Arbeiter auf der Baustelle des Azadi-Krankenhauses in Dohuk, April  2018

Irak

Nach Jahren der Krise sind in Irak deutliche Erfolge bei der Stabilisierung des Landes und beim Wiederaufbau zu verzeichnen. Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) arbeitet mit Irak zusammen, um diese Entwicklung zu unterstützen. Ziel des deutschen Engagements ist, Irak politisch, sozial und wirtschaftlich dauerhaft zu festigen, notwendige Reformen zu begleiten und die Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben auszubauen.

Nach einer von Gewalt geprägten Zeit ist die Sicherheitslage in Irak inzwischen vergleichsweise stabil. Zu den großen Herausforderungen des Landes zählen die starke wirtschaftliche Abhängigkeit vom Erdölexport, ein großer öffentlicher Sektor und eine schwache Privatwirtschaft, ein hohes Bevölkerungswachstum sowie die bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels.

Soziale Spannungen und ethno-religiöse Konflikte, Korruption, erhebliche Mängel in der Grundversorgung der Bevölkerung sowie der ungelöste Konflikt um Ressourcen und Gebietsansprüche zwischen der Zentralregierung und der Region Kurdistan-Irak prägen nach wie vor die Lage.

Der sogenannte „Islamische Staat“ (IS) hat seit 2017 keine Landesteile mehr unter seiner Kontrolle und gilt daher in der Fläche als besiegt, nach wie vor gibt es jedoch noch aktive Zellen.

Mehr als sechs Millionen Menschen wurden durch den Vormarsch des IS ab 2014 vertrieben. Die meisten von ihnen sind – auch durch die umfangreiche internationale Unterstützung – inzwischen wieder in ihre Heimatorte zurückgekehrt. Jedoch gibt es immer noch mehr als eine Million Binnenvertriebene (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und mehr als 300.000 Geflüchtete aus anderen Ländern, darunter mehr als 260.000 aus Syrien, leben im Land (Stand: September 2024).


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Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Irak

Titelblatt: Die Übergangshilfe des BMZ im Irak

Die strukturbildende Übergangshilfe im Irak

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 04/2022 | Dateigröße 910 KB, Seiten 3 Seiten

Das BMZ arbeitet seit 2014 mit Irak zusammen. Das Land zählt zu den sogenannten Nexus- und Friedenspartnern (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.

Zunächst konzentrierte sich das deutsche Engagement auf die Unterstützung von syrischen Flüchtlingen, irakischen Binnenvertriebenen und den aufnehmenden Gemeinden in Nord- und Zentralirak. Die Entwicklungszusammenarbeit hat dabei einen beachtlichen Beitrag zum Wiederaufbau geleistet, der die Rückkehr von Millionen Vertriebenen ermöglicht und zur zunehmenden Stabilisierung des Landes beigetragen hat.

Vor diesem Hintergrund sollen die Maßnahmen zur Krisenbewältigung nun schrittweise zurückgefahren und verstärkt längerfristige Reformprozesse gefördert werden, insbesondere auch im Bereich Wirtschaftsentwicklung und Klimaschutz.

Derzeit ist die Zusammenarbeit mit Irak entlang folgender Kernthemen ausgerichtet:

Deutschland zählt mit den USA und Japan zu den größten internationalen Gebern in Irak. Die Bundesregierung hat dem Partnerland seit 2014 mehr als drei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Davon stammen rund zwei Milliarden Euro aus dem Haushalt des Bundesentwicklungsministeriums.

Bei Regierungsverhandlungen im Juli 2024 sagte das BMZ Irak insgesamt bis zu 117,7 Millionen Euro neu zu, davon bis zu 73,3 Millionen Euro für die strukturbildende Übergangshilfe und Vorhaben der Sonderinitiative „Geflüchtete und Aufnahmeländer“ (Externer Link).

Schilfernte

Kernthema „Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ Politische und soziale Teilhabe ermöglichen Interner Link

Mängel in der Grundversorgung, eine nicht ausreichend starke Verwaltung, wirtschaftliches Missmanagement und Korruption zählen zu den Herausforderungen für die irakische Regierung. Um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern, unterstützt Deutschland Dialogprozesse, die Regierung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammenbringen.

Ein Mitarbeiter des Al-Saheroon-Klärwerks nahe Mosul überprüft Leitungen.

Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Wirtschaft umbauen, Arbeitsplätze schaffen Interner Link

Die irakische Volkswirtschaft hängt derzeit fast vollständig vom Erdölgeschäft ab. Die Entwicklung der Privatwirtschaft wird durch schlechte Rahmenbedingungen behindert, etwa veraltete Rechtsvorschriften, eine mangelhafte Infrastruktur und einen unzureichenden Zugang zu Krediten. Infolgedessen gibt es nicht genügend Arbeitsplätze für die wachsende junge Bevölkerung. Deutschland unterstützt Irak bei notwendigen strukturellen Reformen.

Ein Bauer trägt Bewässerungsrohre zu einem Feld nahe Zakho, Irak.

Kernthema „Klima und Energie, Just Transition Erneuerbare Energien nutzen, Ressourcenmanagement verbessern Interner Link

Irak gehört laut Einschätzung der Vereinten Nationen zu den Ländern, die weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Gleichzeitig trägt das Land als einer der größten Erdölproduzenten zur Erderwärmung bei. Steigende Temperaturen, zunehmende Trockenheit, Sandstürme sowie versalzende Böden bedrohen bereits jetzt die biologische Vielfalt des Landes – und damit die Lebensgrundlagen der Bevölkerung.

Aktuelle Situation

Entwicklungspolitische Kennzahlen

  • Irak
  • Deutschland

Allgemeine Informationen

Hinweise für die Nutzung

Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus Irak sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.

Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.

Irak Hauptstadt Bagdad

Gesamtbevölkerung

in Millionen (2023)
45,5
84,48

Fläche

in Quadratkilometern
435.050
357.590

Rang im HDI

Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)
127
SV
Flagge von El Salvador
128
IQ
Flagge des Irak
129
BD
Flagge von Bangladesch
5
SE
Flagge von Schweden
7
DE
Flagge von Deutschland
7
IE
Flagge von Irland

Stand: 07.08.2024