Blick auf Algeriens Hauptstadt Algier
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Algerien Zusammenarbeit für „grünes“ Wachstum und gute Jobs
Fast die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner sind unter 25 Jahren alt. Laut Schätzungen wird die Bevölkerung des Landes bis zum Jahr 2050 von derzeit rund 44 auf etwa 55 Millionen Menschen anwachsen. Zu den großen Herausforderungen Algeriens zählt, der jungen Generation ausreichend Arbeitsplätze und Lebensperspektiven zu bieten.
Die politische und ökonomische Stabilität Algeriens spielt eine entscheidende Rolle für die Sicherheitslage in der gesamten Region. Nach anhaltenden Protesten trat der langjährige Präsident Abdelaziz Bouteflika im April 2019 zurück. Im Anschluss führte Algerien eine Verfassungsreform und Neuwahlen von Parlament und Präsident durch. Dennoch ist die Demokratiebewegung weiter aktiv, zudem kommt es zunehmend zu Spannungen aufgrund der sozio-ökonomischen Entwicklung.
Wirtschaftsentwicklung und Klimawandel
Wirtschaft und Staatshaushalt Algeriens sind stark vom Export von Erdöl und Erdgas abhängig. Sinkende Einnahmen aus dem Geschäft mit diesen Rohstoffen sowie die Corona-Pandemie haben die Wirtschaftsprobleme des Landes in den vergangenen Jahren verschärft. Daher ist die stärkere Diversifizierung der Wirtschaft ein erklärtes Ziel der Regierung.
Algerien ist einerseits stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen und andererseits ein wichtiger Partner beim Kampf gegen den Klimawandel, für den das große Potenzial erneuerbarer Energien genutzt werden kann. Deren Ausbau wird von der algerischen Regierung vorangetrieben.
Auf dem aktuellen Entwicklungsindex der Vereinten Nationen (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) liegt Algerien auf Rang 91 von 191 Ländern und damit vor seinen Nachbarn Tunesien (97), Libyen (104), Marokko (123), Mauretanien (158), Mali (186) und Niger (189).
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Algerien
Deutschland trägt bereits seit den 1970er Jahren zur Entwicklung Algeriens bei, die technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) wird dort sehr geschätzt. Im Zuge des Reformprozesses „BMZ 2030“ ist Algerien zum Partnerland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit aufgewertet worden. Ein Einstieg in die finanzielle Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) wird angestrebt.
Im Herbst 2021 fanden erstmals seit 2005 entwicklungspolitische Regierungsverhandlungen zwischen Deutschland und Algerien statt. Dabei wurden 49,3 Millionen Euro für die Zusammenarbeit in den Jahren 2021 und 2022 zugesagt. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Kernthemen:
- Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
- Klima und Energie, Just Transition
Im ebenfalls vereinbarten Initiativthema One Health liegt der Fokus auf der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie. Gemeinsam mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) werden unter anderem die Krankenhauskapazitäten und die Qualitätskontrolle für medizinische und pharmazeutische Produkte zur Bekämpfung der Pandemie verbessert.
SDG-Trends für Algerien
- Auf Kurs oder Bewahrung
- Leichte Verbesserung
- Stillstand
- Abnehmend
- Informationen nicht verfügbar