Durch Verdunstung und Dürreperioden ist die derzeitige Trinkwasserversorgung in Tansania nicht mehr sicher. Mehrere Personen holen Wasser aus einem offenen, mit Wasserpflanzen bewachsenen Teich. Sie haben dazu große Plastikgefäße und -fässer mitgebracht.

Tansania Anpassung an die Folgen des Klimawandels

In der Region Simiyu im Norden Tansanias, zwischen dem Viktoriasee und dem Serengeti-Nationalpark, gibt es viel Wasser – zumindest während der Regenzeit. Doch die anschließende Trockenzeit dauert immer länger.

Die Grundwasserressourcen reichen nicht aus, um die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen. Und auch die Trinkwasserversorgung durch lokale Oberflächengewässer ist nicht mehr zukunftsfähig.

Der Klimawandel verändert das bisher typische Niederschlagsmuster mit jährlich zwei Trocken- und Regenperioden. Dürren und Starkregenfälle nehmen zu. Die Folge sind einerseits Überschwemmungen und Bodenerosion. Andererseits trocknet der ehemals ganzjährig fließende Fluss Simiyu inzwischen regelmäßig und für längere Zeit aus. Gleichzeitig verdunstet mehr Wasser aus den Böden. In Kombination mit dem ausbleibenden Regen steht dadurch deutlich weniger Oberflächenwasser zur Verfügung.

Rund 80 Prozent der Menschen in Simiyu leben von der Landwirtschaft – und die ist auf regelmäßigen Regen angewiesen. Weil der Ackerbau nicht genug Erträge bringt, um Ernteausfälle überbrücken zu können, war die Region in den vergangenen Jahren regelmäßig auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen. Immer mehr Menschen entschließen sich abzuwandern.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit will die Widerstandsfähigkeit der Menschen in Simiyu gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels stärken. Durch eigene Mittel Tansanias sowie durch Gelder aus Deutschland und vom Green Climate Fund (GCF) stehen insgesamt mehr als 170 Millionen Euro zur Verfügung. Diese werden in eine nachhaltige Wasserversorgung und eine klimaangepasste Landwirtschaft investiert – beispielsweise durch den Bau einer 100 Kilometer langen Wasserleitung vom Viktoriasee in das Landesinnere.

Logo: Green Climate Fund

Grüner Klimafonds (GCF) Interner Link

Das zentrale Instrument der multilateralen Klimafinanzierung ist der Grüne Klimafonds (Green Climate Fund, GCF). Ziel des GCF ist es, die Transformation hin zu einer emissionsarmen nachhaltigen Entwicklung voranzutreiben.

Sie soll eine ganzjährige verlässliche Wasserversorgung für die Bevölkerung sicherstellen. Ergänzend werden Feldschulen, Sicherungssysteme für Futtermittel in Trockenperioden und eine Wissensplattform aufgebaut, über die sich die örtlichen Bäuerinnen und Bauern über Möglichkeiten der Klimaanpassung informieren können.

Zusätzlich werden Aufforstungen finanziert. Die Bäume verringern die Bodenerosion und binden Kohlendioxid. Auch die Sanitärversorgung wird verbessert, denn in der ohnehin benachteiligten Region fehlt es aktuell an sanitären Einrichtungen für mehr als 1,4 Millionen Menschen.

Das Engagement in Simiyu ist das erste Projekt des Green Climate Fund in Tansania und erhält einen der bisher größten Einzelzuschüsse des Fonds. Es soll als Vorbild dienen und die Anpassung an den Klimawandel in ganz Tansania voranbringen.

Stand: 31.05.2022