Peru: Zusammenarbeit konkret Dialogprozesse als zentrales Instrument für Klimapolitik
Peru hat verschiedene klimapolitische Initiativen gestartet und bestehende Maßnahmen weiterentwickelt:
Eine nationale Kommission für den Klimawandel koordiniert sektorübergreifend die Klimapolitik. Auch gibt es seit November 2024 ein nationales Verzeichnis für Minderungsmaßnahmen (RENAMI), um die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor zu verbessern. Ein weiteres Beispiel: Das Programm „Huella de Carbono Peru (Externer Link)“ (CO₂-Fußabdruck Peru) unterstützt Unternehmen dabei, ihren CO₂-Ausstoß zu erfassen und zu reduzieren. Mehr als 1.800 Unternehmen nehmen daran teil. Dabei spielen auch Maßnahmen der Kreislaufwirtschaft eine immer wichtigere Rolle.
Klimapolitik kann nur wirksam sein, wenn sie von der Gesellschaft mitgetragen wird (Just Transition (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)). Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) hat deshalb die Entwicklung der peruanischen Klima-Langfriststrategie (Externer Link) durch sein Programm UNDP Climate Promise (Externer Link) unterstützt. So wurden der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen staatlichen und nicht staatlichen Akteuren beim Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel (Klima-Governance) gestärkt.
Diese Zusammenarbeit hat maßgeblich zur Verbesserung von Perus klimastrategischen Prozessen beigetragen: Es wurde eine umfassende Klimafinanzierungsstrategie erarbeitet. Diese diente auch zur Vorbereitung der nationalen Verhandlungsposition für den UN-Klimagipfel in Dubai (COP28). Zusätzlich wurde der kontinuierliche Dialog zwischen den für die Umsetzung der national festgelegten Klimabeiträge (NDCs) zuständigen Ministerien gefördert, um eine koordinierte und kohärente (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Umsetzung der Klimaziele sicherzustellen.
Inklusive Zusammenarbeit: Einbindung indigener und regionaler Akteure
Das peruanische Umweltministerium hat mit Unterstützung des UNDP-Programms Climate Promise, des von der Europäischen Union und vom BMZ finanzierten regionalen Euroclima+-Programms (Externer Link) und des Sekretariats der NDC-Partnerschaft einen Fahrplan für die stärkere Einbeziehung staatlicher und nicht staatlicher Akteure erarbeitet, der im März 2023 von der nationalen Kommission für Klimawandel verabschiedet wurde. Dieser partizipative (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Prozess, bekannt als „Dialoguemos“, befasst sich mit Themen wie Klimawandelgesetz, NDC, Wald und Klimawandel sowie Wüstenbildung und Klima. Der Prozess sieht Workshops vor, die den Dialog zwischen den wichtigsten Akteuren, insbesondere Indigenen Völkern (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und Regionalregierungen, erleichtern und den Aufbau ihrer Kapazitäten für die Klimapolitik unterstützen.
4. Nationales Treffen der Plattform Indigener Völker zum Klimawandel (PIPCC) vom 9. bis 11. August 2023. Im Mittelpunkt standen die Entwicklung der Klimafinanzierungsstrategie und die nationale Position für die COP28.
Indigene Gruppen werden durch Austauschformate in ihrem Einfluss auf die Klimapolitik unterstützt, etwa durch das 4. Nationale Treffen der Plattform Indigener Völker zum Klimawandel (PIPCC) im August 2023. Ziel des Treffens war es, die Kapazitäten indigener Organisationen zu stärken. Dabei lag ein besonderer Fokus darauf, ihre effektive Beteiligung an der Entwicklung der Klimafinanzierungsstrategie und der peruanischen Verhandlungsposition für die COP sicherzustellen. An der dreitägigen Veranstaltung nahmen 56 Vertreterinnen und 36 Vertreter von sieben nationalen indigenen Organisationen teil.
Weitere Schlüsselakteure sind die Regionalregierungen (GORES). Bei der peruanischen Klimawoche im August 2023 nahmen über 70 Vertreterinnen und Vertreter der 25 Regionalregierungen sowie der Stadtverwaltung von Lima teil, um ihre Rolle bei der Umsetzung von Anpassungs- und Minderungsmaßnahmen zu stärken. Die Klimawoche umfasste Veranstaltungen zum Thema Klimafinanzierung und bot Raum für den Austausch zwischen staatlichen und nicht staatlichen Akteuren.
Treffen mit Regionalregierungen (GORES) im Rahmen der peruanischen Klimawoche vom 20. bis 23. August 2023. Der Schwerpunkt lag auf der Stärkung der Rolle der GORES bei der Umsetzung der NDCs.
Diese Beispiele zeigen: Wenn viele Perspektiven einbezogen werden, entsteht eine gerechte und tragfähige Klimapolitik – mit Rückhalt der Bevölkerung und im Einklang mit den Entwicklungszielen. Das gilt für Peru, aber auch weltweit.
Peruanisch-deutsche Klima- und Entwicklungspartnerschaft
Deutschland und Peru arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen – im Rahmen der bilateralen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Entwicklungszusammenarbeit vor allem beim Schutz globaler öffentlicher Güter wie Klima, Biodiversität und Wald.
Im November 2022 haben Deutschland und Peru ihre Partnerschaft mit der Gründung einer Klima- und Entwicklungspartnerschaft weiter ausgebaut. Seitdem unterstützen das BMZ, das Wirtschaftsministerium (BMWE), das Auswärtige Amt (AA) sowie das Umweltministerium (BMUKN) Peru bei der Umsetzung und Weiterentwicklung seiner nationalen Klimaziele. Wichtige Elemente der Partnerschaft sind der Ausbau der finanziellen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und technischen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Zusammenarbeit, die Förderung der Klimafinanzierung sowie die Stärkung des Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen Privatsektor, Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), indigenen Gemeinschaften und Wissenschaft, um einen umfassenden und inklusiven Ansatz für Klimaschutzmaßnahmen sicherzustellen.
Stand: 21.08.2025