Stadtentwicklung Internationale Zusammenarbeit

Im Bereich der Stadtentwicklung kooperiert die deutsche Entwicklungszusammenarbeit sowohl auf multilateraler Ebene als auch in bilateralen Partnerschaften mit internationalen Akteuren.

Blick über Tel Aviv bei Nacht

Blick über Tel Aviv bei Nacht

Blick über Tel Aviv bei Nacht

Um den Herausforderungen der Urbanisierung zu begegnen und lebenswerte Städte für alle zu schaffen, bedarf es handlungsfähiger Städte und Metropolregionen. Als erste große UN-Konferenz nach Verabschiedung der Agenda 2030 und den Klimavereinbarungen von Paris (Externer Link) bot der dritte Weltgipfel zu Siedlungswesen und nachhaltiger Stadtentwicklung (Habitat III (Externer Link)) die Möglichkeit, die Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele weiter zu konkretisieren und den Rahmen für ihre Umsetzung zu gestalten.

Die Habitat-III-Konferenz fand im Oktober 2016 in Quito (Ecuador) statt. Sie schloss an die Habitat-Konferenzen 1996 in Istanbul (Türkei) und 1976 in Vancouver (Kanada) an. Ziel der Konferenz war es, die nachhaltige urbane Entwicklung auf der globalen politischen Tagesordnung zu platzieren und eine universell gültige Stadtentwicklungsagenda (New Urban Agenda (Externer Link), NUA) für die nächsten zwei Jahrzehnte zu verabschieden.

UN-Habitat

Deutschland unterstützt aktiv das Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (United Nations Programme for Human Settlements, UN-HABITAT (Externer Link)), die zentrale UN-Organisation im Bereich Stadtentwicklung, Siedlungswesen und Wohnungsversorgung. Die Kernaufgaben von UN-HABITAT liegen insbesondere im Bereich der Politikberatung, der Aus- und Weiterbildung sowie im Wissensmanagement.

Darüber hinaus fördert UN-HABITAT Partnerschaften zur Stärkung nachhaltiger städtischer Entwicklung. Die Organisation finanziert sich zum größten Teil aus dem regulären UN-Haushalt, zu dem Deutschland 8,7 Prozent beiträgt, sowie über freiwillige und zweckgebundene Zuwendungen der Mitgliedsstaaten. Deutschland ist sowohl im Steuerungskomitee (Committee of Permanent Representatives) als auch im Verwaltungsrat (Governing Council, insgesamt 58 Länder) vertreten.

Cities Alliance – Cities Without Slums

Die Initiative Cities Alliance – Cities Without Slums (Externer Link) ist eine 1999 von der Weltbank und UN-HABITAT gegründete Koalition von Städten und Entwicklungspartnern. Die Plattform vereint Entwicklungsorganisationen, Industrie- und Partnerländer sowie Verbände von Städten und Interessensvertretungen von Slumbewohnern. Ziel der globalen Partnerschaft ist es, die städtische Armut zu verringern und die Rolle der Städte bei der Förderung einer globalen nachhaltigen Entwicklung zu stärken.

Neben UN-HABITAT ist die Cities Alliance die bekannteste weltweit tätige Entwicklungsorganisation für armutsorientierte Stadtentwicklung. Seit ihrer Gründung beteiligt sich Deutschland an der Cities Alliance sowohl über finanzielle Beiträge als auch über die Mitarbeit in ihren Gremien. So war Deutschland wiederholt Mitglied des Exekutivausschusses.

ICLEI – Governments for Sustainability

Mit mehr als 1.220 lokalen Regierungsvertretern aus über 70 Ländern ist ICLEILocal Governments for Sustainability (Externer Link) der weltgrößte Kommunalverband für Umweltschutz und nachhaltige Stadtentwicklung.

ICLEI setzt sich unter anderem mit dem jährlichen „Resilient Cities Congress“ dafür ein, lokale Lösungsansätze für globale Probleme zu erarbeiten. Der Verband befasst sich zum Beispiel mit Themen wie Agenda 21, kommunales Umweltmanagement und städtische Anpassung an den Klimawandel. Das ICLEI-Weltsekretariat ist in Bonn angesiedelt. Der Auf- und Ausbau eines angegliederten Wissenszentrums wurde vom BMZ finanziell gefördert.