Wohn­haus in Al­gier, Al­ge­ri­en

Stadtentwicklung

Eine zukunftsweisende Stadtentwicklung ist ein wesentlicher Schlüssel, um die globalen Klimaschutzziele und die Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der Agenda 2030 zu erreichen. Sie ist daher ein wichtiges Handlungsfeld der deutschen Entwicklungspolitik. Derzeit werden städtische Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von rund 15 Milliarden Euro (technische und finanzielle Zusammenarbeit) in mehr als 50 Ländern durchgeführt.

Die Entwicklungspolitik trägt dazu bei, die für die Städte bedeutsamen Dimensionen der international vereinbarten Ziele konkreter zu fassen und Wege zu ihrer Erreichung zu erarbeiten. Dabei sind aus deutscher Sicht drei Kernaufgaben von besonderer Bedeutung:

  • Städte als Entwicklungsakteure anerkennen und befähigen
  • Lebenswerte Städte für Menschen schaffen
  • Integrierte Stadtentwicklung verwirklichen
Siehe auch
Straßenverkehr in Berlin, zahlreiche Autos fahren dicht gedrängt auf einer mehrspurigen Straße

Stadt und Klima Interner Link

Entwicklung nachhaltiger städtischer Infrastruktur, Förderung klimafreundlicher Mobilität und Aufbau einer städtischen Abfall- und Kreislaufwirtschaft

Ziel der deutschen Entwicklungspolitik im Bereich Stadtentwicklung ist es, die Lebensbedingungen der städtischen Armen nachhaltig zu verbessern und den Bürgern politische und wirtschaftliche Beteiligung zu ermöglichen. Negative ökologische Folgen des städtischen Wachstums sollen begrenzt, die natürlichen Grundlagen der Städte und ihres Umlandes erhalten und die Potenziale der Siedlungen, insbesondere der Städte, für die Entwicklung des Landes genutzt werden.

Die Stadt ist Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsraum. In den urbanen Zentren werden politische Entscheidungen und gesellschaftliche Veränderungen für die Menschen konkret sichtbar. Hier stoßen die Interessen unterschiedlicher Akteure auf engstem Raum aufeinander und müssen in Einklang gebracht werden. Die Stadtverwaltungen sind gefordert, ein friedliches Miteinander zu fördern, die soziale Grundversorgung zu gewährleisten und transparente politische und finanzielle Entscheidungen zu treffen.

Standbild aus dem BMZ-Video "Städte für eine bessere Welt"
Video: Städte für eine bessere Welt

Arbeitsfelder des deutschen Engagements

Cover: Positionspapier Nachhaltige Stadtentwicklung

BMZ-Positionspapier: Nachhaltige Stadtentwicklung

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 07/2023 | Dateigröße 3 MB, Seiten 19 Seiten
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt ihre Partner in den Entwicklungsländern, die erheblichen Herausforderungen zu meistern, die sich aus dem schnellen Wachstum der Städte ergeben. Ziel sind lebenswerte Städte, die vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten für Menschen bieten.

Die gegenwärtige Verstädterung und die mit ihr einhergehenden sozioökonomischen Veränderungen sollen nicht zu einer Hypothek, sondern zu einer Chance für zukünftige Generationen werden. Es gilt, allen Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen Zugang zu Infrastruktur, Dienstleistungen und Wohnraum zu verschaffen. Zugleich müssen der Ressourcenverbrauch gesenkt und unumkehrbare Umwelt- und Klimaschäden vermieden werden.

Für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ergeben sich daraus folgende Aufgabenfelder:

Ein Mann steht vor seiner Hütte in Kibera, einem Slum im Südwesten von Nairobi, Kenia.
Ein Be­am­ter in Ugan­da
Tram in Ad­dis Abe­ba, Äthio­pi­en
Stra­ßen­markt in Bei­ra, Mo­sam­bik
Blick über Tel Aviv bei Nacht

Hintergrund Das Zeitalter der Städte

Mit dem neuen Jahrtausend ist das Zeitalter der Städte angebrochen. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte lebt die Mehrheit der Weltbevölkerung in Städten.

Die vergangenen hundert Jahre waren von einem beachtlichen Bevölkerungswachstum geprägt: Lebten im Jahr 1900 noch 1,6 Milliarden Menschen auf der Erde, waren es 1966 bereits 3,4 und 1999 sechs Milliarden. Bereits 2011 wurde die siebte Milliarde erreicht. Ab Mitte des Jahrhunderts wird sich die Weltbevölkerung voraussichtlich bei rund 10 Milliarden Menschen langsam stabilisieren. Weiterlesen