Tänzerinnen in traditioneller Kleidung auf Borneo
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Soziale Situation Regionale Unterschiede noch nicht überwunden
In der Vergangenheit wurde auf vielen Inseln nur wenig in die Infrastruktur, die Bildung und die soziale Grundsicherung investiert. Dies hat sich geändert, dennoch sind die Entwicklungsunterschiede noch nicht behoben.
Die bisherige Regierung kann überall im Land deutliche Fortschritte vorweisen, insbesondere bei der Armutsbekämpfung sowie im Gesundheits- und Bildungswesen. Doch im Vergleich zu anderen Ländern in der Region sowie anderen G20 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)-Mitgliedern zeigen sich noch Entwicklungsdefizite. So litten zum Beispiel 2023 fast 16 Prozent der indonesischen Kinder unter fünf Jahren an Untergewicht.
Nach Angaben der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) lebten 2024 neun Prozent der indonesischen Bevölkerung in Armut, im Jahr 2000 lag der Wert noch bei 19,1 Prozent. Schätzungen gehen allerdings davon aus, dass etwa 30 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner die nationale Armutsgrenze nur knapp überschritten haben. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben laut Weltbank viele Menschen wieder zurück in die Armut gestürzt.
Im aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) liegt Indonesien auf Platz 113 von 193 Ländern.
Rolle der Religionen
Frauen lesen in der Istiqlal-Moschee in Jakarta, Indonesien, im Koran
Annähernd 90 Prozent der Indonesierinnen und Indonesier gehören dem sunnitischen Islam an und bilden damit die größte islamische Gemeinschaft der Erde.
Die indonesische Verfassung garantiert die Religionsfreiheit im Rahmen sechs offiziell anerkannter Religionen (Islam, Buddhismus, protestantisches und katholisches Christentum, Konfuzianismus, Hinduismus). Defizite im Minderheitenschutz und in der Rechtsstaatlichkeit führen jedoch dazu, dass Anhänger religiöser Minderheiten in einigen Regionen immer wieder benachteiligt werden und sogar Bedrohungen und Gewalttaten durch islamistische Gruppierungen ausgesetzt sind.
Die Regierung bekennt sich ausdrücklich zum traditionell im Land verankerten gemäßigten Islam. Islamistischer Terrorismus wird entschieden bekämpft. Auch große Teile der Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) engagieren sich gegen die Islamisierung des gesellschaftlichen Lebens und der sich ausbreitenden religiösen Intoleranz.
Stand: 12.08.2025