Klimazahlen konkret Methodik der BMZ-Berichterstattung

Seit 2011 errechnet das BMZ die Höhe der bilateralen Mittel im Klimabereich anhand der sogenannten Klimakennungen („Rio-Marker“) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)). Dabei wird zwischen den Klimakennungen „Minderung von Treibhausgasen“ und „Anpassung an den Klimawandel“ unterschieden.

Die Rio-Marker können drei Ausprägungen haben: Bei Ausprägung „2“ ist die Minderung von Treibhausgasen beziehungsweise die Anpassung an den Klimawandel ein Hauptziel des Vorhabens, was bedeutet, dass das Vorhaben ohne diese Zielsetzung nicht geplant worden wäre. Das Finanzvolumen wird zu 100 Prozent dem jeweiligen Klimabereich zugeordnet.

Bei Ausprägung „1“ ist die Minderung von Treibhausgasen oder die Anpassung an den Klimawandel ein signifikantes Nebenziel des Vorhabens. Das Finanzvolumen wird dann zu 50 Prozent dem jeweiligen Klimabereich zugeordnet.

Ist die Ausprägung „0“, leistet das Vorhaben keinen entscheidenden Beitrag zu diesen Zielen. Die Mittel werden nicht auf die Klimafinanzierung angerechnet.

Jährliche Berichterstattung

Das BMZ berichtet regelmäßig über die geleistete Klimafinanzierung an Länder des Globalen Südens – jährlich an die EU und alle zwei Jahre an die UN-Klimakonvention. Die offizielle internationale Klimafinanzierung Deutschlands setzt sich dabei aus den zugesagten Mitteln der bilateralen Klimafinanzierung und den ausgezahlten Klimabeiträgen an multilaterale Organisationen zusammen

Seit 2014 berücksichtigt das BMZ zur Berechnung der multilateralen Klimafinanzierung auch die anrechenbaren klimarelevanten Anteile (imputed multilateral shares) bestimmter multilateraler Organisationen wie von der OECD erhoben.

Seit 2013 fließen neben direkten Haushaltsmitteln auch andere Beiträge, die mit öffentlichen Mitteln mobilisiert werden (Marktmittel), in die Berichterstattung zur bilateralen (Externer Link)Klimafinanzierung ein. Dazu zählen klimabezogene Kredite, die die KfW Entwicklungsbank⁠ (Externer Link) und die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG (Externer Link)) aus Marktkapital einsetzen.

Um transparent darzustellen, wie öffentliche Mittel zur Finanzierung beitragen, und um Doppelzählungen zu vermeiden, differenziert das BMZ in drei „Kategorien“ bei KfW-Entwicklungskrediten:

  1. Zinssubventionen – also Haushaltsmittel, die verwendet werden, um Kreditzinsen zu senken,
  2. Schenkungsäquivalente⁠ (Externer Link) – die den „verschenkten“ Anteil des Kredits beziffern,
  3. Restvolumen – der verbleibende Kreditbetrag nach Abzug der beiden vorigen Posten.

Seit 2017 weist das BMZ die Schenkungsäquivalente der KfW-Entwicklungskredite gesondert nach Regionen aus. So wird deutlicher sichtbar, in welchem Maße sich diese Kredite von marktüblichen Konditionen unterscheiden.

Mobilisierte private Klimafinanzierung

Deutschland berichtet seine mobilisierte private Klimafinanzierung über die KfW Entwicklungsbank und die DEG anhand der abgestimmten wissenschaftlichen Berichtsmethodik des OECD-Entwicklungsausschusses (DAC) (Externer Link). Das deutsche Engagement reicht aber eigentlich weiter: Beiträge zur Mobilisierung privaten Kapitals durch andere Maßnahmen – etwa durch Kapazitätsaufbau im Rahmen der technischen Zusammenarbeit – lassen sich bisher nicht systematisch erfassen.

Stand: 19.06.2024