Ecuador: Zusammenarbeit konkret Wächterinnen der Hügel: Frauen an der Spitze für Klimaresilienz

San Pablo ist eines der Viertel in den Hügeln von Portoviejo, der Hauptstadt der Küstenprovinz Manabí in Ecuador. In dem Viertel leben rund 12.000 Menschen. Durch die häufigen und starken Regenfälle in den Wintermonaten haben sie mit Erdrutschen an den Hängen zu kämpfen, die Häuser, Infrastruktur und das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner gefährden.

Wohnhäuser in San Pablo, Ecuador

Wohnhäuser in San Pablo, Ecuador

Wohnhäuser in San Pablo, Ecuador

Da durch den Klimawandel die Niederschläge häufiger und intensiver werden, steigt das Risiko für Erdrutsche. Zusätzlich leidet San Pablo unter einer schwachen sozialen und wirtschaftlichen Struktur. Dies zeigt sich unter anderem in der besonders hohen Kriminalitätsrate im Viertel; auch Gewalt gegen Frauen ist ein zentrales Problem.

Im Auftrag des BMZ unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) die Stadtverwaltung dabei, öffentliche Plätze im Viertel San Pablo – wie Obstgärten, Terrassenhänge oder Spielplätze – in die natürlichen Gegebenheiten der Hänge einzubinden und diese widerstandsfähiger gegenüber Niederschlägen zu machen. Im Rahmen der Baumaßnahmen werden zum Beispiel Böschungen stabilisiert und das Versickern von Regenwasser in den Boden wird erleichtert. Es entstehen attraktive Gemeinschaftsbereiche, die Kindern neuen Raum zum Spielen geben und den Anbau von Gemüse inmitten der Stadt möglich machen. Die Menschen in San Pablo haben somit nicht nur ein sichereres Wohnviertel, sondern auch lebenswerte öffentliche Bereiche, dank derer sie sich sogar selbst versorgen können.


Lokale Akteurinnen

Wächterinnen der Hügel in San Pablo, Ecuador

Wächterinnen der Hügel in San Pablo, Ecuador

Wächterinnen der Hügel in San Pablo, Ecuador

Die Frauen der gemeinschaftlich ernannten „Wächterinnen der Hügel“ haben dabei eine Schlüsselrolle als Entscheidungsträgerinnen und lokale Akteurinnen für mehr Klimaresilienz in San Pablo. Mit Hilfe eines digitalen Frühwarnsystems werden sie in die Lage versetzt, die Gemeinde im Fall von Erdrutschen frühzeitig zu informieren, sich mit Einsatzkräften der Stadt zu koordinieren und Schutzmaßnahmen zu treffen. Dies stärkt die Position der Frauen als wichtige Ansprechpartnerinnen im Viertel und unterstützt sie darin, ihre Interessen und Probleme zu kommunizieren – auch bei anderen Themen wie Gewalt oder wirtschaftlichen Nöten.

Konkret erstellen die Frauen Informationsmaterial wie Radio-Sendungen, Berichte, Videos und Podcasts, um über ihre Herausforderungen in der Gemeinde ebenso wie über ihre Bemühungen bei der Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels zu berichten. So können sie ihre Geschichte auf ihre eigene Weise erzählen und andere Frauen und Gemeinden zu mehr Engagement inspirieren.

Der Vulkan Cotopaxi (5897 Meter) in Ecuador

Darüber hinaus werden die erarbeiteten Lösungen, Empfehlungen und Lernerfahrungen zu partizipativen, gemeinschaftsbasierten und geschlechterorientierten Planungsansätzen in Städten auch auf nationaler Ebene den Ministerien für die ökosystembasierte Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung gestellt.

Diese Arbeit zeigt, dass über die aktive Förderung von Frauen die Entwicklung der gesamten Gemeinschaft positiv gestaltet und die Klimaresilienz gesteigert werden kann.

Stand: 02.04.2024