Deutsches Engagement
Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Rückkehrende (re)integrieren
Flüchtlingen und Binnenvertriebenen bleibt oftmals keine andere Wahl, als viele Jahre lang in den Gemeinden zu bleiben, die sie aufgenommen haben. Die Situation, vor der sie geflohen sind, verbessert sich – wenn überhaupt – nur sehr langsam. Selbst dann, wenn eine Rückkehr möglich ist, stehen die Heimkehrenden vor enormen Herausforderungen: Der Alltag muss neu organisiert und gestaltet werden. Zudem müssen sich die meisten Rückkehrenden eine neue Existenzgrundlage aufbauen.
Eine Frau in einem Flüchtlingslager im Libanon kann als Schneiderin etwas Geld für ihre Familie verdienen.
Eine Frau in einem Flüchtlingslager im Libanon kann als Schneiderin etwas Geld für ihre Familie verdienen.
Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ist es, sowohl für Flüchtlinge und Binnenvertriebene im Aufnahmeland als auch für Rückkehrende in ihrem Herkunftsland Perspektiven zu schaffen.
Perspektiven im Aufnahmeland
Cash-for-Work-Projekt in der Region Kurdistan-Irak
Über die unmittelbare Sicherstellung der Grundversorgung (Ernährung, Wasser, Gesundheit) hinaus unterstützt Deutschland Flüchtlinge durch Möglichkeiten, eigenes Geld zu verdienen. In sogenannten Cash-for-Work-Maßnahmen (wörtlich übersetzt: „Bargeld gegen Arbeit“) können sie ein schnell verfügbares Einkommen erzielen. Diese Maßnahmen gelten auch für die lokale Bevölkerung der aufnehmenden Gemeinden. Darüber hinaus engagiert sich das BMZ für die soziale Sicherung von Geflüchteten und die Öffnung der Arbeitsmärkte in den Aufnahmeländern.
Um die politische und wirtschaftliche Teilhabe von Frauen in verschiedenen Fluchtsituationen zu stärken, hat das BMZ im Oktober 2020 das Aktionsnetzwerk für Frauen auf der Flucht (Action Network on Forced Displacement: Women as Agents of Change) gegründet. Das globale Netzwerk dient als Plattform für den Austausch und gibt Empfehlungen an Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und lokale Akteure.
Deutschland fördert in den Ländern, in die Flüchtlinge zurückkehren können, Friedensprozesse und investiert unter anderem in den Wiederaufbau von Schulen und Gesundheitszentren.
Das BMZ hat die bestehenden Angebote für Rückkehrende Anfang 2017 erweitert und im BMZ-Programm Perspektive Heimat gebündelt.
In den Partnerländern des Programms wurden inzwischen rund 860.000 individuelle Fördermaßnahmen wie Beratungsgespräche, Trainings, Jobvermittlungen und (psycho-)soziale Hilfe für die lokale Bevölkerung, Binnenvertriebene und Rückkehrende durchgeführt, davon rund 68.000 Maßnahmen für Rückkehrende aus Deutschland.