Hauptmenü
Hauptinhalt
Wege der bilateralen Zusammenarbeit
Berufliche Fortbildung und Wissenschafts- und Hochschulkooperation
Für die Lösung ihrer Probleme brauchen die Entwicklungsländer vor allem qualifizierte einheimische Experten. Ein wichtiger Aspekt der Entwicklungszusammenarbeit ist deshalb die berufliche Fortbildung von einheimischen Fach- und Führungskräften. Für eine Anbindung der Kooperationsländer an die globalen Wissensnetze sorgt die Kooperation mit Wissenschaftsinstituten und Hochschulen.
Berufliche Fortbildung von Fach- und Führungskräften
Die Fortbildung von Fach- und Führungskräften hat das Ziel, das Führungspersonal der Entwicklungsländer weiter zu qualifizieren und seine Managementfähigkeiten zu verbessern. Training und Dialog sind Instrumente der internationalen Personalentwicklung und dienen dem Aufbau und der Stärkung entwicklungsrelevanter Institutionen in den Kooperationsländern.
In praxisorientierten Programmen werden den Teilnehmern über die Dauer von bis zu einem Jahr maßgeschneiderte Kenntnisse vermittelt, die sie in ihren Heimatländern nicht oder noch nicht erwerben können. Wenn die Kurse in Deutschland stattfinden, spielen auch der interkulturelle Austausch und die Auseinandersetzung mit dem Leben in einem modernen Industriestaat eine wichtige Rolle.
Außer Langzeitmaßnahmen wird eine Vielzahl von kurzfristigen Seminaren und Kursen im In- und Ausland angeboten. In diesen Kursen werden nicht nur fachliche Kenntnisse vermittelt. Gefördert wird auch der Dialog und Erfahrungsaustausch zwischen Nord und Süd und zwischen den Ländern des Südens.
An der Förderung der Fortbildungsprogramme beteiligen sich auch die Bundesländer. Staatliche Einrichtungen und die deutsche Wirtschaft stellen überdies Ausbildungsplätze für Bewerber aus Entwicklungsländern zur Verfügung. Durchgeführt werden die einzelnen Fortbildungsprogramme vor allem von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
Das Zentrum für Hörfunk und Fernsehfortbildung (DWFZ) der Deutsche Welle Akademie veranstaltet im Auftrag und mit Mitteln des BMZ Fortbildungs- und Beratungsprojekte für Rundfunkfachkräfte aus Entwicklungsländern.
Wissenschafts- und Hochschulkooperation
Um die globalen Strukturprobleme zu lösen, werden weltweit engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler benötigt. Das BMZ fördert darum die Qualifizierung von Experten in entwicklungsrelevanten wissenschaftlichen Fachbereichen und die Anbindung der Kooperationsländer an globale Wissensnetze.
Die Programme der Wissenschafts- und Hochschulkooperation werden vor allem von zwei Organisationen durchgeführt:
- Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert jedes Jahr eine große Zahl von Studentinnen und Studenten aus Kooperationsländern und ermöglicht ihnen – zum Beispiel durch Stipendien – ein Aufbaustudium.
- Die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) fördert hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der Grundlagenforschung.
Aufgrund ihrer in Deutschland gesammelten Kenntnisse und Erfahrungen werden die ehemaligen Stipendiaten zu wichtigen Multiplikatoren. Sie können die Entwicklung ihrer Heimatländer unterstützen. Der "Nachkontakt" zu diesen Stipendiaten ist daher wichtig für den langfristigen Erfolg der Maßnahmen. Die Organisationen, die für die Förderung der in Deutschland ausgebildeten Fachkräfte verantwortlich sind, haben verschiedene Instrumente entwickelt, um den Kontakt zu Ehemaligen aufrechtzuerhalten. Sie versenden zum Beispiel Zeitschriften oder veranstalten Seminare vor Ort.
Die Vorteile des Internet nutzt die GIZ: Auf der Website "Global Campus 21" gibt es spezielle Lernprogramme und weitere Möglichkeiten zum Wissens- und Erfahrungsaustausch.
Der DAAD richtet sich mit seinen Alumni-Programmen gezielt auch an solche Absolventinnen und Absolventen aus Entwicklungsländern, die mit eigenen Mitteln an deutschen Hochschulen studiert haben. Durch Fortbildungsveranstaltungen wie Alumni-Sommerschulen oder Expertenseminare entstehen, oftmals auch mit Beteiligung der deutschen Wirtschaft, besonders tragfähige und spezialisierte Netzwerke.