Straßenszene in Lima
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Peru Entwicklungserfolge bedroht
Doch durch die fragile politische Lage in den vergangenen Jahren und die Corona-Krise ist Peru stark zurückgeworfen worden: 2020 stieg die Armutsquote rapide auf rund 30 Prozent an. Vor allem in den Städten (wo zwei Drittel der Armen leben) war der Anstieg deutlich zu spüren, innerhalb eines Jahres verdoppelte sich die urbane Armutsquote fast auf 26 Prozent
Auch die wirtschaftliche Entwicklung erhielt durch die Corona-Krise einen Dämpfer: Zeichnete sich in den Jahrzehnten vor Corona mit einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von 4,8 Prozent noch ein positiver Trend in der wirtschaftlichen Entwicklung Perus ab, schrumpfte die peruanische Wirtschaft im Jahr 2020 um 11,5 Prozent.
Im Land bestehen weiterhin erhebliche soziale und regionale Ungleichheiten: Große Bevölkerungsgruppen sind oft noch vom positiven Entwicklungsprozess ausgeschlossen. Und auch die geringe Präsenz und Leistungsfähigkeit des Staates in den entlegenen Regionen sind zentrale Herausforderungen für die nachhaltige Entwicklung des Landes.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Peru
Peru und Deutschland verbindet eine lange und erfolgreiche Geschichte der Zusammenarbeit. 2022 sagte Deutschland der peruanischen Regierung Mittel in Höhe von 529 Millionen Euro neu zu. Von dieser Summe entfallen 498 Millionen Euro auf die finanzielle (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und 31 Millionen Euro auf die technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Angesichts der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Perus handelt es sich bei den Zusagen überwiegend um zinsverbilligte Kredite.
Die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Peru ist auf die Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) ausgerichtet und konzentriert sich auf drei Kernthemen:
- Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen
- Klima und Energie, Just Transition (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)
- Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Zusätzlich engagiert sich die deutsche Entwicklungszusammenarbeit über Regional- und Sektorvorhaben in einer Vielzahl von Themenfeldern, wie Bergbau oder illegale Finanzströme. Deutschland unterstützt überdies vielfältige Kooperationen mit privaten Trägern, politischen Stiftungen und der Wirtschaft. Im Bereich der Dreieckskooperationen gibt Peru seine Erfahrungen aus der deutsch-peruanischen Zusammenarbeit an andere Entwicklungsländer weiter.
Eine enge Abstimmung innerhalb der Bundesregierung erfolgt mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, dem Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, die sich im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) ebenfalls umfangreich in Peru engagieren.
Corona-Unterstützung
Peru gehört zu den von der Covid-19-Pandemie besonders betroffenen Ländern – sowohl bei den Infektions- als auch bei den Todeszahlen. Das BMZ hat Peru kurzfristig wie auch mittel- und langfristig bei der Bekämpfung der Pandemie und ihrer Folgen unterstützt. So wurde beispielsweise die „Schnell einsetzbare Expertengruppe Gesundheit (Externer Link)“ (SEEG) entsandt. Sie hat beim Aufbau von Laborkapazitäten beraten, im Umgang mit Covid-19 geschult und Testmaterial und Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt. Kleinst- und Kleinunternehmen wurden von Deutschland mit Soforthilfekrediten unterstützt. Außerdem hat das BMZ Peru bei der mittelfristigen Bewältigung der sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie unterstützt, insbesondere durch klimafreundliche Investitionen.
SDG-Trends für Peru
- Auf Kurs oder Bewahrung
- Leichte Verbesserung
- Stillstand
- Abnehmend
- Informationen nicht verfügbar