Entwaldung im brasilianischen Bundesstaat Maranhão

SAFE Meilenstein für „entwaldungsfreie Produkte“: Deutschland unterstützt Partnerländer bei der Umsetzung

Pressemitteilung vom 17. November 2022 | Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth stellt heute gemeinsam mit vier Partnerländern auf der Klimakonferenz in Sharm El-Sheikh das Projekt SAFE vor. SAFE ist die englische Abkürzung für „Nachhaltige Landwirtschaft für Waldökosysteme“. Das Projekt unterstützt Brasilien, Ecuador, Indonesien und Sambia dabei, landwirtschaftliche Produkte zu erzeugen, ohne dass Wald gerodet oder beschädigt wird. Die Bunderegierung und die EU stellen dafür rund 27 Millionen Euro bereit.

Wasserknappheit und Dürre gehören zu den schwerwiegenden Folgen des Klimawandels.
Funierproduktion in Kamerun
Flasbarth:
„Die Landwirtschaft und unsere Ernährungsweise befeuern den Klimawandel. Denn wir beanspruchen immer weitere Flächen für den Anbau von Getreide und Tierfutter. Diesen Trend müssen wir brechen! Wir EU-Staaten sind uns bewusst, dass wir durch unsere enorme Nachfrage nach Produkten wie Soja oder Kaffee zur Abholzung in den Erzeugerländern beitragen. Ohne einen Stopp der Entwaldung werden wir die Ziele des Pariser Klimaabkommen nicht erreichen. Wir arbeiten deshalb in der EU an einer Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten – eine Art Gütesiegel, das die Erzeugung ohne Waldzerstörung garantiert.

Um die Menschen in den Erzeugerländern bei der Umsetzung dieser Verordnung zu stärken, bringen wir heute gemeinsam mit vier Partnerländern das Projekt SAFE auf den Weg. Es fördert die Information, Weiterbildung und Vernetzung der Landwirte vor Ort. Besonders die schwächeren Gruppen im Land sollen davon profitieren, etwa indigene Gemeinschaften, Kleinbauern und auch Frauen. Oft sind sie es, die am meisten mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen haben, dabei haben sie ihn am wenigsten zu verantworten.“

Wald ist ein CO₂-Speicher und daher wichtig für die Bekämpfung des Klimawandels. Rund 90 Prozent der Entwaldung werden durch die Ausweitung der Landwirtschaft verursacht. Die EU ist der zweitgrößte Markt für Rohstoffe von kürzlich entwaldeten Flächen wie Palmöl, Soja oder Kakao.

Mit der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Produkten werden Unternehmen verpflichtet, Abholzung und Waldschädigung in ihren Lieferketten zu vermeiden. Die Verordnung soll sicherstellen, dass nur entwaldungsfreie Produkte auf den EU-Markt gebracht werden dürfen. Sie gilt für sechs Erzeugnisse – Soja, Rindfleisch, Palmöl, Holz, Kakao und Kaffee – sowie bestimmte daraus hergestellte Produkte wie Leder, Schokolade und Möbel. Derzeit wird sie im Trilog zwischen EU-Kommission, Rat und Parlament diskutiert und soll noch in diesem Jahr beschlossen werden.

Damit die Verordnung vor Ort umgesetzt werden kann und auch die kleinbäuerlichen und indigenen Gemeinschaften von ihr profitieren, ist die Zusammenarbeit der EU mit den Erzeugerländern essenziell. Das Entwicklungsministerium (BMZ) und die Europäische Kommission haben daher heute das gemeinsame Projekt „Nachhaltige Landwirtschaft für Waldökosysteme“ (SAFE) auf den Weg gebracht. Es hat eine Laufzeit bis Ende 2026 und unterstützt mit knapp 27 Millionen Euro vier Partnerländer – Brasilien, Ecuador, Indonesien und Sambia – bei der Umsetzung der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten.

Weitere Informationen: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/qanda_21_5919 (Externer Link)