Papierfiguren mit Aids-Schleifen

Hintergrund HIV und Aids

Das Humane Immunschwäche-Virus (HIV) ist seit mehr als 35 Jahren bekannt und hat sich auf der gesamten Welt verbreitet. Heute tragen schätzungsweise 37,9 Millionen Menschen dieses Virus in sich.

Siehe auch
Elektronenmikroskopische Aufnahme einer Immunzelle, die mit HI-Viren infiziert ist. Die Viren sind durch einen fluoreszierenden Farbstoff hervorgehoben.

Wenn keine medizinische Behandlung erfolgt, zerstören die HI-Viren nach einer symptomfreien Phase (wenige Monate bis hin zu vielen Jahren) das Immunsystem und führen dadurch zu lebensbedrohenden Infektionen und zur Bildung von Tumoren. Dieses Krankheitsbild trägt den Namen Aids (Acquired immunodeficiency syndrome, englisch für „erworbenes Immunschwächesyndrom“) und ist bisher nicht heilbar. Der Ausbruch der Erkrankung kann jedoch durch eine Kombinationstherapie mit verschiedenen Wirkstoffen, die die Vermehrung der HI-Viren hemmen, sehr lange hinausgezögert und eventuell sogar ganz verhindert werden.

Sehr viele Betroffene leben in Entwicklungsländern, besonders viele in den Staaten Afrikas südlich der Sahara. Dort waren 2018 etwa 25,6 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Die Krankheit ist nicht nur eine menschliche, sondern auch eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Katastrophe, die die nachhaltige Entwicklung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) dieser Länder gefährdet.

Besonders von HIV und Aids betroffene Gruppen

Beratung zum Thema Verhütung in einer Gesundheitsstation in Bujumbura, Burundi
Beratung zum Thema Verhütung in einer Gesundheitsstation in Bujumbura, Burundi

In Ländern mit hohen Infektionsraten betrifft HIV die gesamte Bevölkerung. Frauen und Mädchen haben, bedingt durch biologische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Faktoren, ein besonders hohes Ansteckungsrisiko. Daher ist es wichtig, ihre spezifischen Bedürfnisse bei der HIV-Prävention zu berücksichtigen. Zudem haben sie stark unter den negativen Folgen der Epidemie zu leiden, da sie in der Regel die Krankenpflege und die Versorgung von Aids-Waisen übernehmen.

Für lesbische, schwule, bisexuelle, transgender, trans- oder intersexuelle Personen (LSBTIQ+ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)), Migrantinnen und Migranten, Menschen, die sich Drogen spritzen sowie Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter ist das Risiko, sich mit HIV zu infizieren, aus verschiedenen Gründen erhöht. Diese Gruppen sind außerdem häufig Opfer von Diskriminierung, was ihren Zugang zu Präventionsmaßnahmen und Behandlung erschwert.

Erfolge

Entnahme einer Blutprobe in einem Krankenhaus in Burkina Faso
Entnahme einer Blutprobe in einem Krankenhaus in Burkina Faso

Die Eindämmung von HIV und Aids ist eine der größten Herausforderungen für die Entwicklungspolitik. Sie ist möglich – das zeigen ermutigende Erfolge der internationalen Bemühungen, die seit einigen Jahren zu verzeichnen sind.

Die Ausbreitung der HI-Viren hat sich verlangsamt. So ist die Zahl der Neuinfektionen seit dem Höhepunkt der Epidemie im Jahr 1997 um mehr als 40 Prozent gesunken: Im Jahr 2018 infizierten sich etwa 1,7 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, 1997 waren es noch 2,9 Millionen.

Besonders ermutigend ist die Entwicklung bei den Kindern unter 15 Jahren: In dieser Altersgruppe sank die Zahl der Neuinfektion allein von 2010 (280.000) bis 2018 (160.000) um 43 Prozent.

In den besonders stark von der Epidemie betroffenen Staaten im östlichen und südlichen Afrika ist es zwischen 2010 und 2018 gelungen, die Zahl der Aids-Todesfälle um 44 Prozent zu senken. Parallel dazu konnte die Versorgung der Infizierten und Erkrankten deutlich verbessert werden: Von 2010 bis 2018 stieg die Zahl der HIV-infizierten Menschen, die durch eine Kombinationstherapie behandelt wurden, weltweit von 7,7 auf 23,3 Millionen.