Soziale Situation Armut und Hunger prägen den Alltag vieler Menschen

Nach Angaben der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) lebten im Jahr 2023 mehr als 70 Prozent der malawischen Bevölkerung in extremer Armut. Der Wirtschaftseinbruch infolge der Corona-Pandemie, extreme Wetterereignisse und stark steigende Preise für Lebensmittel und Benzin aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine haben die Lage seitdem weiter verschärft.

Im Rahmen eines von der KfW geförderten Sozialtransferprogramms werden im Süden von Malawi kleine Summen an extrem arme Menschen ausgezahlt.

Im Rahmen eines von der KfW geförderten Sozialtransferprogramms werden im Süden von Malawi kleine Summen an extrem arme Menschen ausgezahlt.

Im Rahmen eines von der KfW geförderten Sozialtransferprogramms werden im Süden von Malawi kleine Summen an extrem arme Menschen ausgezahlt.

Im Rahmen eines auch von Deutschland geförderten Sozialtransferprogramms der malawischen Regierung werden landesweit kleine Summen an extrem arme und besonders benachteiligte Menschen (alleinstehende Alte, Alleinerziehende) ausgezahlt, um die größte Not zu lindern (siehe auch: Kernthema „Gesundheit, soziale Sicherung und Bevölkerungspolitik“).

Mitte März 2023 richtete der Zyklon „Freddy“ schlimme Schäden im Süden Malawis an. Mehrere hundert Menschen kamen ums Leben, mehr als 500.000 verloren ihr Zuhause. Tausende Hektar Ackerland wurden überflutet – kurz vor der Ernte.

Laut einer Statistik der FAO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) litten in den vergangenen Jahren mehr als 16 der rund 20 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner unter mäßiger oder starker Ernährungsunsicherheit. Das Welternährungsprogramm (WFP (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) beziffert die Zahl der Menschen, die akut auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen sind, auf 4,4 Millionen (März 2024).


Defizite bei Bildung und Gesundheit

Das Bildungs- und das Gesundheitswesen weisen tiefgreifende Mängel auf. Die Qualität des Schulunterrichts ist schlecht und fast 15 Prozent der Mädchen und Jungen schließen die Grundschule nicht ab. Einem Drittel der erwachsenen Bevölkerung fehlen selbst Grundkenntnisse im Lesen und Schreiben.

Die Säuglings-, Kinder- und Müttersterblichkeit konnte in den vergangenen Jahren deutlich gesenkt werden, doch im internationalen Vergleich bleiben die Sterblichkeitsraten weiterhin hoch. Knapp acht Prozent der Erwachsenen zwischen 15 und 49 Jahren waren 2021 HIV-positiv, im Jahr 2000 waren es noch 15 Prozent.

Malaria, Tuberkulose und Atemwegserkrankungen sind weit verbreitet. Ab Frühjahr 2022 belastete zudem die schwerste jemals in Malawi verzeichnete Cholera-Epidemie das Land erheblich. Angesichts der starken Ausbreitung und steigender Todesfälle hatte die Regierung von Dezember 2022 bis August 2023 den Gesundheitsnotstand ausgerufen.

Bevölkerung wächst rasant

Eine große Herausforderung für Malawis Entwicklung ist das starke Bevölkerungswachstum (2022: 2,6 Prozent). Mehr als 40 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner sind unter 15 Jahre alt. Nach Berechnungen der Vereinten Nationen wird sich die Einwohnerzahl des Landes von derzeit rund 20 Millionen bis zum Jahr 2050 fast verdoppeln. Ohne grundlegende Veränderung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse drohen katastrophale Folgen – etwa für den gesellschaftlichen Frieden und die Ernährungssicherheit.

Auch die Auswirkungen auf die Natur sind besorgniserregend: Da die wachsende Bevölkerung immer mehr Feuerholz benötigt, ist das Land inzwischen zu großen Teilen entwaldet. Mehr als die Hälfte der Fläche Malawis ist bereits von Bodenerosion und Nährstoffverlust betroffen.

Stand: 28.03.2024