Fachlicher Hintergrund InsuResilience Investment Fund (IIF)

Der Investitionsfonds InsuResilience (IIF) ist eine Initiative der KfW Entwicklungsbank im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Der IIF zielt darauf ab, den Zugang zu und die Nutzung von Versicherungen in Entwicklungsländern zu verbessern, um die Anfälligkeit von Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU), Kleinbäuerinnen und -bauern sowie einkommensschwachen Haushalten gegenüber extremen Wetterereignissen zu verringern und folglich ihre Anpassung an den Klimawandel zu verbessern.

Der IIF ist in Ländern tätig, in denen Klimarisikoversicherungen noch nicht verfügbar sind oder sich noch im Entwicklungsstadium befinden. Er bietet Finanzinstituten und Versicherern in diesen Ländern Darlehen und Eigenkapital an, damit sie ihren Kunden Versicherungen gegen die Auswirkungen des Klimawandels anbieten können. Auf diese Weise profitieren nicht nur die Kunden, weil sie im Falle einer Klimakatastrophe abgesichert sind und ihre Geschäftstätigkeit nicht unterbrechen müssen, sondern auch die Finanzinstitute, weil sie im Falle eines Extremereignisses keine Kunden verlieren. Dies trägt zur Schuldentragfähigkeit und zur wirtschaftlichen Stabilität des Landes bei.

Darüber hinaus investiert der IIF auch in Anbieter von technischen Lösungen, etwa Datenplattformen für Klimadaten und -informationen, die für eine moderne Landwirtschaft notwendig sind, oder Wetterstationen zur zuverlässigen Messung von Klimadaten. Mit den Investitionen des IIF können zum Beispiel in Indien die Infrastruktur zur Messung von Wetterdaten (vor allem automatisierte Wetterstationen) und andere Serviceleistungen für Wetterversicherungen in vielen weiteren ländlichen Distrikten ausgebaut werden. Damit erhalten zusätzliche 24 Millionen arme Landbewohnerinnen und -bewohner Zugang zum Agrarversicherungsprogramm.

Die Partner des IIF profitieren nicht nur von den finanziellen Mitteln des Fonds, sondern auch von der umfassenden technischen Beratung, die die Entwicklung und Verbesserung bedarfsgerechter Klimarisikoversicherungsprodukte überhaupt erst möglich macht. Darüber hinaus kann der IIF in der schwierigen Anfangsphase, bis die Versicherung von den Anbietern eigenständig angeboten werden kann, Versicherungsprämien bezuschussen. Abgerundet wird diese gezielte Unterstützung durch übergreifende Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für wichtige staatliche Stellen, die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft sowie Sensibilisierungskampagnen zu den negativen Auswirkungen des Klimawandels und zu den Versicherungsmöglichkeiten für Betroffene.

Der IIF hat bisher Darlehen in Höhe von mehr als 95 Millionen US-Dollar an seine Partner vergeben und mehr als 40 Millionen US-Dollar in Eigenkapital investiert. Derzeit investiert der IIF in 26 Partner auf vier Kontinenten und hat bis Juni 2022 mehr als 40 Millionen Begünstigte unterstützt.

Der IIF ist ein öffentlich-privates Partnerschaftsprojekt: Neben öffentlichen Mitteln der KfW und denen anderer Geber wie der Europäischen Investitionsbank oder der Open Society Foundation mobilisiert der Fonds auch Mittel aus dem Privatsektor. Mehr als ein Drittel des derzeit eingezahlten oder zugesagten Fondskapitals stammt bereits von privaten Investoren, die sich ohne das Engagement der KfW nicht auf die noch unterentwickelten Versicherungsmärkte in Entwicklungsländern gewagt hätten. Damit trägt der IIF wesentlich dazu bei, das Engagement des Privatsektors in den Versicherungssektoren der Entwicklungsländer zu erhöhen.

Über den IIF unterstützt Deutschland auch das größte private Klimaversicherungsprogramm African and Asian Resilience in Disaster Insurance Scheme (ARDIS (Externer Link)) von VisionFund International.


Stand: 20.09.2022