Globus-Grafik auf grünem Hintergrund mit Pfeilen rundherum, die nach oben rechts weisen

Frieden #SicherheitDurchEntwicklung

Entwicklungspolitik ist nachhaltige Sicherheitspolitik. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit fördert Frieden und Sicherheit – bevor Krisen entstehen. Sie setzt sich für Perspektiven der Bevölkerung vor Ort, für den Kampf gegen Ungleichheit, Hunger und Armut, für Bildung, Gesundheit, Gleichberechtigung der Geschlechter und Demokratieentwicklung ein. Entwicklungspolitik investiert heute in Prävention, um die Widerstandsfähigkeit von morgen zu sichern. Eine starke Entwicklungspolitik ist also unverzichtbar für Frieden und Sicherheit, ganz im Sinne der universellen Geltung der Menschenrechte, der internationalen Solidarität und sozialen Gerechtigkeit. Denn menschliche Sicherheit ist #Entwicklungssache.

Was hat Frieden mit Feminismus zu tun? #SicherheitDurchEntwicklung

Frauen und Mädchen müssen in Friedensprozessen und beim Wiederaufbau beteiligt sein. Dies hilft, neuen Konflikten vorzubeugen, dauerhaften Frieden zu schaffen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Das BMZ unterstützt Frauen und Mädchen im Globalen Süden, die bewaffneten Konflikten, Krieg, Flucht und Vertreibung ausgesetzt sind.

Frieden schaffen nur mit Waffen? #SicherheitDurchEntwicklung

Entwicklungspolitik ist nachhaltige Sicherheitspolitik. Sie handelt präventiv und unterstützt widerstandsfähige Gesellschaften. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit fördert Frieden und Sicherheit – und zwar bevor Krisen entstehen. Denn Sicherheit bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Gefahr für Leib und Leben, sondern auch ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben – unabhängig von Geschlecht, sexueller Identität, Behinderung, Alter, Ethnizität oder anderen Diskriminierungsmerkmalen. Das BMZ stärkt gemeinsam mit den Partnerländern Menschenrechte, Meinungs- und Pressefreiheit, die Gleichberechtigung der Geschlechter, den Zugang zu Bildung und Gesundheit und den Schutz vor Auswirkungen der Klimakrise. So entsteht dauerhafter Frieden und menschliche Sicherheit.

Wie kann Klimaschutz Kriege verhindern? #SicherheitDurchEntwicklung

Die Klimakrise gefährdet die Lebensgrundlage vieler Menschen. Extreme Wetterereignisse haben langfristige Folgen für die wirtschaftliche Situation, Gesundheit und Sicherheit von Menschen. Sie gefährden die Umsetzung der Menschenrechte, beispielsweise das Recht auf angemessene Nahrung, Gesundheit oder Wohnen. Auch Konflikte können durch den Klimawandel verschärft werden. Besonders betroffen sind Länder des Globalen Südens. Eine Kleinbäuerin sollte sich im Falle eines Starkregens darauf verlassen können, durch soziale Sicherungssystem aufgefangen zu werden. Nur dadurch kann sie planen und zuversichtlich investieren. Hierfür setzt sich das BMZ ein.

Wie halten wir zusammen, um die Welt zusammenzuhalten? #SicherheitDurchEntwicklung

Wir müssen die internationale Zusammenarbeit zwischen Industriestaaten, Ländern des Globalen Südens, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft weiter stärken. In den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 ist festgeschrieben, was wir tun müssen, um die Natur zu schützen, Arbeit menschenwürdig zu machen, Ungleichheit zu beseitigen und den Konsum nachhaltiger werden zu lassen. Dafür unterstützt das BMZ Menschen aus dem Globalen Süden, sich aus eigener Kraft aus der Armut zu befreien und ein würdevolles Leben in einer intakten Umwelt zu führen – weltweit.

Düzen Tekkal, Journalistin, Menschenrechtsaktivistin und Gründerin der Nichtregierungsorganisation Hawar.help

„Die Perspektive von Frauen findet in Gesprächen zu Sicherheit und Frieden zu wenig Gehör. Frauen gehören mit an die Verhandlungstische, insbesondere weil Frauen anders auf Konflikte blicken – vor allem diejenigen, die Community-Arbeit leisten und die Sorgen und Nöte der Gemeinschaft kennen.“

Düzen Tekkal, Journalistin, Menschenrechtsaktivistin, Gründerin der NGO Hawar.help und Podcast-Gast in Entwicklungssache Folge #4


Christine Lambrecht, Bundesministerin der Verteidigung

„Sicherheitspolitik und militärische Einsätze haben auch das Ziel, Raum für diplomatische und entwicklungspolitische Bemühungen zu schaffen. So kann Verteidigungspolitik entwicklungspolitische Initiativen für menschliche Sicherheit, für Ernährung, Geschlechtergerechtigkeit, Klimaschutz und Gesundheit unterstützen, sodass die Menschen ihr Leben in der eigenen Hand haben.“

Christine Lambrecht, Bundesministerin der Verteidigung, Podcast-Gast in Entwicklungssache Folge #3

Kristina Lunz, deutsche Feministin und Mitbegründerin und Co-CEO des Centre for Feminist Foreign Policy

„Der entscheidendste Faktor dahingehend, ob ein Land nach innen oder gegenüber anderen Ländern gewaltbereit ist, ist das Niveau an Gleichberechtigung. Ohne Feminismus kann es daher keinen Frieden geben.“

Kristina Lunz, deutsche Feministin und Mitbegründerin und Co-CEO des Centre for Feminist Foreign Policy.

Prof. Dr. Ursula Schröder, Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg

„Feministische Entwicklungspolitik ist keine Spartenlösung nur für Frauen, es geht um gleichberechtigte Teilhabe von Personen an politischen Entscheidungsprozessen und Ressourcen. Die Friedens- und Konfliktforschung zeigt: Gesellschaften, in denen Frauen unterrepräsentiert sind und insbesondere keine Rechte haben, neigen stärker zu Gewaltkonflikten.“

Prof. Dr. Ursula Schröder, Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg, Podcast-Gast in Entwicklungssache Folge #1

Dr. Dagmar Pruin, Präsidentin Brot für die Welt

„Jeder zehnte Mensch hungert weltweit – das ist skandalös und völlig unnötig. Unsere Erde bringt 2,5 mal so viele Kalorien hervor, wie wir für die Ernährung aller Menschen bräuchten. Jeder Zehnte – ich bin überzeugt davon, dass wir das bis 2030 schaffen.“

Dr. Dagmar Pruin, Präsidentin Brot für die Welt, Podcast-Gast in Entwicklungssache Folge #2

Vom BMZ geförderter Workshop mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, lokalen Friedenskomitees und lokalen Regierungsvertreterinnen und -vertretern zu prioritären Bedarfen im Dienstleistungsbereich in Anbar, Irak 

„I remember when I first came to register as a community committee member, I was so shy and hesitated because I have never been in a similar situation. I remember that I needed help even with writing my name and was keep saying I know nothing … Now, I see that I am a much stronger women; I am participating in solving my community issues and helping my people by delivering their messages to the local government and decision makers. I feel that I am not only a housewife whose job is only to cook and take care of the children; I am now playing a good role in the society and feel that my voice is heard.“

Suad, 28 Jahre, Teilnehmerin eines vom BMZ geförderten Workshops mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, lokalen Friedenskomitees und lokalen Regierungsvertreter*innen zur prioritären Bedarfen im Dienstleistungsbereich in Anbar, Irak

Nadia Murad Basee Taha, Menschenrechtsaktivistin und erste Sonderbotschafterin für die Würde der Überlebenden von Menschenhandel der Vereinten Nationen

„'Peace' built by men does not often create peaceful conditions for women. When reconciliation and reconstruction fail to address the gender-based aspects of war, the violence and loss of rights that women experience carry over to times of so-called peace. It is vital for the international community to empower women throughout conflict and resolution to ensure that peace serves more than half of the population. Everyone will benefit from women’s inclusion because their perspectives make negotiations and the redevelopment of education, livelihoods, healthcare, and other essential services more equitable and sustainable for all.“

Nadia Murad Basee Taha, Menschenrechtsaktivistin und erste Sonderbotschafterin für die Würde der Überlebenden von Menschenhandel der Vereinten Nationen

Podcast „Entwicklungssache“

Sind Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit #Entwicklungssache? Wir meinen ja – und diskutieren diese Zusammenhänge im Podcast „Entwicklungssache“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Folge 4: Kein Frieden ohne Frauen?

Grafik: Kein Frieden ohne Frauen? Entwicklungssache. Der neue Podcast mit Svenja Schulze und Gästen. bmz.de

Frieden und Gerechtigkeit werden erst nachhaltig, wenn alle Teile der Gesellschaft ihre politische Teilhabe ausüben können. Doch wie ist die Situation von Frauen und Mädchen aktuell in Afghanistan? Welche Bedeutung hat die Protestbewegung der Frauen im Iran für andere Gesellschaften? Und warum kann es keinen Frieden ohne Frauen geben?

Darüber diskutieren Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal und Moderatorin Conny Czymoch.

Eine Mitschrift des Podcasts finden Sie hier (PDF 200 KB, 15 Seiten, barrierefrei).

Folge 3: Wie denken wir Sicherheit neu?

Grafik: Wie denken wir Sicherheit neu? Entwicklungssache. Der neue Podcast mit Svenja Schulze und Gästen. bmz.de

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine öffnet alte Gräben und schafft zugleich neue Partnerschaften zwischen Demokratien. Diese brauchen wir dringender denn je. Doch wie verzahnen wir Verteidigungs- und Entwicklungspolitik? Wie gehen wir mit Autokratien um? Wird der Klimawandel zum Sicherheitsrisiko?

Darüber diskutieren Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht, Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und Moderatorin Conny Czymoch.

Eine Mitschrift des Podcasts finden Sie hier (PDF 243 KB, 16 Seiten, barrierefrei).

Folge 2: Hungerkrise durch den Krieg in der Ukraine?

Grafik: Hungerkrise durch den Krieg in der Ukraine? Entwicklungssache. Der neue Podcast mit Svenja Schulze und Gästen. bmz.de

Weit über die Ukraine hinaus sind die schrecklichen Folgen von Russlands völkerrechtswidrigem Angriffskrieg sichtbar. Was kann die deutsche Entwicklungspolitik tun? Welche Unterstützung braucht die Ukraine beim Wiederaufbau? Droht eine globale Hungerkrise durch den Krieg in der Ukraine?

Darüber sprechen Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, Dr. Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt, und Moderatorin Conny Czymoch.

Eine Mitschrift des Podcasts finden Sie hier (PDF 197 KB, 14 Seiten, barrierefrei).

Folge 1: Zeitenwende nicht ohne Entwicklungspolitik?

Grafik: Hungerkrise durch den Krieg in der Ukraine? Entwicklungssache. Der neue Podcast mit Svenja Schulze und Gästen. bmz.de
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Bundeskanzler Scholz hat nur wenige Tage nach Putins völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine von einer sicherheitspolitischen Zeitenwende gesprochen. Was bedeutet das für die deutsche Entwicklungspolitik? Wie kann Entwicklungspolitik zu menschlicher Sicherheit in Europa und im Globalen Süden beitragen?

Darüber sprechen Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, Prof. Dr. Ursula Schröder, Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg und Moderatorin Conny Czymoch.

Eine Mitschrift des Podcasts finden Sie hier (PDF 199 KB, 12 Seiten, barrierefrei).

Stadtansicht von Kyjiw

Frieden und Sicherheit Das Engagement des BMZ in der Ukraine Interner Link

Angesichts der dramatischen Entwicklungen in der Ukraine hat das BMZ ein entwicklungspolitisches Sofortprogramm für die Ukraine aufgelegt, um staatliche Strukturen sowie die Erbringung von Dienstleistungen für die ukrainische Bevölkerung aufrechtzuerhalten und damit schnelle und flexible Unterstützung für die Menschen vor Ort zu leisten.

Eine verknotete Pistole: Das Werk "Non Violence" des schwedischen Künstlers Carl Fredrik Reuterswärd steht als Friedenssymbol seit 1988 vor dem Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York.

Arbeitsbereiche Das Engagement des BMZ für Frieden und Sicherheit Interner Link

Frieden und Stabilität sind unabdingbare Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklung.

Es ist Aufgabe der Entwicklungspolitik, die Kooperationsländer bei der Friedensentwicklung zu unterstützen: durch Krisenprävention, Konfliktbewältigung und Friedensförderung.

Veranstaltung Was hält uns zusammen? Entwicklungs- und friedenspolitische Antworten im Zeichen der „Zeitenwende“

Mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist die Frage von Krieg und Frieden unmittelbar nach Europa zurückgekehrt – und die Debatte zur ersten Nationalen Sicherheitsstrategie Deutschlands umso wichtiger geworden. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist eines von mehreren Ministerien, die gemeinsam die Strategie erstellen. Denn eine starke Entwicklungspolitik ist unverzichtbar für Stabilität, nachhaltigen Frieden und Sicherheit – im Globalen Süden wie auch in Deutschland und Europa.

In der Veranstaltung Was hält uns zusammen? Entwicklungs- und friedenspolitische Antworten im Zeichen der „Zeitenwende“ diskutierten Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, Natalie Amiri, Dr. Auma Obama und Prof. Dr. Nicole Deitelhoff. Schauen Sie sich hier die Aufzeichnung vom 17.10.2022 an:

Moderatorin Natalie Amiri, Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, Dr. Auma Obama und Prof. Dr. Nicole Deitelhoff bei der Veranstaltung "Was hält uns zusammen? Entwicklungs- und friedenspolitische Antworten im Zeichen der 'Zeitenwende'" in Berlin

Zahlen und Fakten

Die deutsche Entwicklungspolitik engagiert sich weltweit in

27 Ländern

die direkt von Gewalt betroffen sind.
(Stand Oktober 2022)

In mehr als

75 %

der BMZ-Partnerländer ist das Risiko gewaltsamer Konflikteskalation erhöht, Tendenz steigend.

Circa

2,8 Milliarden Euro

hat das BMZ 2021 in friedensfördernde und krisenpräventive Maßnahmen investiert.

Über

2/3

des weltweiten Konfliktgeschehens entfällt auf die Länder des Globalen Südens.

73 %

der Menschen, die von extremer Armut betroffen sind, leben in fragilen Kontexten.

1,9 Milliarden

Menschen (24 % der Weltbevölkerung) leben in fragilen Kontexten.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine markiert eine Zäsur in der deutschen und internationalen Sicherheitspolitik. Die militärische Unterstützung der Ukraine und die Stärkung der militärischen Fähigkeiten Deutschlands sind ein wichtiger Schritt.

Militärische Fähigkeiten sind notwendig – aber sie alleine führen uns nicht in eine friedlichere Welt. Deswegen setzt die Bundesregierung auf einen Dreiklang aus Diplomatie, Entwicklungs- und Verteidigungspolitik. Die Entwicklungspolitik mit ihrem langfristigen Ansatz, ihrer Partnerorientierung und ihrer starken lokalen Verankerung ist Kernstück dieser Strategie.

SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Entwicklungspolitik zielt mit ihren Maßnahmen darauf ab, die Menschenrechte zu schützen, gute Regierungsführung zu fördern, den Zugang zu Bildung und Gesundheit zu ermöglichen, vor Auswirkungen der Klimakrise zu schützen und Frieden und Sicherheit zu fördern. Denn Sicherheit bedeutet nicht nur, dass Leib und Leben nicht gefährdet sind. Sicherheit bedeutet auch, ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben führen zu können, unabhängig von Geschlecht, sexueller Identität, Behinderung, Alter, Ethnizität oder anderen Diskriminierungsmerkmalen. Sicherheit muss ganzheitlich begriffen werden – es geht um menschliche Sicherheit. Diese umfasst weit mehr als die körperliche Unversehrtheit.

Menschliche Sicherheit umfasst unter anderem:

  • Ernährungssicherheit, wie die Unabhängigkeit von Getreide-Importen und die Wiederbelebung der eigenen Landwirtschaft,
  • wirtschaftliche und soziale Sicherheit durch den Auf- und Ausbau sozialer Sicherungssysteme zur Absicherung im Fall von Arbeitslosigkeit, Mutterschaft, Behinderung oder Arbeitsunfällen,
  • Umweltsicherheit, wie der Zugang zu sauberem Trinkwasser, fruchtbare Böden, der Erhalt der biologischen Vielfalt, Schutz vor Klimaschäden und eine klimaneutrale Transformation, die sozial gerecht gestaltet wird.

Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist eine Voraussetzung für nachhaltigen Frieden, Stabilität und Sicherheit überall auf der Welt – und damit auch für Deutschland. Die Folgen der Pandemie und des russischen Krieges in der Ukraine haben gezeigt, wie verwoben unsere Welt und unsere Wirtschaft ist. Wir profitieren in Deutschland ganz unmittelbar von fairen Partnerschaften und krisenfesten Lieferketten für unsere Industrie, eine stabilen Energiepolitik (zum Beispiel mit Blick auf Wasserstoff) und global wirksamen Strategien zur Pandemiebekämpfung.

Die Entwicklungspolitik hat für die Ausgestaltung dieser Partnerschaften mit Ländern des Globalen Südens viel zu bieten: langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Partnern und Präsenz vor Ort über die Durchführungsorganisationen (zum Beispiel Büros von KfW und GIZ), durch enge Zusammenarbeit mit Regierungen, aber auch mit internationalen Organisationen und zivilgesellschaftlichen Akteuren. Eine faire Politik gegenüber den Ländern des Globalen Südens ist kluge und vorausschauende Geopolitik. Damit können wir Autokratien am wirkungsvollsten entgegentreten.

Durch Russlands völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine droht die schwerste Hungerkrise seit dem zweiten Weltkrieg. Die steigenden Preise für Getreide und Dünger treffen die Ärmsten der Armen weltweit. Russland und die Ukraine haben vor Kriegsbeginn weltweit etwa 30 Prozent des weltweit benötigten Weizens und etwa 20 Prozent des weltweit benötigten Mais exportiert.

Der kurzfristige Wegfall der Ernten führt gerade in bereits dürregeplagten Ländern zu einer humanitären Katastrophe. In Äthiopien, Somalia und im Kongo ist die Zahl der Hungernden rapide angestiegen. Weltweit leiden 828 Millionen Menschen unter Hunger – deutlich mehr als noch vor der Corona-Pandemie. Dies zeigt, wie verwundbar unsere Welt der Abhängigkeiten ist. Gerade in Entwicklungsländern kann der Hunger ganze Gesellschaften aus dem Gleichgewicht bringen und zusätzlich destabilisieren.

Weizenfeld im Norden der Mongolei

Das Entwicklungsministerium setzt sich für eine langfristige Ernährungssicherheit ein. Im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft hat Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze mit der Weltbank das Bündnis für globale Ernährungssicherheit ins Leben gerufen. Mit diesem Bündnis sollen die Unterstützungsleistungen der Geber besser koordiniert werden, damit kein Land und kein Mensch zurückgelassen wird. Das Bündnis trägt dazu bei, dass die Menschen im Globalen Süden unabhängiger von Getreideimporten werden und die eigene Landwirtschaft wiederbeleben können – durch Anbau heimischer Pflanzenarten, durch funktionierenden Handel und vor allem durch eine nachhaltige Landwirtschaft, um auch in Zukunft fruchtbare Böden zu haben.