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Ägypten

Satellitenaufnahme: Nildelta in ÄgyptenUrheberrecht© WikiImages, via pixabay, CC0
Unterstützung von Reformbemühungen
Seit dem Volksaufstand, der 2011 zum Rücktritt von Staatspräsident Husni Mubarak führte, stabilisiert sich die politische und wirtschaftliche Lage in Ägypten nur langsam. Die Regierung unternimmt erste Schritte, um nachhaltige Wirtschaftsreformen auf den Weg zu bringen. Gleichzeitig wird das staatliche Handeln stark durch die Sicherheitspolitik bestimmt.
Seit dem Amtsantritt von Präsident Abdelfattah Al-Sisi 2014 haben sich die Handlungsspielräume für die Zivilgesellschaft und die politische Opposition zunehmend verengt. Die Pressefreiheit und die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen sind stark eingeschränkt. Der Ausnahmezustand, durch den in der Verfassung garantierte Grundrechte eingeschränkt werden können, wurde im Oktober 2019 zum zehnten Mal in Folge (seit April 2017) verlängert.
Die Proteste im Januar 2011 waren nicht nur gegen ein autoritäres Regime gerichtet. Von Anfang an forderten die Menschen Arbeitsplätze, bezahlbare Lebensmittel und ein Ende der Korruption und Vetternwirtschaft. Nach wie vor steht Ägypten vor enormen Herausforderungen, um die wirtschaftliche und soziale Situation für die Bevölkerung zu verbessern.
Entwicklungszusammenarbeit
Aufgrund seiner politischen, wirtschaftlichen und militärischen Bedeutung in der Region Nordafrika/Naher Osten ist Ägypten ein wichtiger entwicklungspolitischer Partner Deutschlands. Es gehört zu den Kooperationsländern, mit denen das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf Basis zwischenstaatlich vereinbarter Verträge eng zusammenarbeitet. Unterstützt werden vor allem die ägyptischen Reformbemühungen in Regierung, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft.
Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Schwerpunkte Energie, Wasser und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung. Darüber hinaus fördert das BMZ Maßnahmen in den Bereichen Stadtentwicklung, Teilhabe der Zivilgesellschaft sowie Stärkung der wirtschaftlichen Integration von Frauen.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Ägypten
Wichtigste Aufgabe der deutsch-ägyptischen Entwicklungszusammenarbeit ist es, zur Verbesserung der Lebensverhältnisse breiter Bevölkerungsschichten beizutragen. Die entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit Ägypten findet im Rahmen einer "Bilateralen Kommission" statt, die seit 2016 jährlich auf Ministerebene tagt.
Im November 2019 hat das BMZ 154 Millionen Euro für Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit in Ägypten zugesagt, davon entfallen 65 Millionen Euro auf Darlehen.
Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind:
- Nutzung und Management der Wasserressourcen / Abfall
- Erneuerbare Energie und Energieeffizienz
- Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung
Darüber hinaus umfasst die deutsch-ägyptische Zusammenarbeit Maßnahmen in den Bereichen Frauenförderung, Entwicklung informeller Stadtgebiete, Menschenrechte und Verwaltungsreform.
Die Stärkung der Zivilgesellschaft, die Verbesserung der Regierungsführung und die Unterstützung von Konfliktprävention bilden Querschnittsthemen, die in einer Vielzahl laufender Vorhaben verankert sind.
Im Rahmen der regionalen Zusammenarbeit hat das BMZ 2011 einen Finanzierungsmechanismus bei der KfW Entwicklungsbank eingerichtet, um die wirtschaftliche Entwicklung im Nahen Osten und Nordafrika zu fördern. Der SANAD (arabisch für "Hilfe") genannte Fonds stellt nationalen Mikrofinanzinstituten Refinanzierungsmittel zur Verfügung, damit diese Kredite an Kleinst-, Klein- und mittlere Unternehmen (KKMU) vergeben können.
Ressourcen schützen, Konflikte vermeiden
Ägypten gehört zu den wasserärmsten Ländern der Welt – es regnet selten und es gibt nur geringe Grundwasservorräte. 95 Prozent des Landes sind Wüste, weniger als vier Prozent der Fläche können landwirtschaftlich genutzt werden. Landwirtschaft, Industrie und Bewohner sind in hohem Maße vom Nil abhängig. Um die Bedürfnisse der verschiedenen Nutzergruppen erfüllen zu können, muss das vorhandene Wasser noch wirtschaftlicher als bisher genutzt werden.
Zudem steht das Land vor großen Herausforderungen bei der Abfallsammlung und -entsorgung. Diese ist bislang mit erheblichen Belastungen für Klima, Umwelt und Gesundheit verbunden.
Deutsches Engagement
Deutschland unterstützt Ägypten bei der Reform des Wassersektors und verfolgt dabei folgende Ziele:
- Ressourcenschonender Umgang mit Wasser
- Zugang der armen Bevölkerungsgruppen zu Trinkwasser
- Verbesserung der Gesundheit durch geregelte Abwasserentsorgung
- Effizienzsteigerungen bei der landwirtschaftlichen Nutzung von Wasser
- Modernisierung der Infrastruktur der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
- Finanzielle Nachhaltigkeit des Sektors und Stärkung öffentlicher und privater Institutionen
- Dezentralisierung des Sektors sowie Aufbau von lokalen Wassernutzergemeinschaften
- Aus- und Weiterbildung von Fachleuten sowie Aufklärung der Bevölkerung
Integriertes Wasserressourcenmanagement
Bei der Umsetzung dieser Ziele verfolgt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit einen ganzheitlichen Ansatz: Das sogenannte integrierte Wasserressourcenmanagement (IWRM) bringt Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen mit den Erfordernissen der wirtschaftlichen Entwicklung und den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung in Einklang.
Gefördert wird zum Beispiel die Modernisierung der landwirtschaftlichen Bewässerungsinfrastruktur. Zusammen mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern werden Strategien für eine sparsamere Nutzung des Wassers entwickelt. Deutschland unterstützt die Familienbetriebe dabei, sich in Wassernutzungsgemeinschaften zusammenzuschließen und die Bewässerungszyklen untereinander abzustimmen.
Zugleich unterstützt das BMZ das ägyptische Wasser- und das Landwirtschaftsministerium dabei, Wassernutzerorganisationen und landwirtschaftliche Kooperativen stärker in Planungs- und Beratungsprozesse einzubinden. Das vorhandene Wasser kann so viel effizienter eingesetzt werden; Wasserkonflikte werden vermieden.
Abfallwirtschaft
In der Abfallwirtschaft steht der Reformprozess noch am Anfang. Die Luftverschmutzung in der Megacity Kairo mit ihren mehr als 20 Millionen Einwohnern wird nicht nur durch Industrie und Autoverkehr verursacht, sondern auch durch das unkontrollierte Verbrennen von Müll.
Zwar gibt es Zehntausende informelle Müllsammler, ihr Arbeitsgebiet ist aber auf wohlhabende Stadtteile mit entsprechender Ausbeute begrenzt. Landesweit werden nur rund 60 Prozent der Abfälle gesammelt, weniger als 20 Prozent werden ordnungsgemäß deponiert oder wiederverwertet; es gibt zahlreiche wilde Müllkippen. In den landwirtschaftlichen Anbaugebieten verschmutzt der Abfall die Wasserressourcen und beeinträchtigt die Funktionsfähigkeit der Entwässerungskanäle.
Durch ein nationales Siedlungsabfallwirtschaftsprogramm unterstützt Deutschland die ägyptischen Partner dabei, die dringend notwendige Infrastruktur für die Müllentsorgung zu schaffen und die entsprechenden Verwaltungsstrukturen aufzubauen. In Zusammenarbeit mit der EU wird ein bedarfsgerechtes und kostendeckendes Abfallwirtschaftssystem aufgebaut. Durch die Entwicklung neuer, dezentraler Ansätze für Abfallsammlung und Recycling sollen auch "grüne Jobs" entstehen.
Windenergie nutzen, Effizienz steigern
Mit der Einwohnerzahl steigt auch der Energiebedarf in Ägypten. Immer wieder kommt es zu Versorgungsengpässen und damit einhergehend zu Stromabschaltungen. Gleichzeitig herrschen an der ägyptischen Westküste des Roten Meeres ideale Bedingungen für die Nutzung der Windkraft. Vor diesem Hintergrund verfolgt die Regierung ehrgeizige Pläne: Sie hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen.
Die Effizienz der Energienutzung ist noch sehr gering. Die Anreize zum Stromsparen und für ein stärkeres privatwirtschaftliches Engagement im Energiesektor werden nur steigen, wenn auch staatlichen Konsumenten ihr Energieverbrauch voll in Rechnung gestellt und der Subventionsabbau weiter vorangetrieben wird. In einem ersten Schritt wurden die Subventionen für Brennstoffe und Erdölprodukte um 30 Prozent gesenkt.
Wegbereiter für private Wirtschaft
Das BMZ ist bisher der mit Abstand wichtigste Geldgeber für Wind- und Wasserkraftvorhaben in Ägypten. Außerdem berät die Bundesrepublik Ägypten bei notwendigen Reformen im Energiesektor und bei der Umsetzung von Energieeffizienzprogrammen.
Nach dem Windpark Zafarana, der 2008 in Betrieb ging, hat das BMZ eine weitere Windkraftanlage am Golf von El Zayt finanziert. Mit einer Kapazität von 200 Megawatt zählt sie zu den größten Windparks auf dem afrikanischen Kontinent. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hat eine Pionierrolle im ägyptischen Windenergiebereich und versteht sich als Wegbereiter für die Mobilisierung der privaten Wirtschaft.
Dialogplattform
Im Rahmen der technischen Zusammenarbeit wurde das "Ägyptisch-deutsche Komitee zur Förderung der erneuerbaren Energien, der Energieeffizienz und des Umweltschutzes" (JCEE) gegründet. Es dient als Dialogplattform und berät bei Reformvorhaben im Energiebereich. Der Dialog umfasste bisher unter anderem die gesetzliche Einführung von Einspeisetarifsystemen für Wind- und Solarenergie, den Aufbau eines Marktmechanismus für den Handel mit Ökostromzertifikaten und die Entwicklung von Geschäftsmodellen zum Einsatz moderner Technologien.
Gefördert wird zudem ein regionales Zentrum für erneuerbare Energien und Energieeffizienz (RCREEE) mit Sitz in Kairo, an dem 17 Länder aus dem arabischen Raum beteiligt sind.
Bedarfsgerechte Ausbildung von Jugendlichen
Ein bedeutender Bereich der deutsch-ägyptischen Zusammenarbeit ist die berufliche Bildung und Jugendbeschäftigung. Jedes Jahr betreten mehr als 800.000 junge Ägypterinnen und Ägypter neu den Arbeitsmarkt. Ein Großteil von ihnen findet jedoch keine angemessene Arbeit. Gleichzeitig klagen viele Betriebe darüber, dass sie keine geeigneten Bewerber für offene Stellen finden. Das betrifft insbesondere den nichtakademischen Arbeitsmarkt.
Deutsch-ägyptische Ausbildungsinitiative
Im Oktober 2018 unterzeichneten Deutschland und Ägypten eine Absichtserklärung zur Etablierung einer umfassenden Ausbildungsinitiative. Ziel ist, Jugendlichen das notwendige praktische und theoretische Wissen zu vermitteln, um sie erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Aufbauend auf der bisherigen Zusammenarbeit wird die berufliche Bildung in einem dualen System gefördert und der Privatsektor verstärkt in die bedarfsgerechte Ausbildung von Jugendlichen einbezogen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Bereichen Qualitätsmanagement und Lehreraus- und -fortbildung. Unter anderem fördert Deutschland den Bau von Berufsschulen sowie den Aufbau einer Akademie und regionaler Bildungsstätten für Lehrkräfte in der beruflichen Bildung. In diesem Kontext wird auch die Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen ausgebaut.
Darüber hinaus sind in den vergangenen Jahren mit deutscher Unterstützung Arbeitsagenturen entstanden, die Stellenangebote registrieren und passende Arbeitsuchende identifizieren und vermitteln. Aufgenommen werden nur Stellenangebote, die hinsichtlich Mindestentlohnung, Arbeitsvertrag, Sozialleistungen und Beachtung von Sicherheitsstandards geprüft sind. Außerdem werden Angebote zur Berufs- und Karriereberatung für Jugendliche entwickelt, neue Berufsprofile, zum Beispiel in umweltrelevanten Wirtschaftssektoren, erstellt und Existenzgründungen in zukunftsträchtigen Branchen gefördert.
Frauenförderung
Alle Vorhaben in diesem Bereich schließen Maßnahmen zur Förderung von Frauen als Unternehmerinnen oder Arbeitnehmerinnen mit ein. Zusätzlich dazu nimmt ein Vorhaben gezielt die sozialen, kulturellen und unternehmerischen Rahmenbedingungen in den Blick, um die wirtschaftliche Integration von Frauen zu unterstützen. Aufklärungskampagnen hinterfragen traditionelle Rollenbilder und Mentoring-Programme helfen den Frauen dabei, sich stärker zu vernetzen. Außerdem werden Verbände und Unternehmen beraten, wie sie Arbeitsplätze familienfreundlicher gestalten können.
Hilfe zur Selbsthilfe
Außerhalb der mit Ägypten vereinbarten Schwerpunkte fördert Deutschland gute Regierungsführung und Partizipation der Zivilgesellschaft, zum Beispiel durch Vorhaben der Stadtteilentwicklung. Im Mittelpunkt stehen dabei Armutsgebiete in Kairo. In der ägyptischen Hauptstadt leben mehr als die Hälfte der Einwohner in informellen, unterversorgten und sehr dicht bebauten Stadtvierteln. Es mangelt an Freiflächen, an sozialen Dienstleistungen, Zugang zu Trinkwasser, Abwasser- und Abfallentsorgung.
Durch die Förderung von Selbsthilfeinitiativen unterstützt Deutschland die Bewohner dabei, eigene Vorschläge zur Verbesserung ihrer Lebensumstände zu entwickeln. Gemeinsam mit der öffentlichen Verwaltung und der örtlichen Bevölkerung wurde bereits die Infrastruktur in den Bereichen Trink- und Abwasser und Verkehr verbessert. Mit finanzieller Unterstützung der Bill und Melinda Gates Stiftung und der EU werden zudem Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels verwirklicht.
Karte von Ägypten
Entwicklungspolitische Zahlen und Fakten
Allgemeine Angaben
Indikator | Ägypten | Deutschland |
---|---|---|
Ländername Neues Fenster Erläuterung und Quellenangabea16173184 | Arabische Republik Ägypten | Bundesrepublik Deutschland |
Hauptstadt Neues Fenster Erläuterung und Quellenangabea16173156 | Kairo, im Großraum etwa 22 Millionen Einwohner | Berlin, etwa 3,75 Millionen Einwohner |
Fläche Neues Fenster Erläuterung und Quellenangabea16173142 | 1.001.450 km² (2018) | 357.580 km² (2018) |
Rang im Index der menschlichen Entwicklung (HDI) Neues Fenster Erläuterung und Quellenangabea16173170 | 116 von 189 (2018) | 4 von 189 (2018) |
Höhe der Entwicklungszusammenarbeit
Angaben zur Bevölkerung
Armut
Wirtschaft
Kommunikation
Bildung
Gesundheit
Umwelt
Fläche
Die Gesamtfläche eines Landes einschließlich der Gebiete, die von Binnengewässern oder bestimmten küstennahen Wasserstraßen bedeckt sind.
Rang im Index der menschlichen Entwicklung (HDI)
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) veröffentlicht jährlich einen Bericht über die menschliche Entwicklung. Der darin enthaltene Index der menschlichen Entwicklung (englisch: Human Development Index, HDI) erfasst die durchschnittlichen Werte eines Landes in grundlegenden Bereichen der menschlichen Entwicklung. Dazu gehören zum Beispiel die Lebenserwartung bei der Geburt, das Bildungsniveau sowie das Pro-Kopf-Einkommen. Aus einer großen Zahl solcher Einzelindikatoren wird eine Rangliste errechnet. Sie ermöglicht es, den Stand der durchschnittlichen Entwicklung eines Landes abzuleiten.
Anteil der Landbevölkerung
Die Einwohner, die in den von den nationalen Statistikbehörden als ländlich definierten Gebieten leben. Berechnungsgrundlage: Differenz zwischen Gesamtbevölkerung und Stadtbevölkerung.
Bevölkerungswachstum pro Jahr
Lebenserwartung
Die Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt bezeichnet die Anzahl der Jahre, die ein neugeborenes Kind leben würde, wenn die Sterblichkeitsrate zum Zeitpunkt seiner Geburt sein ganzes Leben lang unverändert bliebe.
Anteil der Menschen, die 65 Jahre oder älter sind
Anteil der Menschen, die jünger als 15 Jahre sind
Anteil der Menschen, die unterernährt sind
Der Prozentsatz der Bevölkerung, der nicht ausreichend Nahrung zu sich nimmt, um den täglichen Energiebedarf kontinuierlich zu decken. Wenn dieser Wert 2,5 beträgt, bedeutet dies eine Prävalenz von Unterernährung von weniger als 2,5 Prozent.
Anteil der Menschen, die unterhalb der nationalen Armutsgrenze leben
Prozentsatz der Bevölkerung, die unterhalb der nationalen Armutsgrenze lebt. Die nationalen Schätzwerte beruhen auf bevölkerungsgewichteten Untergruppenschätzungen aufgrund von Haushaltserhebungen.
Anteil der Menschen, die in extremer Armut leben
Anteil der Bevölkerung, die mit weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag auskommen muss; umgerechnet auf die lokale Kaufkraft, basierend auf dem internationalen Preisniveau von 2011. Die Weltbank hat die Armutsgrenze zuletzt im Oktober 2015 angepasst. Davor lag dieser Wert bei 1,25 US-Dollar pro Tag, basierend auf dem internationalen Preisniveau von 2005. Diesen älteren Wert verwenden noch fünf Länder: Bangladesch, Cabo Verde, Jordanien, Kambodscha, Laos
Anteil der Kinder, die die Grundschule abschließen (Primarschulabschlussrate)
Prozentsatz der Schüler, die die Primarschule bis zum letzten Jahr durchlaufen haben. Berechnet wird die Primarschulabschlussrate aus der Gesamtzahl der Schüler in der letzten Primarschulklasse minus die Anzahl der Wiederholungsschüler der Klasse, dividiert durch die Gesamtzahl der Kinder im offiziellen Schulabschlussalter.
Dieser Berechnungsschlüssel kann bei einigen Ländern zu einer Zahl größer als 100 Prozent führen, was nichts anderes heißt, als dass im betreffenden Schuljahr mehr Kinder die Grundschule abgeschlossen haben als sich im offiziellen Schulabschlussalter befunden haben.
Anteil der Kinder im schulpflichtigen Alter, die eine Grundschule besuchen
Anteil der Kinder, die gemäß der "International Standard Classification of Education" von 1997 im offiziell festgelegten Schulbesuchsalter sind und eine Schule besuchen, an der Gesamtbevölkerung im entsprechenden Schulalter. Die Grundschulbildung vermittelt den Kindern grundlegende Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen sowie ein grundlegendes Verständnis von Fächern wie Geschichte, Geografie, Naturkunde, Sozialkunde, Bildende Kunst und Musik.
Anteil der Menschen, die lesen und schreiben können
Der Prozentsatz von Personen ab 15 Jahren, die eine kurze, einfache Aussage zu ihrem alltäglichen Leben mit Verständnis lesen und schreiben können.
Öffentliche Ausgaben für Bildung
Summe der öffentlichen laufenden und Kapitalausgaben für Bildung. Hierzu zählen staatliche Ausgaben für (öffentliche wie private) Bildungseinrichtungen, die Bildungsverwaltung sowie Subventionen für private Stellen (Schüler und Studenten/ Haushalte und andere private Stellen).
Zahl der Grundschulkinder pro Lehrerin oder Lehrer
Wird errechnet durch Division der Anzahl aller Grundschüler durch die Anzahl der Grundschullehrkräfte (unabhängig vom jeweiligen Unterrichtsdeputat).
Anteil der Bevölkerung mit angemessenem Anschluss an eine Trinkwasserversorgung
Der Prozentsatz der Bevölkerung, die angemessenen Zugang zu einer ausreichenden Wassermenge aus einer verbesserten Quelle hat, wie beispielsweise einem Hausanschluss, einer öffentlichen Zapfstelle, einem Bohrloch, einem gesicherten Brunnen oder einer gesicherten Quelle oder einer Regenwassersammelanlage. Zu den nicht verbesserten Quellen gehören Wasserverkäufer, Tankfahrzeuge sowie nicht gesicherte Brunnen und Quellen. Angemessener Zugang bezeichnet die Verfügbarkeit von mindestens 20 Litern pro Kopf und Tag aus einer Quelle, die höchstens einen Kilometer von der Wohnstätte entfernt liegt.
Anteil der einjährigen Kinder, die gegen Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus geimpft sind
Der Prozentsatz der Kinder im Alter von 12 bis 23 Monaten, die vor ihrem ersten Geburtstag oder zu einem beliebigen Zeitpunkt vor der Erhebung geimpft wurden. Ein Kind gilt als ausreichend vor Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus geschützt, wenn es drei Impfdosen erhalten hat.
Anteil der Einwohner mit angemessenem Anschluss an eine Abwasserentsorgung
Der Prozentsatz der Bevölkerung, die zumindest ausreichenden Zugang zu einer Fäkalienentsorgung hat, die verhindert, dass Menschen, Tiere oder Insekten mit den Fäkalien in Berührung kommen. Verbesserte Sanitäreinrichtungen reichen von einfachen, aber umbauten Grubenlatrinen bis hin zu Spültoiletten mit Anschluss an eine Abwasserleitung. Solche Vorrichtungen müssen, um wirklich effektiv zu sein, fachgerecht gebaut und korrekt gewartet werden.
Anteil der Einwohner mit Zugang zu einer fachgerechten Abwasserentsorgung (% der Gesamtbevölkerung)
Der Prozentsatz der Menschen, die verbesserte sanitäre Einrichtungen nutzen, die nicht mit anderen Haushalten geteilt werden und in denen Ausscheidungen sicher vor Ort entsorgt oder außerhalb des Hauses transportiert und behandelt werden. Zu den verbesserten Sanitäranlagen gehören Spülungen in Rohrleitungen, Kläranlagen oder Grubenlatrinen: belüftete, verbesserte Grubenlatrinen, Verbundtoiletten oder Grubenlatrinen mit Platten.
Anteil der Geburten, die unter Betreuung von ausgebildetem medizinischen Personal stattfinden
Der Prozentsatz von Geburten, bei denen Fachpersonal anwesend ist, das darin ausgebildet wurde, Frauen während der Schwangerschaft und der Wehen und nach der Geburt angemessen zu überwachen, zu versorgen und zu beraten, eigenständig eine Geburt zu leiten und Neugeborene zu versorgen.
Anteil der Schwangeren, die medizinisch betreut werden
Der Prozentsatz der Frauen, die mindestens einmal während der Schwangerschaft aus schwangerschaftsbedingten Gründen von medizinischem Fachpersonal betreut worden sind.
Anzahl der Kinder, die vor ihrem fünften Geburtstag sterben (pro 1.000 Lebendgeburten)
Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren gibt die Wahrscheinlichkeit (pro Tausend) an, dass ein neugeborenes Kind vor Vollendung seines fünften Lebensjahres stirbt.
Anzahl der Mütter, die während der Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes sterben (pro 100.000 Lebendgeburten)
Müttersterblichkeitsrate gibt die Anzahl der Frauen an, die – pro 100.000 Lebendgeburten – während der Schwangerschaft und Geburt an schwangerschaftsbedingten Ursachen sterben. Die Werte werden mittels Regressionsmodell unter Einbeziehung von Informationen zu Fruchtbarkeit, Geburtshilfe und HIV-Verbreitung geschätzt.
HIV-Quote (Erwachsene zwischen 15 und 49 Jahren)
Der Prozentsatz der 15- bis 49-Jährigen, die mit HIV infiziert sind.
Öffentliche inländische Gesundheitsausgaben in Prozent des Bruttoinlandsproduktes
Öffentliche Ausgaben für Gesundheit aus inländischen Quellen als Anteil der Wirtschaft, gemessen am BIP.
Personen, die sicher betriebene Trinkwasserversorgungsanlagen nutzen (% der Bevölkerung)
Der Prozentsatz der Menschen, die Trinkwasser aus einer verbesserten Quelle verwenden, die in den Räumlichkeiten zugänglich ist, bei Bedarf verfügbar ist und frei von Fäkalien und vorrangiger chemischer Kontamination ist. Zu den verbesserten Wasserquellen gehören Rohrleitungswasser, Bohrlöcher oder Rohrbrunnen, geschützte gegrabene Brunnen, geschützte Quellen und verpacktes oder geliefertes Wasser.
Deutsche staatliche Mittel für Entwicklungszusammenarbeit
Durch die Bundesrepublik im Rahmen zwischenstaatlicher Verträge zugesagte Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit (Technische und Finanzielle Zusammenarbeit)
Gesamtsumme der erhaltenen öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit (ODA)
Auszahlungen von Darlehen zu vergünstigten Bedingungen (abzüglich etwaiger Tilgungsleistungen) sowie Zuschüssen, die von öffentlichen Stellen der Mitglieder des OECD-Entwicklungsausschusses (Development Assistance Committee, DAC), von multilateralen Institutionen und von Nicht-DAC-Ländern vergeben werden. Berücksichtigt werden Mittel, die der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und der Verbesserung des Lebensstandards in den in der DAC-Liste der ODA-Empfänger aufgeführten Ländern und Gebieten dienen. Dies schließt auch Darlehen mit einem Zuschusselement von mindestens 25 Prozent (berechnet zu einem Abzinsungssatz von 10 Prozent) mit ein. Angaben in US-Dollar (jeweilige Preise und Wechselkurse)
Summe der pro Einwohner erhaltenen öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit (ODA)
Pro Einwohner erhaltene Auszahlungen von Darlehen zu vergünstigten Bedingungen (abzüglich etwaiger Tilgungsleistungen) sowie Zuschüssen, die von öffentlichen Stellen der Mitglieder des OECD-Entwicklungsausschusses (Development Assistance Committee, DAC), von multilateralen Institutionen und von Nicht-DAC-Ländern vergeben werden. Berücksichtigt werden Mittel, die der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und der Verbesserung des Lebensstandards in den in der DAC-Liste der ODA-Empfänger aufgeführten Ländern und Gebieten dienen. Der Betrag wird errechnet, indem die Gesamtsumme der erhaltenen öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit durch die geschätzte Bevölkerungszahl zur Jahresmitte dividiert wird. Dies schließt auch Darlehen mit einem Zuschusselement von mindestens 25 Prozent (berechnet zu einem Abzinsungssatz von 10 Prozent) mit ein. Angaben in US-Dollar (jeweilige Preise und Wechselkurse)
Internetnutzer (Anteil der Bevölkerung in %)
Internetnutzer sind Personen, die das Internet (von jedem beliebigen Standort aus) in den letzten 3 Monaten genutzt haben. Der Zugang zum Internet kann zum Beispiel über Computer, Mobiltelefon, PDA (Personal Digital Assistant), Spiele-PC, Smart-TV, usw. erfolgen.
Mobilfunkanschlüsse (pro 100 Einwohner)
Mobilfunkanschlüsse sind Anschlüsse bei einem Betreiber eines öffentlichen Mobilfunkdienstes, die den Zugang ins öffentliche Telefonnetz ermöglichen. Hierunter fallen sowohl Mobilfunkverträge als auch Prepaid-Karten.
Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche an der gesamten Landfläche
Der Anteil der Landfläche, die Ackerland, Dauerkulturland oder Dauerweidefläche ist. Zum Ackerland zählt nach der FAO-Definition mit verschiedenen Kulturen bewirtschaftetes Land (Flächen mit zwei Kulturen pro Jahr werden nur einmal gezählt), temporäres zum Mähen oder als Weide genutztes Grünland, Nutzgärten zur kommerziellen oder privaten Nutzung sowie temporär brachliegendes Land. Land, das im Rahmen des Wanderfeldbaus aufgegeben wurde, zählt nicht mit. Dauerkulturland ist mit Kulturen bewirtschaftet, die dort langfristig stehen und nicht nach jeder Ernte neu angebaut werden müssen, beispielsweise Kakao, Kaffee und Kautschuk. Hierzu zählt auch mit Blütengehölzen, Obstbäumen, Nussbäumen oder Rebstöcken bewirtschaftetes Land, nicht aber mit Bäumen zur Holznutzung bewirtschaftetes Land. Dauerweidefläche ist Land, das fünf Jahre lang oder länger als Grünfutterquelle genutzt wird, sowohl mit natürlichem als auch mit gepflanztem Bewuchs.
Anteil der Naturschutzgebiete an der gesamten Landesfläche
Gebiete, die von den nationalen Behörden offiziell als Schutzgebiete ausgewiesen sind
Anteil der Waldfläche an der gesamten Landfläche
Landfläche mit natürlichem oder angepflanztem Baumbestand mit einer Mindesthöhe von 5 Metern (unabhängig davon, ob es sich um Nutzwald handelt). Nicht mitgerechnet werden Baumbestände in landwirtschaftlichen Produktionssystemen (beispielsweise Obstplantagen und Agroforstsysteme) sowie Bäume in städtischen Parks und Gärten.
Kohlendioxid-Emission pro Kopf (in Tonnen)
Kohlendioxid-Emissionen sind die Emissionen, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe und der Herstellung von Zement freigesetzt werden. Die Emissionen schließen Kohlendioxide ein, die beim Verbrauch von festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen sowie durch das Abfackeln von Gas entstehen.
Stromverbrauch pro Person
Stromerzeugung aus Kraftwerken und Kraft-Wärme-Anlagen minus Übertragungs-, Verteilungs- und Umspannverluste sowie minus Eigenverbrauch der Anlagen.
Anteil der Beschäftigten in der Landwirtschaft (gemessen an der gesamten Erwerbsbevölkerung)
Beschäftigte sind Personen, die für einen öffentlichen oder privaten Arbeitgeber tätig sind und dafür Löhne, Gehälter, Provisionen, Trinkgelder, Akkordlöhne oder Sachbezüge erhalten. Die Landwirtschaft entspricht Abteilung 1 (ISIC-Überarbeitung 2) oder den Abschnitten A und B (ISIC-Überarbeitung 3) und umfasst auch Jagd, Forstwirtschaft und Fischerei.
Anteil der Energieimporte am gesamten Energieverbrauch
Geschätzte Differenz zwischen Energieverbrauch und -erzeugung (beide Werte in Öleinheiten). Ein negativer Wert bedeutet, dass das Land Netto-Exporteur ist. Der Energieverbrauch bezieht sich auf den Verbrauch an Primärenergie vor der Umwandlung in andere Brennstoffe für den Endverbrauch, was der Summe aus einheimischer Erzeugung, Importen und Bestandsveränderungen abzüglich der Exporte und der bereitgestellten Brennstoffmenge für auf internationalen Routen verkehrende Schiffe und Flugzeuge entspricht.
Anteil der Kinder zwischen 7 und 14 Jahren, die arbeiten
Kinder, die in der von der Erhebung erfassten Referenzwoche mindestens eine Stunde lang erwerbstätig waren.
Arbeitslosenquote
Der Anteil der Erwerbsbevölkerung, der keine Arbeit hat, aber für eine Erwerbstätigkeit verfügbar und erwerbssuchend ist. Erwerbsbevölkerung und Arbeitslosigkeit werden je nach Land unterschiedlich definiert.
Ausländische Direktinvestitionen pro Jahr in US-Dollar
Nettozuflüsse von Investitionen zum Erwerb einer dauerhaften Beteiligung (mindestens 10 Prozent der Stimmrechtsaktien) an einem Unternehmen, das in einer anderen Volkswirtschaft tätig ist als der Investor. Sie sind die Summe aus Beteiligungskapitalbewegungen, Reinvestitionen der Gewinne und anderen langfristigen Kapitalbewegungen und den kurzfristigen Kapitalbewegungen, wie sie in der Zahlungsbilanz ausgewiesen sind. Dargestellt sind Nettozuflüsse (Netto-Investitionszuflüsse abzüglich Desinvestition) von ausländischen Investoren in die berichterstattende Volkswirtschaft. Angaben in US-Dollar (jeweilige Preise und Wechselkurse).
Auslandsverschuldung gesamt
Schulden gegenüber nicht im Land ansässigen Parteien, die in Devisen, Waren oder Dienstleistungen zu begleichen sind. Die Gesamt-Auslandsverschuldung entspricht der Summe aus öffentlichen, öffentlich garantierten und privaten nicht garantierten langfristigen Schulden, der Nutzung von IWF-Krediten und kurzfristigen Schulden. Kurzfristige Schulden umfassen alle Schulden, deren ursprüngliche Laufzeit maximal ein Jahr betragen hat, sowie überfällige Zinsen auf langfristige Schulden. Angaben in US-Dollar (jeweilige Preise und Wechselkurse).
Bruttonationaleinkommen pro Jahr in US-Dollar
Das Bruttonationaleinkommen (BNE) misst die gesamte Wertschöpfung von Inländern aus inländischen und ausländischen Quellen. Das BNE umfasst das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zuzüglich der Nettoübertragungen aus Primäreinkommen aus ausländischen Quellen. Die Umrechnung von der jeweiligen Landeswährung in US-Dollar zum jeweils geltenden Kurs erfolgt nach der Atlas-Methode der Weltbank. Dabei werden Dreijahresdurchschnitte der Wechselkurse verwendet, um die Auswirkungen vorübergehender Wechselkursschwankungen zu glätten.
Bruttonationaleinkommen pro Kopf pro Jahr in US-Dollar
Das Bruttonationaleinkommen (BNE) pro Kopf bezeichnet das BNE geteilt durch die Bevölkerungszahl zur Jahresmitte. Das BNE misst die gesamte Wertschöpfung von Inländern aus inländischen und ausländischen Quellen. Das BNE umfasst das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zuzüglich der Nettoübertragungen aus Primäreinkommen aus ausländischen Quellen. Die Umrechnung von der jeweiligen Landeswährung in US-Dollar zum jeweils geltenden Kurs erfolgt nach der Atlas-Methode der Weltbank. Dabei werden Dreijahresdurchschnitte der Wechselkurse verwendet, um die Auswirkungen vorübergehender Wechselkursschwankungen zu glätten.
Export von Waren und Dienstleistungen (Anteil am Bruttoinlandsprodukt )
Der Wert der ins Ausland gelieferten Güter und Dienstleistungen. Dies umfasst den Wert der Waren, Frachtkosten, Versicherungskosten, Transportkosten, Reisekosten, Lizenzgebühren und anderer Dienstleistungen wie Nachrichten-, Bau-, Finanz-, Informations- und Geschäftsdienstleistungen sowie persönlicher und staatlicher Dienstleistungen. Nicht mitgerechnet werden die Entlohnung von Beschäftigten und Einkommen aus Geldanlagen sowie Transferzahlungen.
Import von Waren und Dienstleistungen (Anteil am Bruttoinlandsprodukt )
Der Wert der aus dem Ausland erworbenen Güter und Dienstleistungen. Dies umfasst den Wert der Waren, Frachtkosten, Versicherungskosten, Transportkosten, Reisekosten, Lizenzgebühren und anderer Dienstleistungen wie Nachrichten-, Bau-, Finanz-, Informations- und Geschäftsdienstleistungen sowie persönlicher und staatlicher Dienstleistungen. Nicht mitgerechnet werden die Entlohnung von Beschäftigten und Einkommen aus Geldanlagen sowie Transferzahlungen.
Inflationsrate
Die anhand des Verbraucherpreisindexes gemessene Inflation entspricht der jährlichen prozentualen Veränderung der Kosten, die dem Durchschnittsverbraucher für den Kauf eines Waren- und Dienstleistungskorbs entstehen, der dauerhaft definiert sein kann oder in festgelegten Abständen (beispielsweise jährlich) aktualisiert werden kann. Im Allgemeinen wird die Laspeyres-Formel verwendet.
Schuldendienst gesamt (in Prozent der Ausfuhren von Gütern und Dienstleistungen sowie des Nettoeinkommens aus dem Ausland)
Summe der Tilgungs- und Zinszahlungen für langfristige Schulden, die in Devisen, Waren oder Dienstleistungen tatsächlich geleistet werden, Zinszahlungen auf kurzfristige Schulden sowie Rückzahlungen (Rückkäufe und Gebühren) an den IWF. Ausfuhren von Gütern und Dienstleistungen umfassen auch Einkommen und Heimatüberweisungen.
Wertschöpfung der Industrie in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Die Wertschöpfung der Industrie entspricht den "International Standard Industrial Classification (ISIC)"-Abteilungen 10-45 und umfasst die Sektoren Bergbau, verarbeitende Industrie, Bauwesen sowie Strom-, Gas- und Wasserversorgung. Die Wertschöpfung ist die Nettoproduktionsmenge eines Wirtschaftsbereichs, nach Summierung aller Produktionsmengen und abzüglich aller Vorleistungen. Der Ursprung der Wertschöpfung wird nach der ISIC (Überarbeitung 3) bestimmt.
Wertschöpfung der Landwirtschaft in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Die Wertschöpfung der Landwirtschaft entspricht den "International Standard Industrial Classification (ISIC)"-Abteilungen 1-5 und schließt Jagd, Forst- und Fischereiwirtschaft sowie die Pflanzen- und Tierproduktion mit ein. Die Wertschöpfung ist die Nettoproduktionsmenge eines Wirtschaftsbereichs nach Summierung aller Produktionsmengen und abzüglich aller Vorleistungen. Der Ursprung der Wertschöpfung wird nach der ISIC (Überarbeitung 3) bestimmt.
Wertschöpfung des Dienstleistungssektors in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Die Wertschöpfung des Dienstleistungssektors entspricht den "International Standard Industrial Classification (ISIC)"-Abteilungen 50-99. Hierzu zählt die Wertschöpfung aus dem Großhandels- und Einzelhandelsbereich (auch Hotels und Gaststätten), dem Transportwesen sowie aus staatlichen, finanziellen, fachlichen und persönlichen Dienstleistungen wie Bildung, medizinische Versorgung und Immobiliendienstleistungen. Mitgezählt werden auch fiktive Gebühren für Bankdienstleistungen, Importabgaben sowie alle statistischen Diskrepanzen, die den erfassenden Stellen auf nationaler Ebene auffallen, und durch Umskalierung entstehende Diskrepanzen. Die Wertschöpfung ist die Nettoproduktionsmenge eines Wirtschaftsbereichs nach Summierung aller Produktionsmengen und abzüglich aller Vorleistungen. Der Ursprung der Wertschöpfung wird nach der ISIC (Überarbeitung 3 oder 4) bestimmt.
Wirtschaftswachstum pro Jahr
Die jährliche Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) wird aus dem BIP zu konstanten Preisen in Einheiten der Landeswährung errechnet. Die Gesamtsummen sind in US-Dollar zu konstanten Preisen von 2000 ausgedrückt. Das BIP ist die Bruttowertschöpfung zu Käuferpreisen aller in dem jeweiligen Land ansässigen Personen zuzüglich Steuern und abzüglich Subventionen, die nicht im Produktwert enthalten sind.
Projekt- und Organisationsdaten aus Ägypten
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Linktipps
Hier finden Sie eine Auswahl von Links auf Websites mit entwicklungspolitischen Hintergrundinformationen über Ägypten.
-
Informationen des Auswärtigen Amts über ÄgyptenExterner Link in neuem Fenster
-
Informationen der KfW Entwicklungsbank über ÄgyptenExterner Link in neuem Fenster
-
Länder-Informations-Portal der GIZ: ÄgyptenExterner Link in neuem Fenster
-
Sympathiemagazin "Ägypten verstehen"Externer Link in neuem Fenster