Kernthema „Klima und Energie, Just Transition Strom nachhaltig erzeugen, Katastrophen vorbeugen, an Klimawandel anpassen

Pakistan zählt laut Klima-Risiko-Index zu den zehn am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Ohne angemessene Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel könnten bis zum Jahr 2050 laut Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) bis zu 21 Millionen Menschen zusätzlich von Armut betroffen sein. Deutschland unterstützt Pakistan dabei, die Energiewende voranzutreiben und soziale Sicherungssysteme aufzubauen, um die Folgen des Klimawandels abzufedern.

Mit Unterstützung der GIZ werden in Sindh, Pakistan, Solaranlagen installiert.

Mit Unterstützung der GIZ werden in Sindh, Pakistan, Solaranlagen installiert.

Mit Unterstützung der GIZ werden in Sindh, Pakistan, Solaranlagen installiert.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Pakistans Klimaministerin Sherry Rehman (rechts)

2021 vereinbarten Deutschland und Pakistan eine Klima- und Energiepartnerschaft. Sie umfasst einen engen politischen Dialog, die Stärkung der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit und die Einbindung von Privatwirtschaft, wissenschaftlichen Einrichtungen und zivilgesellschaftlichen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Organisationen.

Deutschland unterstützt Pakistan dabei, im Rahmen der NDC-Partnerschaft (Externer Link) nationale Klimaziele zu entwickeln und umzusetzen, die Nutzung erneuerbarer Energien auszubauen, Klimarisiken zu analysieren, Strategien zur Anpassung an den Klimawandel zu erarbeiten und Zugang zu internationaler Klimafinanzierung, etwa über den Grünen Klimafonds (Externer Link) (Green Climate Fund), zu erhalten.

Auch die Wiederaufforstung ist im Rahmen der Klimapartnerschaft Thema der deutsch-pakistanischen Zusammenarbeit. So unterstützt Deutschland das pakistanische „Ten Billion Tree Tsunami“-Programm, über das bis Ende 2023 zehn Milliarden Bäume gepflanzt werden sollen.

Technische und finanzielle Lösungen

In Reaktion auf die Flutkatastrophe 2022 vereinbarten beide Ländern unter anderem ein Programm zum Wassermanagement: Um Überschwemmungen zu verhindern, werden Rückhaltebecken für Regenwasser gebaut, das dann in trockenen Zeiten für die landwirtschaftliche Bewässerung und die Trinkwasserversorgung zur Verfügung steht.

Um die Menschen im Katastrophenfall auch finanziell abzusichern, fördert das BMZ neben technischen Maßnahmen auch den Aufbau eines anpassungsfähigen sozialen Sicherungssystems. Pakistan zählt zu den Pilotländern, die am Globalen Schutzschirm gegen Klimarisiken (Externer Link) teilnehmen (siehe auch Kernthema „Gesundheit, soziale Sicherung und Bevölkerungspolitik“).

Erneuerbare Energien

Windpark in der Atacama-Wüste, Chile

Derzeit leidet Pakistan unter Energieengpässen – und der Energiebedarf wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Es gilt, eine wachsende Wirtschaft und eine zunehmende Anzahl von Einwohnerinnen und Einwohner verlässlich und flächendeckend mit nachhaltig erzeugter Energie zu versorgen.

Die Voraussetzungen für die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen sind gut. Deutschland fördert daher die Nutzung von Sonne, Wind und Wasserkraft zur Stromerzeugung und den Ausbau von Übertragungsleitungen, um die Energie einspeisen und verteilen zu können.
Durch die Finanzierung von fünf Kleinwasserkraftwerken und Solaranlagen in entlegenen Gemeinden der Provinz Khyber Pakhtunkhwa können beispielsweise 13.000 Haushalte mit regenerativ erzeugtem Strom versorgt werden. Ihre Energieausgaben sind dadurch um fast 50 Prozent gesunken. Pro Jahr werden Emissionen vermieden, die 1.600 Tonnen Kohlendioxid entsprechen.


Stand: 18.07.2023