Eine junge Frau kniet in der Hocke und kocht über offenem Feuer

Zugang zu Energie
Energie für eine lebenswerte Zukunft

Bis heute hat ungefähr jeder zehnte Mensch auf der Erde keinen Zugang zu Strom für das eigene Zuhause. Diese Zahl ist seit 2013 um etwa 450 Millionen auf 666 Millionen Menschen gesunken, bei gleichzeitigem Wachstum der Weltbevölkerung. Das ist ein Fortschritt. Aber er genügt nicht. Noch größer ist die Aufgabe bei Zugang zu sauberer Kochenergie. Weiterhin kochen 2,1 Milliarden Menschen mit umwelt- und gesundheitsschädlichen Methoden – eine Zahl, die immerhin 14 Prozentpunkte niedriger ist als vor zehn Jahren. Allerdings konzentrieren sich die Fortschritte der vergangenen Jahre weitgehend auf Asien. In Afrika ist die Energiearmut nach wie vor sehr groß.

Dem möchte die internationale Staatengemeinschaft nun mit Nachdruck entgegenwirken. Anfang 2025 wurde beim ersten Afrikanischen Energiegipfel in Tansania die „Mission 300“ beschlossen. Mit ihrer Hilfe sollen bis 2030 weitere 300 Millionen Menschen allein in Afrika Zugang zu Strom erhalten. Das entspricht mehr als der Hälfte des weltweiten Bedarfs und wäre ein großer Sprung nach vorn.

Der Zugang sollte möglichst auf Basis erneuerbarer Energien geschehen, denn gerade viele Entwicklungsländer haben dafür zum Beispiel wegen intensiver Sonneneinstrahlung ein besonders hohes Potenzial. Auch sind erneuerbare Energien heute durch die massiven Kostensenkungen der vergangenen Jahre an vielen Orten der Welt die beste und günstigste Lösung um Energie zu erzeugen. Dadurch ermöglichen sie elektrisches Licht zum Lernen, die Kühlung von Medikamenten und den Einsatz von medizinischen Geräten sowie die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten und den Betrieb von Geschäften und Handwerksbetrieben.

Deutschland ist einer der wichtigsten Partner für Entwicklungs- und Schwellenländer bei Energiefragen, auch auf dem afrikanischen Kontinent. So unterstützt das BMZ diverse Länder Afrikas wie Senegal, Kenia oder Südafrika dabei, mehr Menschen mit Energie zu versorgen und eine Energiewende für alle voranzutreiben. Das Engagement des BMZ reicht dabei von Kreditvergaben für große Solaranlagen oder Wasserkraftwerke, über Energie-Fachkräfteausbildung und Beratung zu regulatorischen Rahmenbedingungen bis hin zum Aufbau dezentraler Energiequellen wie Dorfstromnetzen oder Solaranlagen für einzelne Haushalte, Unternehmen und soziale Einrichtungen. So bieten erneuerbare Energien auch dort eine Lösung, wo auf dem Land das Stromnetz wegen hoher Kosten für die Leitungen nicht in Kürze ankommt.

Mit den beiden länder- und geberübergreifenden Programmen GET.pro und EnDev trägt das BMZ dazu bei, ein attraktives Investitionsklima für Erneuerbare zu schaffen und Millionen Menschen zusätzlich mit Energie zu versorgen. Das gilt auch für energieeffiziente Kochherde, die mit deutscher Unterstützung nach und nach durch modernere ersetzt werden. In der traditionellen Form sind sie zeitraubend, umweltschädlich und durch Rauchpartikel in der Luft zudem ungesund.