Grenze zwischen Chile und Bolivien

Deutsches Engagement Angebote für eine sichere, geordnete und reguläre Migration machen

Im Einklang mit dem Globalen Migrationspakt (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) (GCM) setzt sich das BMZ dafür ein, internationale Migration und Mobilität sicher, geordnet und regulär zu gestalten und sie für eine nachhaltige Entwicklung zu nutzen.

Viele junge Menschen in den Partnerländern des BMZ finden keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz und möchten gerne im Ausland arbeiten. Zugleich suchen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Deutschland und Europa nach motivierten Auszubildenden und Arbeitskräften – zunehmend auch aus Entwicklungs- und Schwellenländern.

Auch viele Regierungen in Partnerländern des BMZ haben ein großes Interesse an regulären Migrationsmöglichkeiten – um ihre Arbeitsmärkte zu entlasten, aber auch um ihrer gut ausgebildeten Bevölkerung Zugang zu Wissen und internationaler Ausbildung zu ermöglichen. Dabei spielt auch regionale Mobilität eine wichtige Rolle: Menschen aus Entwicklungsländern migrieren viel häufiger innerhalb der Region, aus der sie kommen, als nach Europa oder in andere Teile der Welt.

Ziel des BMZ ist es, interessierte Partnerländer in ihrer Migrationspolitik zu unterstützen und die Zusammenarbeit so zu gestalten, dass diese neben den Zielländern auch den Partnerländern und den Menschen mit Migrationswunsch nützt („Triple Win“). Das BMZ setzt sich zudem dafür ein, dass die Migration von Fachkräften aus Partnerländern nicht zum Entwicklungshemmnis wird („brain drain“). Das gilt insbesondere in sensiblen Bereichen wie dem Gesundheitssektor.

Im Sinne einer feministischen Entwicklungspolitik fördert das BMZ dabei insbesondere geschlechtersensible (und kindgerechte) Ansätze.


Logo: Global Compact for Migration
Mit dem Globalen Pakt wird anerkannt, dass eine sichere, geordnete und reguläre Migration dann für alle funktioniert, wenn sie auf der Basis von guter Information, Planung und Konsens stattfindet.
Aus Paragraph 13 des UN-Migrationspakts

Arbeits- und Ausbildungsmigration entwicklungsorientiert gestalten

Das BMZ setzt mehrere Pilotprojekte zur entwicklungsorientierten Ausbildungs- und Arbeitsmigration mit interessierten Partnerländern um:

Reguläre Arbeitsmigration und -mobilität zwischen Nordafrika und Europa unterstützen

Titelbild: Programm THAMM – faire Gewinnung von Fachkräften und Auszubildenden aus Ägypten, Marokko und Tunesien

Programm THAMM – faire Gewinnung von Fachkräften und Auszubildenden aus Ägypten, Marokko und Tunesien

Informationsblatt

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 10/2022 | Dateigröße 573 KB

Das Programm zur Unterstützung regulärer Arbeitsmigration und -mobilität zwischen Nordafrika und Europa (Towards a Holistic Approach to Labour Migration Governance and Labour Mobility in North Africa, THAMM) unterstützt die zuständigen Behörden in Marokko, Tunesien und Ägypten dabei, Arbeitsmigration effektiver zu steuern und zu gestalten.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der dortigen Arbeitsagenturen erhalten Arbeitshilfen und Informationen über Methoden, die sie für die erfolgreiche Vermittlung von Arbeitskräften ins Ausland nutzen können. Durch die Vernetzung mit Partnerorganisationen in Deutschland und Europa sollen sie in die Lage versetzt werden, Arbeitsmigration partnerschaftlich zu gestalten.

Das Projekt bietet insbesondere jungen Menschen aus Ägypten, Marokko und Tunesien die Möglichkeit, in Deutschland zu arbeiten oder eine Ausbildung zu machen. Sie werden sprachlich und interkulturell auf ihre Migration nach Deutschland vorbereitet und mit Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit in ein Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis vermittelt.

Das von der EU und dem BMZ finanzierte Programm wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)), der Internationalen Organisation für Migration (IOM), der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)), der belgischen Entwicklungsagentur ENABEL und dem französischen Amt für Einwanderung und Integration (OFII) umgesetzt.

Regionale Mobilität stärken

Neben der Migration nach Deutschland und in die EU unterstützt das BMZ regionale Mobilität:

  • Gemeinsam mit der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) unterstützt das BMZ die Afrikanische Union (AU) in den Bereichen Arbeitsmigration und Freizügigkeit (Externer Link). Ziel ist, die migrationspolitischen Rahmenwerke auf dem afrikanischen Kontinent zu verbessern.
  • Die Intergovernmental Authority on Development (IGAD) und ihre Mitgliedsstaaten am Horn von Afrika werden durch das Projekt „Verbesserung von Migrations- und Flüchtlingspolitiken in der IGAD-Region (Externer Link) (SIMPI II)“ bei der Umsetzung regionaler politischer Zielsetzungen gefördert.
  • Das Programm „Better Migration Management (Externer Link)(BMM)“ – beauftragt vom BMZ und kofinanziert von der EU – hat das Ziel, die nationalen Behörden und Institutionen am Horn von Afrika in die Lage zu versetzen, eine sichere, geordnete und reguläre Migration zu ermöglichen. Seit 2016 wurden durch das Programm rund 50.000 Migrantinnen und Migranten sowie Opfer von Menschenhandel am Horn von Afrika unterstützt.

Freiwillige Rückkehr und nachhaltige Reintegration unterstützen

Jedes Jahr kehren Millionen von Migrantinnen und Migranten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) in ihre Herkunftsländer zurück. Im besten Fall kann eine gelungene Reintegration zur Entwicklung des eigenen Landes beitragen. Gelingt die Wiedereingliederung allerdings nicht, drohen gesellschaftliche Konflikte, Perspektivlosigkeit und eine erneute, oftmals irreguläre Migration, mit all den damit verbundenen Gefahren.

Das BMZ setzt sich vor diesem Hintergrund für eine entwicklungsorientierte Rückkehr- und Reintegrationspolitik ein, die einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt im Herkunftsland leistet. Dabei orientiert sich die deutsche Politik maßgeblich an den Interessen der Partnerorganisationen vor Ort. Der Erfolg des deutschen Engagements misst sich daran, ob Rückkehrerinnen und Rückkehrer und die lokale Bevölkerung ein gutes Leben in ihrer Heimat führen können und Migration keine Notwendigkeit, sondern eine freiwillige Entscheidung ist.

Bewusste Entscheidungen für eine Migration ermöglichen

Beratungsgespräch

Alle diese Dimensionen von Migration unterstützen die „Zentren für Migration und Entwicklung“ in neun Partnerländern.

Hier können sich Interessierte über die Voraussetzungen für eine Arbeits- oder Ausbildungsmigration nach Deutschland und in die EU informieren. Gleichzeitig klären die Zentren über die Gefahren einer irregulären Einreise auf. So kann eine informierte Migrationsentscheidung getroffen werden.

Stand: 11.07.2023