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Afrika südlich der Sahara
Umwelt- und Ressourcenschutz
Afrika ist ein Kontinent reich an Landschaften, natürlichen Ressourcen und biologischer Vielfalt. Insbesondere die armen Bevölkerungsschichten sind existenziell und direkt auf intakte Ökosysteme und ihre Leistungen angewiesen, da natürliche Ressourcen häufig ihre Lebensgrundlage und das einzige Wirtschaftskapital bilden. Zu diesen Ökosystemleistungen zählen die Bereitstellung elementarer Rohstoffe wie Trinkwasser, Nahrungsmittel, Holz, Klimaregulierung oder Bodenfruchtbarkeit.
Viele afrikanische Länder sind allerdings mit ernsthaften Umweltproblemen konfrontiert, die die sozioökonomische Entwicklung und die Lebensgrundlage der Bevölkerung beeinträchtigen. Zu diesen zählen Entwaldung, Land- und Bodendegradierung und Verlust der Artenvielfalt. Häufig ist Übernutzung der natürlichen Ressourcen durch hohes Bevölkerungswachstum bei steigendem Lebensstandard die Ursache. Der Klimawandel kann empfindliche Ökosysteme zusätzlich stören und stellt dadurch hohe Ansprüche an die Anpassungsfähigkeit der lokalen Bevölkerung, die besonders verwundbar gegenüber Umweltveränderungen ist.
Die nachhaltige Entwicklung Afrikas benötigt stabile Lebens- und Wirtschaftsräume und erfordert die schonende Nutzung natürlicher Ressourcen – nur so lässt sich das siebte Millenniumsentwicklungsziel (ökologische Nachhaltigkeit sichern) noch bis 2015 erreichen. Internationale Ziele greifen die Bedeutung des Themas für nachhaltige Entwicklung, Armutsbekämpfung und die Wettbewerbsfähigkeit Afrikas auf: Schutz von Ökosystemen und ihre nachhaltige Nutzung sind in internationalen Umwelt- und Entwicklungszielen und Regelwerken zu Klimaschutz, Biodiversitätserhalt, Desertifikationsbekämpfung und Waldschutz verankert.
Der deutsche Beitrag
Umwelt- und Ressourcenschutz ist daher ein Schlüsselsektor der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Umweltpolitik sowie Schutz und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen ist als Schwerpunkt in sieben Kooperationsländern in Subsahara-Afrika vereinbart. Zwei regionale Schwerpunkte bestehen mit der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas (SADC) und der Zentralafrikanischen Waldkommission (COMIFAC).
Übergeordnetes Ziel des deutschen Engagements ist es, die Ressourcen so ökologisch sensibel zu nutzen, dass dauerhaftes wirtschaftliches Wachstum entsteht und gleichzeitig soziale Gerechtigkeit, Innovationsfähigkeit und ökologische Nachhaltigkeit gewahrt werden. Um dies zu erreichen, werden die Kooperationsländer bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Bewältigung seiner Folgen, beim Schutz von Biodiversität und Wäldern unterstützt. Die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen ist als Beitrag zur Ernährungssicherung ein wichtiger Eckpfeiler bei der Entwicklung ländlicher Räume.
Die Schwerpunkte der Zusammenarbeit mit Afrika sind zum einen der Schutz und das Management natürlicher Ressourcen in Schutzgebieten und deren Randzonen sowie andererseits die nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung in Landnutzungssystemen, zum Beispiel in der Land- und Waldwirtschaft. Ökosystembasierter Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel werden als wichtige sektorale Querschnittsthemen in die Entwicklungsmaßnahmen integriert.
Erhalt und Inwertsetzung von Schutzgebieten
Zentraler Ansatz der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ist die Absicherung von Naturschutzgebieten. So werden Landnutzungsänderungen und Umweltzerstörung vermindert, die zu klimaschädlichen Emissionen führen und die Wirtschaftsgrundlage der Menschen bedrohen. Etwa sieben Prozent der Landfläche Afrikas stehen bereits unter Schutz. In nahezu allen Kooperationsländern sind Schutzgebiete eingerichtet worden oder in Planung – allein im südlichen Afrika entstehen 18 Großschutzprojekte.
Ziel der Entwicklungsmaßnahmen ist die langfristige Aufrechterhaltung der Ökosysteme und ihrer für den Menschen unverzichtbaren Leistungen. Dies geschieht unter Einbindung der lokalen Bevölkerung und der nachhaltigen Bewirtschaftung von Randzonen, denn Naturschutz geht mit wirtschaftlicher Entwicklung (Teilhabe an den Einnahmen aus der Bewirtschaftung der Schutzgebiete, neue Beschäftigungsmöglichkeiten) einher.
Stabilisierung und Steigerung von Ökosystemleistungen
Übernutzung und fortschreitende Zerstörung von Ökosystemen führen dazu, dass Ökosystemleistungen wie die Bereitstellung von fruchtbaren Böden, Weideland, die Kohlenstoffsenkung oder der Schutz vor Hochwasser erschöpft werden. Funktionsfähige Ökosysteme, vor allem Wälder, leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, da sie große Mengen an Kohlenstoff binden. Gleichzeitig wirken sie als Puffer gegenüber Klimaschwankungen und leisten einen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel.
Zentraler Ansatz der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ist die nachhaltige Nutzung von Wald-, Land- und Bodenressourcen bei gleichzeitiger Sicherung der Ökosystemleistungen und des darauf basierenden Lebensunterhaltes der Bevölkerung, insbesondere in sensiblen Ökosystemen wie Trockengebieten. Hierbei gewinnt die (markt-) wirtschaftliche Erfassung von Ökosystemleistungen bei richtiger Regulierung zunehmend an Bedeutung, zum Beispiel durch den Aufbau von Zahlungskonzepten für Nutzleistungen.
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Publikationen
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Die neue Afrika-Politik des BMZ
Afrika auf dem Weg vom Krisen- zum ChancenkontinentNeues Fenster, PDF 1,2 MB, barrierefrei 04/2014 | pdf | 1,2 MB | 13 S. | barrierefrei