Albanien Auf dem Weg in die Europäische Union
Im Land besteht ein politischer und gesellschaftlicher Grundkonsens im Hinblick auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Marktwirtschaft, NATO-Mitgliedschaft (seit 2009) und eine auf Verständigung ausgerichtete Regionalpolitik.
Das wichtigste außenpolitische Ziel Albaniens ist die Mitgliedschaft in der Europäischen Union. 2014 wurde dem Land der EU-Kandidatenstatus verliehen, 2020 empfahl der Europäische Rat, Beitrittsverhandlungen aufzunehmen, seitdem sind jedoch noch keine weiteren Schritte seitens der EU erfolgt.
Zu den dringlichsten innenpolitischen Aufgaben zählen die Verbesserung der Lebensbedingungen und die Schaffung von Arbeitsplätzen vor allem in den ländlichen Regionen. Eine schlechte Infrastruktur, mangelhafte öffentliche Dienstleistungen und fehlende wirtschaftliche Perspektiven sorgen dafür, dass vor allem junge Menschen aus ländlichen Gebieten in die Städte oder ins Ausland abwandern.
Die Covid-19-Pandemie hat auch Albanien wirtschaftlich schwer getroffen. Deutschland unterstützt das Land im Rahmen der Corona-Soforthilfe seit Juni 2020, unter anderem durch die Aufstockung des albanischen Kreditgarantiefonds, um die Liquidität von kleinen Unternehmen zu stärken. Außerdem wurde eine Cash-for-Work-Initiative gestartet, die mehreren hundert Menschen für eine Übergangszeit ein Einkommen garantiert.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Albanien
Leitlinie der deutsch-albanischen Zusammenarbeit ist die Unterstützung beim EU-Beitrittsprozess und bei der Umsetzung einer sozialen und ökologischen Transformation des Landes aufbauend auf dem "Green Deal", der Klimaneutralität für die Europäische Union bis 2050 vorsieht.
Für die Entwicklungszusammenarbeit mit Albanien in den Jahren 2020 und 2021 hat die Bundesregierung 53 Millionen Euro für finanzielle Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und 5,2 Millionen Euro für technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) bereitgestellt. Zusätzlich wurden 2020 und 2021 weitere 36,6 Millionen Euro zur Abfederung der Folgen der Corona-Pandemie und für das Programm "Perspektive Heimat" zugesagt.
Die deutsch-albanische Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Kernthemen:
- Ausbildung und nachhaltiges Wachstum für gute Jobs
- Klima und Energie, Just Transition
Die nächsten Regierungsverhandlungen sind für Herbst 2022 geplant.
Albanien ist außerdem in zahlreiche länderübergreifende Regionalvorhaben des BMZ eingebunden. Beispiele dafür sind die offenen Regionalfonds zu den Themen Außenwirtschaft, Energieeffizienz, kommunale Dienste, EU-Integration und Biodiversität.
Stand: 22.06.2022