
Ghana Stabilitätsanker in Westafrika
Seit 2010 gehört Ghana zur Gruppe der Länder mit niedrigem mittlerem Einkommen. Eine zentrale Herausforderung für das Land ist die wachsende soziale und regionale Ungleichheit. Vor allem die nördlichen Landesteile sind von der Entwicklung der wirtschaftlich starken Küstenregion und der Städte abgekoppelt.
Die ghanaische Wirtschaft hängt stark vom Export einiger weniger Produkte wie Gold, Erdöl und Kakao ab. Die schwankenden Weltmarktpreise für diese Güter beeinflussen die wirtschaftliche Situation des Landes erheblich.
Seit 2017 zählt Ghana zu den Reformpartnern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die ghanaische Regierung in ihrem Kurs und fordert gleichzeitig konsequent die Umsetzung weiterer Reformschritte.
Die entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit Ghana zielt darauf ab, bessere Rahmenbedingungen für private Investitionen insbesondere im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu schaffen, berufliche Bildung und Beschäftigung zu fördern, die staatlichen Eigeneinnahmen zu erhöhen und die Transparenz und Rechenschaftslegung zu verbessern. Deutschland unterstützt zudem die Bestrebungen, vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie eine lokale Impfstoffproduktion aufzubauen.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Ghana
Deutschland gehört zu den wichtigsten Entwicklungspartnern Ghanas. Ziel der Entwicklungszusammenarbeit ist es, ein tragfähiges, armutsorientiertes und breitenwirksames Wirtschaftswachstum zu fördern und Ghanas Status als Land mittleren Einkommens zu festigen.
Bei Regierungsverhandlungen im September 2021 wurden von Deutschland Mittel in Höhe von 103,97 Millionen Euro neu für Ghana zugesagt, davon 51,5 Millionen für die finanzielle (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und 37,87 Millionen Euro für die technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) sowie 14,6 Millionen Euro für die Sonderinitiative Ausbildung und Beschäftigung.
Im Zuge des strategischen Reformprozesses "BMZ 2030" wurde die Entwicklungszusammenarbeit mit dem Reformpartner Ghana neu strukturiert. Die Kernthemen lauten:
- Verantwortung für unseren Planeten – Klima und Energie (Reformpartnerschaft)
Aktionsfelder: erneuerbare Energien und Energieeffizienz, nachhaltige Stadtentwicklung
Initiativthema: Grüne Bürgerenergie - Ausbildung und nachhaltiges Wachstum für gute Jobs
Aktionsfelder: Privat- und Finanzsystementwicklung, berufliche Bildung
Initiativthemen: Digitalzentren und Digitalisierung, Perspektive Heimat - Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Aktionsfeld: Gute Regierungsführung
Corona-Sofortprogramm
Um die negativen Folgen der Corona-Pandemie zu bekämpfen und einer weiteren Ausbreitung des Virus vorzubeugen, hat das BMZ Mittel innerhalb laufender Vorhaben umgewidmet und den Studien- und Fachkräftefonds der technischen Zusammenarbeit unterstützt.
Gefördert wurden insbesondere Maßnahmen zur Verbesserung der Test- und Behandlungsmöglichkeiten und der Hygiene, die Unterstützung von kleinsten, kleinen und mittleren Betrieben (KKMU) sowie eine umfassende und landesweite Sensibilisierungskampagne unter Berücksichtigung marginalisierter Bevölkerungsgruppen.