Blick auf Kampala, die Hauptstadt von Uganda 

Uganda Energie und Klimaschutz, gute Regierungsführung, Unterstützung für Flüchtlinge

Uganda hat sich im vergangenen Jahrzehnt zu einer stabilisierenden politischen Kraft in Ostafrika entwickelt. In einer Region, die in der Vergangenheit immer wieder zu den Konfliktbrennpunkten Afrikas zählte und bis heute Schauplatz bewaffneter Auseinandersetzungen und großer Flüchtlingsbewegungen ist, setzt sich Uganda aktiv für Frieden, Sicherheit und regionale Kooperation ein. Über viele Jahre war die wirtschaftliche Entwicklung des Landes solide – trotz großer Herausforderungen wie der weit verbreiteten Korruption und dem hohen Bevölkerungswachstum.

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Geranienfarm eines ausländischen Inhabers in Kampala, Uganda
Die Politik der ugandischen Regierung ist grundsätzlich entwicklungsorientiert. In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnten deutliche Erfolge bei der Verminderung der Armut erzielt werden. Die Covid-19-Pandemie und die Ebola-Epidemie haben den positiven Trend abgebremst. Hinzu kommt, dass es der langjährig amtierenden Regierung zunehmend schwerfällt, der Entwicklung neue Impulse zu geben. Erhoffte Entwicklungssprünge durch Ölförderung verzögern sich und könnten vor allem dazu führen, dass Anpassungsprozesse in anderen Sektoren vernachlässigt werden.

Großzügige Flüchtlingspolitik

Uganda hat sich zum Hauptaufnahmeland von Flüchtlingen in Afrika entwickelt: Rund 1,5 Millionen Menschen (Stand: Juni 2023), die allermeisten von ihnen aus Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo, haben dort Schutz gesucht. Ugandas Regierung verfolgt eine sehr großzügige Flüchtlingspolitik, die weltweit als beispielhaft anerkannt wird.

Mittlerweile stößt diese Politik jedoch an ihre Grenzen, da Unterbringungsmöglichkeiten und das Angebot an Basisdienstleistungen in den aufnehmenden Gemeinden knapp werden. Die weltweit stark steigenden Lebensmittelpreise machen die Finanzierung der Nahrungsmittelversorgung für die Flüchtlinge zunehmend schwierig.

Menschenrechte bedroht

Im März und, nach Änderungen, erneut im Mai 2023, verabschiedete das ugandische Parlament ein drastisches Gesetz gegen Homosexualität und LSBTIQ+ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)⁠-Personen. Der Staatspräsident hat das Gesetz am 26. Mai 2023 unterzeichnet.

Das Gesetz sieht langjährige Freiheitsstrafen bis hin zur Todesstrafe für homosexuelle Handlungen vor. Bestraft werden soll zudem die Förderung von Homosexualität sowie die Nicht-Anzeige von vermuteten homosexuellen Handlungen.

Das Gesetz ist insbesondere im Ausland, so auch in Deutschland, auf scharfe Kritik gestoßen. Auch in Uganda gibt es Kritik: Eine Gruppe prominenter Kritiker hat bereits Verfassungsklage eingereicht (siehe auch: Politische Situation).

Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Uganda

Deutschland zählt zu den wichtigsten Gebern Ugandas. Die Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich auf die Schwerpunkte Landwirtschaft und ländliche Entwicklung sowie erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Sie fördert eine gute Regierungsführung und die Wahrung der Menschenrechte. Ein besonderes Schwergewicht der Zusammenarbeit liegt auf dem Bereich „Flüchtlinge versorgen und integrieren“.

Bei Regierungsverhandlungen wurden Uganda 2022 durch die Bundesregierung 68,8 Millionen Euro für die weitere entwicklungspolitische Zusammenarbeit neu zugesagt.

Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Kernthemen:

  • Leben ohne Hunger – Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme
  • Gute Regierungsführung, Zivilgesellschaftsförderung und Flüchtlingshilfe
  • Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Berufliche Bildung und Beschäftigungsförderung

Ein Querschnittsthema, das in allen Vorhaben der deutsch-ugandischen Entwicklungszusammenarbeit umgesetzt wird, ist die Beschäftigungsförderung. In enger Partnerschaft mit der Privatwirtschaft wird das Ziel verfolgt, Jobperspektiven für die junge Bevölkerung zu schaffen. Es werden Angebote zur praxisorientierten beruflichen Aus- und Weiterbildung, insbesondere für kleine und mittlere Betriebe, entwickelt und Start-up-Projekte unterstützt. Ein besonderes Augenmerk liegt im Rahmen der feministischen Entwicklungspolitik auf der Ausbildung und beruflichen Integration junger Frauen.


Erdnussernte in Uganda: Eine Schale mit geschälten Erdnüssen steht auf ungeschälten Erdnüssen. Im HIntergrund ein Bündel geernteter Erdnusspflanzen

Leben ohne Hunger – Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme Produktivität steigern, Arbeitsplätze schaffen Interner Link

Hauptziel der Zusammenarbeit in diesem Schwerpunkt ist die Wertsteigerung der landwirtschaftlichen Produktion. Vor allem im Norden Ugandas sollen Wachstumsimpulse für die ländliche Wirtschaft gesetzt werden. Durch die Steigerung der Produktivität soll sich die Ernährungssituation nachhaltig verbessern und es sollen neue Beschäftigungsmöglichkeiten im ländlichen Raum entstehen.

Baustelle in Kampala, Uganda. Arbeiter installieren eine Stahlkonstruktion und Verschalungen.

Gute Regierungsführung, Zivilgesellschaftsförderung und Flüchtlingshilfe Mehr Transparenz und Rechenschaft, mehr Einnahmen, weniger Korruption Interner Link

Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt die ugandische Regierung dabei, das öffentliche Verwaltungshandeln transparenter zu gestalten, Rechenschaftspflichten zu erfüllen, Eigeneinnahmen zu erhöhen und die Korruption zu bekämpfen.

Der Solarpark Soroti in Uganda

Erneuerbare Energien und Energieeffizienz Bessere Versorgung von Haushalten und Unternehmen Interner Link

Uganda kann – auch dank deutscher Unterstützung – erhebliche Fortschritte im Bereich der Stromerzeugung und -verteilung vorweisen. Defizite gibt es noch beim Netzausbau: Insgesamt haben nur etwas mehr als 25 Prozent der Bevölkerung Zugang zum nationalen Stromnetz – in ländlichen Regionen liegt der Anteil noch deutlich niedriger.

Aktuelle Situation

Stadtansicht von Kampala, der Hauptstadt Ugandas
Wasserversorgung in Kinsenyi, einer informellen Siedlung in Kampala
Geranienfarm eines ausländischen Inhabers in Kampala, Uganda

Stand: 31.05.2023