Jordanien: Zusammenarbeit konkret Analysen und Politikreformen für eine evidenzbasierte Umsetzung der nationalen Klimabeiträge

Jordanien ist eines der wasserärmsten Länder der Welt. Der Klimawandel wird die Verfügbarkeit von Wasser noch weiter verringern. Die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser sowie die Bereitstellung von ausreichend Wasser für die Landwirtschaft sind akut gefährdet. Von dieser Entwicklung sind vor allem die vulnerablen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Gruppen der Gesellschaft betroffen. Laut Weltbank leben rund 16 Prozent der jordanischen Bevölkerung in Armut. Von den mehreren Millionen Geflüchteten im Land leben viele in armen städtischen Gebieten oder temporären Unterkünften, die besonders anfällig für klimabedingte Schocks sind.

Ansicht der jordanischen Hauptstadt Amman

Angesichts dieser Herausforderungen hat Jordanien ehrgeizige Pläne vorgelegt, um seine Wirtschaft klimafreundlich zu entwickeln und das Land an die erwarteten Folgen des Klimawandels anzupassen, damit die Bürgerinnen und Bürger von einer langfristigen nachhaltigen Entwicklung profitieren können. Obwohl Jordanien ein relativ kleiner Emittent ist, strebt es mit internationaler Unterstützung an, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 31 Prozent gegenüber der Business-as-usual-Prognose zu senken.


Als Mitglied der NDC-Partnerschaft arbeitet Jordanien mit der Climate Support Facility (CSF) der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zusammen. Dieses vom BMZ geförderte Programm unterstützt die jordanische Regierung mit mehreren Analysen, die zur Entwicklung und Umsetzung des nationalen Klimabeitrags (Nationally Determined Contribution, NDC) und zur Erreichung der Klima- und Entwicklungsziele beitragen.

Die Climate Support Facility verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem einzelne Aktivitäten sektorübergreifende Wirkungen erzielen. Sie hat die jordanische Regierung bei der Entwicklung einer Politikreformmatrix in Übereinstimmung mit den Zielen des nationalen Klimabeitrags (NDC) beraten. Diese priorisiert politische Reformen und Investitionen zur Umsetzung des NDCs. Außerdem wurde ein Monitoringsystem aufgebaut, um Fortschritte bei Jordaniens Anpassung an den Klimawandel zu erfassen. Die daraus resultierenden Erkenntnisse sind die Grundlage für eine evidenzbasierte nationale Anpassungspolitik und Investitionsplanung für eine klimaresiliente (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Wirtschaft.

Bei der Überprüfung der Infrastruktur der kommunalen Abfallwirtschaft hat die Unterstützung der CSF dazu beigetragen, dass Wege zu Klimaneutralität (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) inklusive kurz-, mittel- und langfristig notwendiger Maßnahmen identifiziert werden konnten. Vor dem Hintergrund der Wasserknappheit in Jordanien und mit dem Ziel, die Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energie im Wassersektor voranzubringen, hat die CSF zudem Investitionsmöglichkeiten zur gleichzeitigen Einsparung von Wasser und Energie geprüft. Solche klimaintelligenten Lösungen vermindern Emissionen in der Energieproduktion, während wertvolle Wasserressourcen für die Versorgung der Bevölkerung bewahrt werden.

Durch die Unterstützungsmaßnahmen der CSF werden politische Hindernisse und wirtschaftliche Herausforderungen auf dem Weg zu einer inklusiven, kohlenstoffarmen Energiewende überwunden und dabei nachhaltige Arbeitsplätze geschaffen sowie die Nutzung fossiler Energieträger reduziert. Die Umsetzung des jordanischen NDCs muss einen sektorübergreifenden Ansatz verfolgen, um die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und die nachhaltige Entwicklung im Land zu ermöglichen.

Stand: 01.11.2023