu. Zusätzlich erhält Malawi über die Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“ Mittel in Höhe von bis zu 24,4 Millionen Euro.
Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Kernthemen:
- Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Aktionsfeld: Gute Regierungsführung - Leben ohne Hunger – Transformation der Ernährungssysteme
Aktionsfeld: Ernährungssicherung - Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
Aktionsfeld: Privatsektor- und Finanzsystementwicklung - Gesundheit, soziale Sicherung und Bevölkerungspolitik
Aktionsfelder: Bevölkerungspolitik, sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte, soziale Sicherung
Vorhaben im früheren Schwerpunkt Grundbildung werden derzeit abgeschlossen. Im Rahmen der Deutschen BACKUP-Initiative – Bildung in Afrika (Externer Link) unterstützt das BMZ Malawi dabei, das Bildungsangebot durch digitale Lösungen zu erweitern und zu verbessern und so auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Bildungsbereich abzufedern.
Darüber hinaus profitiert Malawi von weiteren länderübergreifenden Vorhaben, etwa in den Bereichen erneuerbare Energien, Naturschutz/Biodiversität, Mikrofinanzen und Berufsbildung.
SDG-Trends für Malawi
- Auf Kurs oder Bewahrung
- Leichte Verbesserung
- Stillstand
- Abnehmend
- Informationen nicht verfügbar