UNHCR Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen

Logo: UNHCR The UN Refugee Agency
Logo: UNHCR The UN Refugee Agency

Das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (Externer Link) (United Nations High Commissioner for Refugees, UNHCR) ist auf Grundlage der Genfer Flüchtlingskonvention für den internationalen Rechtsschutz von Flüchtlingen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und Menschen in flüchtlingsähnlichen Situationen und deren Unterstützung in aller Welt zuständig.

Standbild aus dem UNHCR-Video: Was ist der Globale Flüchtlingspakt?

Video Was ist der Globale Pakt für Flüchtlinge?

Das UNHCR koordiniert die internationale humanitäre Hilfe und die Umsetzung des Globalen Flüchtlingspakts (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Es arbeitet dazu eng mit anderen UN-Organisationen zusammen, etwa mit dem Welternährungsprogramm (WFP (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)), dem Kinderhilfswerk (UNICEF) und dem UN-Entwicklungsprogramm (UNDP (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) sowie mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) und der Weltbank.

Eine globale strategische Partnerschaft Zusammenarbeit des BMZ mit dem UNHCR

Das UNHCR-Camp für syrische Flüchtlinge in der Autonomen Region Kurdistan im Irak, Aufnahme von 2014
Cover: Support to UNHCR in operationalization of the Global Compact on Refugees

Support to UNHCR in operationalization of the Global Compact on Refugees

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 10/2020 | Dateigröße 298 KB, Seiten 2 Seiten

Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) ist einer der wichtigsten Entwicklungspartner des UNHCR. Im Rahmen der Sonderinitiative „Geflüchtete und Aufnahmeländer“ finanziert das BMZ seit 2018 ein innovatives Globalvorhaben der GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Es unterstützt das UNHCR bei der Umsetzung des Globalen Flüchtlingspaktes im Nexus humanitäre Hilfe – Entwicklung – Frieden.

Ansatzpunkte der Zusammenarbeit sind eine bessere und frühzeitige Verzahnung von humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit vor Ort, die Integration von Flüchtlingen in nationale Entwicklungspläne sowie eine systematische Unterstützung aufnehmender Gemeinden.

Gemeinsam setzen BMZ und UNHCR Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien, Wohnungsbau sowie soziale und wirtschaftliche Integration in Ostafrika, im Sahel und in Lateinamerika um. Eine strategische Zusammenarbeit erfolgt außerdem bei der beruflichen Bildung. Nationale Behörden der Partnerländer werden bei der Umsetzung des Globalen Flüchtlingspaktes unterstützt.

Beispiele für die Zusammenarbeit von UNHCR und BMZ

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR siedelt Flüchtlinge und Asylsuchende aus dem Süden Mexikos in die nördliche Stadt Saltillo um.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR siedelt Flüchtlinge und Asylsuchende aus dem Süden Mexikos in die nördliche Stadt Saltillo um.

In Mexiko wird die kulturelle, wirtschaftliche und soziale Integration von Flüchtlingen, Asylsuchenden und Binnenvertriebenen gefördert. Auch besonders vulnerable Einwohnerinnen und Einwohner der aufnehmenden Gemeinden erhalten dadurch langfristige Perspektiven.

Insbesondere die südlichen Bundesstaaten Mexikos nehmen viele Flüchtlinge auf. Durch eine Umsiedlung in zentrale Bundesstaaten des Landes haben bereits mehr als 700 Personen bessere Chancen auf einen Arbeitsplatz erhalten. Über 1.400 Personen verfügen nun über einen Zugang zu Bildung und mehr als 1.600 Menschen wurden finanziell unterstützt.

Bereits bestehende Gemeindestrukturen werden durch einen partizipativen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Entwicklungsansatz gestärkt. GIZ und UNHCR tauschen sich eng über Zuständigkeiten und eine sinnvolle Arbeitsteilung aus, planen die Maßnahmen gemeinsam und unterhalten gemeinsame Büros. Erfahrungen aus der gemeinsamen Projektumsetzung werden ausgewertet und auf andere Länderkontexte übertragen.

Ein Flüchtling arbeitet im Camp in M’bera in Mauretanien.
Ein Flüchtling arbeitet im Camp in M’bera in Mauretanien.

In Mauretanien unterstützt das BMZ die wirtschaftliche und gesellschaftliche Inklusion von 18.000 Flüchtlingen, Asylsuchenden und verwundbaren (vulnerablen) Mitgliedern der aufnehmenden Gemeinden. Das Projekt wird von der GIZ und dem UNHCR gemeinsam geplant und umgesetzt. Es baut auf der Absichtserklärung der mauretanischen Regierung während des Globalen Flüchtlingsforums 2019 auf, den Zugang für Flüchtlinge zu nationalen Schutzprogrammen sowie zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Die GIZ und das UNHCR begleiten außerdem die Umsetzung von Weltbank-Projekten auf lokaler Ebene in den Bereichen Gesundheit, Wasser- und Sanitärversorgung, Urbanisierung und sozialer Schutz.

Die erarbeiteten Lösungsansätze und die Erfahrungen aus der verstärkten Zusammenarbeit zwischen nationalen Stellen und internationalen Entwicklungsakteuren werden genutzt, um die Bereiche humanitäre Hilfe, Entwicklung und Friedensförderung noch besser miteinander zu verzahnen.

In der Flüchtlingssiedlung Imvepi (Arua District, Uganda) wird Solarstrom zum Aufladen von Telefonen genutzt.
In der Flüchtlingssiedlung Imvepi (Arua District, Uganda) wird Solarstrom zum Aufladen von Telefonen genutzt.

Im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit erhalten rund 80.000 Flüchtlinge und Mitglieder aufnehmender Gemeinden in Äthiopien, Kenia und Uganda einen besseren Zugang zu erneuerbaren Energien.

90 Prozent der Flüchtlinge, die in diesen Ländern in ländlichen Siedlungen leben, haben nur sehr begrenzte Möglichkeiten, nachhaltige Energie zu nutzen. Deshalb unterstützt das BMZ das UNHCR dabei, seine „Globale Strategie für erneuerbare Energie“ im Rahmen der „Clean Energy Challenge (Externer Link)“ umzusetzen. Dazu arbeitet die GIZ in Äthiopien, Kenia und Uganda eng mit dem UNHCR, den nationalen Energieministerien und lokalen Regierungen zusammen.

Unter anderem werden strategische Energiepläne entwickelt, die Flüchtlinge und Mitglieder der aufnehmenden Gemeinden gleichermaßen berücksichtigen. Darüber hinaus hilft die GIZ dabei, die Umrüstung der UNHCR-Infrastruktur, etwa Büro- und Lagerhäuser, auf Solarenergie voranzutreiben.

Außerdem entwickelt die GIZ marktbasierte Lösungen, die den Zugang zu nachhaltigen Energieformen für Haushalte, soziale Institutionen und Unternehmen ermöglichen. Beispielsweise wurden in Uganda vier Schulen und drei Flüchtlingsunterkünfte mit umweltschonenden Kochherden ausgestattet, wovon rund 13.000 Flüchtlinge und mehr als 1.100 Mitglieder der aufnehmenden Gemeinden profitieren. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien sinkt der Verbrauch von Feuerholz um etwa 60 Prozent.