Befestigter Kornspeicher Qasr al Hadj, Libyen
Urheberrecht© Frederique Harmsze, via flickr, CC BY-NC-SA 2.0
Libyen Hoffnung auf Neuanfang bislang nicht erfüllt
Flutkatastrophe in Libyen
Zur Unterstützung der von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen stellt das Entwicklungsministerium (BMZ) kurzfristig vier Millionen Euro zusätzlich für Libyen bereit. Seit 2015 unterstützt das BMZ bereits den Wiederaufbau in Libyen. Dank bestehender Strukturen vor Ort kann nun schnell Hilfe mobilisiert werden. Ärzt*innen und Helfer*innen aus den vom BMZ finanzierten Gesundheitszentren in Libyen haben sich bereits auf den Weg gemacht in das Überschwemmungsgebiet. Zudem werden mit den zusätzlichen Mitteln Notunterkünfte mit lebensnotwendigem Material ausgestattet.
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Ziel ist eine politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilisierung des Landes und die Abhaltung freier und fairer Wahlen.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Libyen
Das BMZ berät Regierung und Verwaltung beim Wiederaufbau und bei der Schaffung leistungsfähiger staatlicher Strukturen und stärkt die Zivilbevölkerung, vor allem auch Frauen. Angesichts der Einnahmen des Landes aus dem Erdölexport liegt die Finanzierung der erforderlichen Infrastruktur weitgehend bei Libyen selbst.
Das Engagement des BMZ umfasst folgende Schwerpunkte:
- Kommunale Entwicklung: Verbesserung der Lebensbedingungen in 25 Kommunen entlang wichtiger Migrationsrouten, unter anderem Einrichtung einer Müllabfuhr für 700.000 Menschen, Steigerung der Trinkwasserqualität für 1,1 Millionen Menschen, Aufbau von Frauenzentren, Verbesserung der Schulangebots für 100.000 Kinder, Stärkung der Bürgerbeteiligung in den Gemeinden.
- Gesellschaftliche Teilhabe von Jugendlichen: Mehr als die Hälfte der libyschen Bevölkerung ist jünger als 30. Die meisten jungen Menschen sind jedoch von sozialer und politischer Teilhabe ausgeschlossen; staatliche und zivilgesellschaftliche Strukturen der Jugendförderung sind kaum vorhanden. In sechs Gemeinden werden Jugendmultiplikatorinnen und -multiplikatoren geschult und Jugendzentren errichtet sowie Programme unterstützt.
- Gesundheitsversorgung: Verbesserung der Versorgung für 240.000 Menschen, Aufbau von Rettungsmannschaften und Notfallkomitees in 15 Städten, psychosoziale Unterstützung für 10.000 Kinder, logistische Unterstützung der Corona-Impfkampagne mit besonderem Augenmerk auf Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten.
- Erneuerbare Energien: Förderung der dezentralen Nutzung von Solarenergie, um Stromausfälle zu verhindern und Konflikte um die Energieversorgung abzubauen.
2021 stellte das BMZ Libyen 32 Millionen Euro zur Verfügung. Mit Zusagen in Höhe von 128 Millionen Euro seit 2015 ist Deutschland der zweitgrößte entwicklungspolitische Geber nach den USA.
Die Umsetzung der Entwicklungsprojekte erfolgt über die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Gesteuert wird die Zusammenarbeit seit 2022 wieder weitgehend von Tripolis aus (zuvor zeitweise aus Tunis).
SDG-Trends für Libyen
- Auf Kurs oder Bewahrung
- Leichte Verbesserung
- Stillstand
- Abnehmend
- Informationen nicht verfügbar