Ein Arbeiter prüft eine Solaranlage auf einem Dach in Santiago de Chile.

NDC-Partnerschaft

Mit dem Pariser Klimaabkommen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) hat sich die Staatengemeinschaft verpflichtet, den durchschnittlichen weltweiten Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad Celsius, möglichst unter 1,5 Grad Celsius, gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.

Durch das Pariser Abkommen haben sich erstmals sowohl Industrie- als auch Schwellen- und Entwicklungsländer dazu verpflichtet, sogenannte nationale Klimabeiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs) einzureichen. Aus diesen Klimabeiträgen geht hervor, wie ein Staat seine Treibhausgasemissionen senken und welche Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel er ergreifen will.

Noch reichen die vorliegenden NDCs nicht aus, um die Klimaziele von Paris zu erreichen. Darum sollen sie, als Herzstück des Klimaabkommens, nach und nach anspruchsvoller werden und die Weltgemeinschaft näher an die Verwirklichung der Pariser Ziele heranbringen. Die Vertragsstaaten haben sich darum dazu verpflichtet, ab 2020 alle fünf Jahre neue, ehrgeiziger gestaltete Klimabeiträge vorzulegen.

Um die zügige Umsetzung der NDCs im Einklang mit den Entwicklungszielen der Agenda 2030 voranzutreiben, hat das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) zusammen mit dem Bundesumweltministerium (BMUV) und weiteren Partnern im Jahr 2016 die globale NDC-Partnerschaft initiiert.



Hintergrund Die NDC-Partnerschaft auf einen Blick

Logo: NDC-Partnerschaft
Logo: NDC-Partnerschaft

Die NDC-Partnerschaft (Externer Link) hat 219 Mitglieder (Stand: Oktober 2023), darunter 124 Länder, 54 internationale Organisationen und Entwicklungsbanken sowie 41 assoziierte Mitglieder (zum Beispiel Forschungsinstitute, internationale Partnerschaften und weltweit aktive Verbände). Unterstützt wird sie von einem Sekretariat mit Sitz beim World Resources Institute (WRI) in Washington D.C. sowie vom Sekretariat der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) und dem Büro für Projektdienste der Vereinten Nationen (UNOPS) in Bonn.

Standbild aus dem Video "NDC Partnership"

Video NDC-Partnerschaft: ein kurzer Überblick (englisch)

Aufgabe der NDC-Partnerschaft ist es, die Ziele des Pariser Klimaabkommens mit den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 in Einklang zu bringen und die Umsetzung mithilfe von bi- und multilateralen Geberprogrammen koordiniert zu fördern. Die Themen Geschlechtergerechtigkeit und Jugendbeteiligung werden dabei besonders berücksichtigt.

Tritt ein Schwellen- oder Entwicklungsland der NDC-Partnerschaft bei, kann es beim Sekretariat der Partnerschaft die Art der Unterstützung anfragen, die es zur Realisierung und Entwicklung seiner NDC-Prioritäten benötigt. Auf Grundlage dieser Anfragen bieten die Entwicklungspartner und Durchführungsorganisationen der Partnerschaft ein maßgeschneidertes Paket aus Fachwissen, technischer Unterstützung und Finanzierung an. Nicht staatliche Partner wie Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaft und Privatsektor werden ebenfalls eingebunden.

Um die Umsetzung der NDCs möglich zu machen, ist eine „Übersetzung“ der Klimaziele in konkrete Politikansätze, Haushaltsposten und Investitionspläne notwendig – auch für einzelne Sektoren wie Energie oder Wasser sowie für die regionale oder kommunale Ebene. Dabei ist nicht nur entscheidend, dass die im Sinne der NDCs getätigten Investitionen zur klimaneutralen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und klimaresilienten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Transformation eines Landes beitragen, sondern auch, dass sie eine zukunftssichere Entwicklung für die Menschen vor Ort fördern.

Ein kontinuierlicher Wissens- und Erfahrungsaustausch begleitet den Prozess im Rahmen der NDC-Partnerschaft, um voneinander lernen und erfolgreiche Ansätze untereinander teilen zu können.

Über 90 Mitgliedsländer nutzen die Möglichkeiten, Unterstützung für ihre nationalen Klimabeiträge über die NDC-Partnerschaft zu mobilisieren. Weitere Länder haben Unterstützungsbedarf angemeldet.

2020 stand zum ersten Mal die im Pariser Klimaabkommen vereinbarte Aktualisierung der NDCs an. In vielen Ländern war die Fortschreibung wegen der Covid-19-Pandemie jedoch erst 2021 oder 2022 möglich. Die NDC-Partnerschaft hat über das Climate Action Enhancement Package (CAEP) (Externer Link) 63 Länder dabei unterstützt, ein neues oder überarbeitetes NDC vorzulegen.

Deutsches Engagement

Titelblatt: Dem Klimawandel begegnen

Dem Klimawandel begegnen

Unser klimapolitisches Engagement weltweit

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 05/2022 | Dateigröße 9 MB, Seiten 28 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei

Deutschland war 2016 Gründungsmitglied der NDC-Partnerschaft, leistet den größten finanziellen Beitrag zur Unterstützung von Partnerländern (bisher mehr als 600 Millionen Euro) und engagiert sich als Mitglied des Steuerungskomitees für die strategische Weiterentwicklung der Partnerschaft. Ziel ist, die klima- und entwicklungspolitischen Bedarfe der Mitgliedsländer durch schnelle und unkomplizierte Unterstützung zu bedienen, um so einen transformativen Wandel zu erwirken.

Im Kontext der Corona-Krise sind weltweit Konjunkturpakete in Höhe von über zehn Billionen US-Dollar auf den Weg gebracht worden. Es ist wichtig, dass diese Konjunkturpakete zur Erreichung der Pariser Klimaziele beitragen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber zukünftigen Krisen stärken. Auch hierbei hat die NDC-Partnerschaft ihre Mitgliedsländer unterstützt: Über die Economic Advisory Initiative (Externer Link) förderte sie den Einsatz von Wirtschaftsberaterinnen und -beratern in Finanz- und Planungsministerien von insgesamt 34 Mitgliedsländern. In 24 dieser Länder leistete auch die Bundesregierung über verschiedene Durchführungsorganisationen im Rahmen der Initiative direkte Unterstützung.

Vor dem Hintergrund der bevorstehenden NDC-Aktualisierungsrunde 2025 hat die NDC-Partnerschaft einen „Thematic Call (Externer Link)“ eingerichtet. Er dient der gezielten Unterstützung von Partnerländern bei der Erstellung und Überarbeitung von NDCs und Klima-Langfriststrategien (LT-LEDS). Vom BMZ finanzierte Programme wie das UNDP Climate Promise (Externer Link) und die Climate Support Facility (CSF) (Externer Link) der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) bedienen gezielt Unterstützungsanfragen im Rahmen des „Thematic Call“. Daneben finanziert das BMZ weitere Projekte als Beitrag zur NDC-Partnerschaft, die über die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) und das World Resources Institute (WRI (Externer Link)) umgesetzt werden. Somit erhält eine Vielzahl an Ländern weltweit die Unterstützung bei der Umsetzung der NDCs, die für sie wichtig ist.

4. Nationales Treffen der Plattform Indigener Völker zum Klimawandel (PIPCC) vom 9. bis 11. August 2023. Im Mittelpunkt standen die Entwicklung der Klimafinanzierungsstrategie und die nationale Position für die COP28.

Peru: Zusammenarbeit konkret Dialogprozesse als zentrales Instrument für Klimapolitik Interner Link

Um alle gesellschaftlichen Gruppen bei der Gestaltung der Klimapolitik zu berücksichtigen, fördert Peru den Dialog zwischen verschiedenen Interessengruppen und insbesondere die Beteiligung von indigenen Völkern und regionalen Gemeinschaften. Die Ergebnisse dieser Dialoge fließen in die wichtigsten Entscheidungen ein, die Perus Klimastrategie prägen.

Abfluss der König-Talal-Talsperre in Jordanien

Jordanien: Zusammenarbeit konkret Analysen und Politikreformen für eine evidenzbasierte Umsetzung der nationalen Klimabeiträge Interner Link

Jordanien ist eines der wasserärmsten Länder der Welt. Der Klimawandel wird die Verfügbarkeit von Wasser noch weiter verringern. Die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser sowie die Bereitstellung von ausreichend Wasser für die Landwirtschaft sind akut gefährdet. Von dieser Entwicklung sind vor allem die vulnerablen Gruppen der Gesellschaft betroffen. Laut Weltbank leben rund 16 Prozent der jordanischen Bevölkerung in Armut. Von den mehreren Millionen Geflüchteten im Land leben viele in armen städtischen Gebieten oder temporären Unterkünften, die besonders anfällig für klimabedingte Schocks sind.

Blick auf das Dorf Rabaul auf den Solomonen, rechts die neu aufgebaute Siedlung, links die zerstörte

Pazifik: Zusammenarbeit konkret Klimaschutz in den kleinen Inselstaaten Interner Link

Die kleinen Inselstaaten unter den Entwicklungsländern (Small Island Developing States, SIDS) sind von den Folgen des Klimawandels besonders bedroht. Innerhalb des regionalen pazifischen NDC Hub unterstützt Deutschland als Teil einer Multigeber-Initiative die Inselstaaten bei der Umsetzung und Aktualisierung ihrer nationalen Klimabeiträge (NDCs).

BMZ-Videos

Standbild aus dem Video "NDC knowledge portal"

NDC Partnership Knowledge Portal (englisch)

Das Wissensportal der NDC-Partnerschaft hilft Ländern, ihre Klimaziele zu erfüllen, indem es einen schnellen und einfachen Zugang zu Daten, Instrumenten, Leitlinien, bewährten Verfahren und Finanzierungsmöglichkeiten bietet.

Standbild aus dem BMZ-Video "Das Engagement des BMZ in der Klimapolitik: Die NDC-Partnerschaft"

Die NDC-Partnerschaft | Ab Minute 2:28

Die NDC-Partnerschaft ist ein globales Bündnis von Regierungen und multilateralen Institutionen. Sie unterstützt Schwellen- und Entwicklungsländer dabei, ambitionierte Klimaziele zu erreichen. Regierungen definieren Prioritäten für die Umsetzung ihrer NDCs und identifizieren die Unterstützung, die erforderlich ist, um diese in Maßnahmen zu übersetzen.

Standbild aus dem Video "NDC-Partnerschaft Fidschi"

NDP Partnership in action: Fiji (englisch)

Fidschi gehört zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Die NDC-Partnerschaft unterstützt den pazifischen Inselstaat im Rahmen des „Regional Pacific NDC Hub“ bei der Entwicklung von Roadmaps für die Umsetzung des nationalen Klimabeitrags (NDC) und der Finanzierung von NDC-Investitionen.

Stand: 01.11.2023