Die ehemalige Koka-Bäuerin Moly Checya aus Peru – hier mit ihrer Tochter – baut jetzt erfolgreich Kaffee an.

Ländliche Entwicklung Alternative Entwicklung in Drogenanbaugebieten fördern

Drogenpflanzen wie Koka, Cannabis und Schlafmohn werden zu einem Großteil in Entwicklungsländern angebaut, die von Armut, Ernährungsunsicherheit, Konflikten und fragiler Staatlichkeit geprägt sind.

Strategie der strukturbildenden Übergangshilfe

Alternative Entwicklung

Nachhaltiger Wandel durch entwicklungsorientierte Drogenpolitik

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 10/2020 | Dateigröße 3 MB, Seiten 14 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei

Die Hauptanbaugebiete von Koka liegen überwiegend in abgelegenen ländlichen Gebieten in Bolivien, Kolumbien und Peru. Der Schlafmohnanbau konzentriert sich auf Afghanistan, Myanmar, Mexiko und Laos.

In den meisten Gebieten sind Perspektivlosigkeit und fehlende staatliche Strukturen die Hauptursachen für den illegalen Anbau von Drogenpflanzen. Es mangelt an öffentlicher Infrastruktur, an Unterstützung durch staatliche Projekte sowie am Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen.

Besonders fehlt den Bäuerinnen und Bauern die Anbindung an regionale Absatzmärkte für legale landwirtschaftliche Produkte. Kleinbäuerliche Familien haben daher oft keine Alternative zum Anbau illegaler Drogenpflanzen.

Auswirkungen

Zu den negativen Begleiterscheinungen von Drogenanbau, -handel und -konsum zählen bewaffnete Konflikte, die Ausbreitung des organisierten Verbrechens und der Korruption, die Nichtachtung der Menschenrechte sowie die Verarmung der lokalen Bevölkerung in den Anbaugebieten. Eine Erhöhung der Risiken für die öffentliche Gesundheit durch den Konsum illegaler Drogen und die Übertragung von Krankheiten sind weitere Folgen.

Der Anbau von Koka und Schlafmohn verursacht überdies schwerwiegende ökologische Schäden. In Lateinamerika und Südostasien wird durch Brandrodung Raum für Drogenpflanzungen geschaffen. Durch die Bildung von Monokulturen und den übermäßigen Einsatz von Dünger und Chemikalien werden die Böden zusätzlich belastet.

Hochland von Kolumbien, in dem heute Kaffee angebaut wird

Deutsches Engagement Interner Link

Zahlreiche Länder gehen repressiv gegen den Anbau von Drogenpflanzen vor: Sie vernichten Felder, bevor legale Alternativen geschaffen sind. Die illegalen Pflanzen werden dabei oft mit Chemikalien zerstört – mit massiven Umwelt- und Gesundheitsschäden für die Bevölkerung als Folge. Dieses Vorgehen verschärft die Armut und die Ernährungsunsicherheit der Bauern. Der Drogenanbau weitet sich trotzdem aus – häufig verlagern sich die Anbauflächen.

Das Konzept der „Alternativen Entwicklung“ setzt dagegen an den Ursachen des Drogenpflanzenanbaus an, verbessert die Lebensbedingungen kleinbäuerlicher Familien und schafft wirtschaftliche Alternativen zum Drogenanbau – unter Berücksichtigung von Gesundheitsaspekten und unter Einhaltung der Menschenrechte. Mit mehr als 35 Jahren Erfahrung im Bereich Alternative Entwicklung übernimmt Deutschland international eine Führungsrolle in der Gestaltung einer Drogenpolitik, die sich an den Zielen für nachhaltige Entwicklung ausrichtet.

Kokablätter werden in einem Sack auf dem Markt von La Paz, Bolivien, verkauft.

Globale Partnerschaft für Drogenpolitik und Entwicklung Interner Link

Mit der Globalen Partnerschaft für Drogenpolitik und Entwicklung (Global Partnership on Drug Policies and Development, GPDPD) setzt die deutsche Bundesregierung in ihrer internationalen Drogenpolitik klare entwicklungspolitische Impulse. Gemeinsam mit interessierten Regierungen und internationalen Partnerorganisationen werden Konzepte der ländlichen Entwicklung, des Schutzes der öffentlichen Gesundheit sowie der Menschenrechte miteinander verbunden und auf diese Weise bessere Lösungen für den Umgang mit der globalen Drogenproblematik gefunden.