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Guatemala

Antigua GuatemalaUrheberrecht© Jeison Higuita, CC0 via unsplash, Bildausschnitt
Große gesellschaftliche Gegensätze in der größten Volkswirtschaft Zentralamerikas
Guatemala ist mit rund 17 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land und die größte Volkswirtschaft in Zentralamerika. Im Jahr 2018 wuchs die Wirtschaft um drei Prozent. Allerdings ist die Einkommensverteilung extrem ungleich: Wenige einflussreiche Familien verfügen über einen großen Teil der wirtschaftlichen Ressourcen des Landes; zunehmend geraten diese Ressourcen auch unter den Zugriff der organisierten Kriminalität.
Mehr als die Hälfte der guatemaltekischen Bevölkerung lebt in Armut, insbesondere indigene Bevölkerungsgruppen. Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (HDI) belegt Guatemala nur Rang 126 von insgesamt 189 Staaten. Die Ernährungslage ist laut Welthunger-Index ernst: 16 Prozent der Bevölkerung sind unterernährt und 46,5 Prozent der Kinder unter fünf Jahren weisen Wachstumsverzögerungen auf.
Folgen des Bürgerkriegs
Von 1960 bis 1996 herrschte in Guatemala ein Bürgerkrieg, dem mehr als 200.000 Menschen zum Opfer fielen. Erst 1996 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet. Darin waren weitreichende Reformen vorgesehen, die helfen sollten, einen Rechtsstaat aufzubauen, Straflosigkeit zu bekämpfen und die Steuerquote zu steigern, um mehr staatliche Mittel für die Bereiche Gesundheit, Soziales und Bildung bereitzustellen. Darüber hinaus sollte eine Landreform auf dem Weg gebracht werden, um vor allem der indigenen Landbevölkerung wieder Bodenbesitz und Ernährungssicherung zu ermöglichen. Auch sollten die Verbrechen der Militärdiktatur aufgearbeitet und die Zivilgesellschaft im Demokratisierungsprozess gestärkt werden.
Die ehrgeizigen Ziele des Friedensvertrags konnten bislang jedoch nicht oder nur teilweise erfüllt werden. Größtes Hindernis war und ist der fehlende Reformwille der wirtschaftlich dominanten und an der Regierung beteiligten Bevölkerungsschicht. Die Mehrheit der staatlichen Institutionen ist schwach. Korruption und Straflosigkeit sind nach wie vor weit verbreitet, die Mordrate sinkt seit einigen Jahren, ist aber trotzdem noch sehr hoch (2018: 22,4 Morde pro 100.000 Einwohner), die Aufklärungsquote ist niedrig.
Zusammenarbeit mit Deutschland
Die entwicklungspolitische Zusammenarbeit von Guatemala und Deutschland konzentriert sich auf die Arbeitsfelder "Demokratische Regierungsführung mit Gerechtigkeit", "(Berufliche) Bildung" sowie "Umwelt und Anpassung an den Klimawandel".
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Guatemala
Guatemala gehört zu den Kooperationsländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, mit denen die Bundesrepublik auf Basis zwischenstaatlich vereinbarter Verträge eng zusammenarbeitet. Deutschland ist einer der wichtigsten Geber des Landes.
Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf drei Schwerpunkte:
- Demokratische Regierungsführung mit Gerechtigkeit
- (Berufliche) Bildung
- Umwelt und Anpassung an den Klimawandel
Im September 2018 waren gemeinsame Regierungsverhandlungen geplant. Kurz vor dem Termin verkündete Präsident Morales, das Mandat für die Internationale Kommission zur Bekämpfung der Straflosigkeit in Guatemala (CICIG) über September 2019 hinaus nicht zu verlängern. Daraufhin hat die Bundesregierung die Verhandlungen auf unbestimmte Zeit verschoben.
Zum Wohle der Bevölkerung wurden Guatemala im Dezember 2018 14,5 Millionen Euro für technische Zusammenarbeit in den Schwerpunkten "Demokratische Regierungsführung mit Gerechtigkeit" sowie "Umwelt und Anpassung an den Klimawandel" zugesagt. Die Mittel sind für die Fortsetzung von laufenden Projekten vorgesehen.
Zusätzlich zur bilateralen Entwicklungszusammenarbeit profitiert Guatemala von länderübergreifenden Vorhaben der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen der Schwerpunkte Umwelt und Energie sowie in den Themenbereichen Jugendgewaltprävention, Migration und Beschäftigungsförderung. Diese Vorhaben werden zu einem großen Teil über die Regionalorganisationen SICA und BCIE umgesetzt.
Die Vorhaben der deutschen Entwicklungszusammenarbeit dienen der Umsetzung von Menschenrechten, insbesondere der Rechte indigener Völker, der Frauen und Jugendlichen.

Polizisten in GuatemalaUrheberrecht© Javier Leiva, CC BY 2.0 via flickr, Bildausschnitt
Internationale Kommission gegen die Straflosigkeit in Guatemala (CICIG)
Seit 2007 finanziert die Staatengemeinschaft die Arbeit der Internationalen Kommission gegen die Straflosigkeit in Guatemala (Comisión Internacional contra la Impunidad en Guatemala, CICIG). Die CICIG unterstützt die guatemaltekische Justiz und die Polizei bei der Aufklärung von Straftaten und leistet einen Beitrag zur Stärkung staatlicher Strukturen. Sie wurde 2006 auf Bitten der guatemaltekischen Regierung von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen.
Deutschland unterstützt die Arbeit der CICIG im Rahmen eines Projekts der deutschen technischen Zusammenarbeit sowie über ein Vorhaben der EU.
Dank der Ermittlungen von CICIG und Generalstaatsanwaltschaft konnten einige Korruptionsskandale und kriminelle Strukturen im Zoll- und Gesundheitswesen, bei Parlament, Polizei, Gemeindeverwaltungen und in der Justiz aufgedeckt werden. 2015 führten die Ermittlungen zu einem kriminellen Netzwerk im Staatsapparat zum Rücktritt des damaligen Präsidenten Otto Pérez Molina.
Das letzte CICIG-Mandat lief bis September 2019. Seit die Justiz seinen Sohn und einen Bruder wegen illegaler Geschäfte unter Anklage stellte und auch gegen ihn selbst wegen illegaler Wahlkampffinanzierung zu ermitteln begann, versucht Staatspräsident Jimmy Morales, die Handlungsfähigkeit der CICIG einzuschränken. Ende August 2018 verkündete er, dass es keine Verlängerung des Mandats über 2019 hinaus geben werde. Gleichzeitig entzog er dem Leiter der CICIG, Iván Velásquez, das Visum.

Straßenszene in Guatemala-StadtUrheberrecht© Ralf Steinberger, CC BY 2.0 via flickr, Bildausschnitt
Reformkräfte in Staat und Gesellschaft unterstützen
Armut, Korruption und Gewalt sind in Guatemala Symptome eines schwachen Staates. Die schwierige Sicherheitslage sowie die verbreitete Perspektivlosigkeit, vor allem in ländlichen Regionen, tragen dazu bei, dass viele Guatemaltekinnen und Guatemalteken auswandern.
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hat deshalb das Ziel, Reformkräfte in Staat und Gesellschaft bei der Festigung der Demokratie und des Friedensprozesses zu unterstützen, die Chancengleichheit zu stärken sowie Kapazitäten zur gewaltfreien Konfliktbearbeitung aufzubauen.
Im Bereich der Konfliktprävention und friedlichen Konfliktbearbeitung unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des BMZ staatliche und nichtstaatliche Akteure dabei, Politikvorgaben und Reformen umzusetzen. Gefördert werden unter anderem Projekte in Themenbereichen wie Aussöhnung und Wiedergutmachung, friedliche Konflikttransformation und Bürgersicherheit.
Auch die Umsetzung der Standards der Initiative zur Verbesserung der Transparenz in der Rohstoffindustrie (EITI) wird unterstützt.
Im Rahmen der finanziellen Zusammenarbeit werden in Guatemala-Stadt öffentliche Plätze, die Bürgerinnen und Bürgern eine höhere Sicherheit bieten, sowie Fortbildungskurse für Jugendliche zur Verbesserung ihrer Chancen auf dem Arbeitsmarkt gefördert.
Reformmaßnahmen in den Sektoren der Zusammenarbeit werden durch einen struktur- und ordnungspolitischen Fonds unterstützt. Hierbei liegt ein Schwerpunkt auf Reformen im Justizbereich, da der Reformbedarf in diesem Bereich besonders hoch ist.
Ein regionales Projekt im Bereich Good Financial Governance soll in Guatemala helfen, das Steueraufkommen zu verbessern und für haushaltspolitische Transparenz zu sorgen.

Schülerinnen und Schüler der El-Racinimiento-Schule in Villa Nueva, GuatemalaUrheberrecht© Maria Fleischmann/World Bank, CC BY-NC-ND 2.0 via flickr
Nachhaltige Entwicklung durch gute Grund- und weiterführende Bildung
Bildung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung Guatemalas und Voraussetzung für die Verminderung von Rassismus und Diskriminierung. Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ist es, Kindern und Jugendlichen aus armen, größtenteils indigenen Familien die notwendige Grundbildung zu ermöglichen. Mit deutscher Unterstützung wurde die akademische Lehrerausbildung für Grundschullehrer verpflichtend eingeführt.
Durch die Förderung von Neubau, Ausbau und besserer Ausstattung der Grund- und weiterführenden Schulen und der Erstellung von Lern- und Lehrmaterialien wird die Qualität der Primar- und vor allem der Sekundarstufe erhöht. Denn ohne gute weiterführende Schulen wird die erhoffte soziale und wirtschaftliche Entwicklung in vielen Gebieten Guatemalas ausbleiben. Mit Hilfe der deutschen Entwicklungszusammenarbeit werden zudem die Schul- und Bildungsbehörden gestärkt.
Das Programm "Educación para la Vida y el Trabajo" (Bildung für Leben und Beschäftigung, EDUVIDA) berät das guatemaltekische Bildungsministerium bei der Reform der Sekundarschulbildung. Schwerpunkte sind die fachliche Unterstützung bei der Aus- und Weiterbildung von Lehrern, bei der Entwicklung von Lehrplänen und beim Bildungsmanagement.
Ziel ist die Verbesserung der Bildungsqualität in der Sekundarstufe. Ein spezielles Augenmerk liegt hierbei auf dem Thema "würdige Arbeit" und auf der Förderung des zivilgesellschaftlichen Engagements sowie demokratischen Verhaltens der Jugendlichen in ländlichen Regionen. Die Ausbildung soll auch den Einstieg ins Berufsleben erleichtern.
Über regionale Programme fördert das BMZ die Beschäftigung und berufliche Aus- und Fortbildung von marginalisierten Jugendlichen. Hierdurch soll Jugendgewalt vorgebeugt werden und zur (Re-)Integration von fluchtgefährdeten Kindern und Jugendlichen beigetragen werden.
Zukünftig soll sich die Zusammenarbeit in diesem Bereich auf die berufliche Aus- und Fortbildung konzentrieren. Hierbei soll auch die Privatwirtschaft eingebunden werden.

Die antike Maya-Stadt Tikal liegt in den Regenwäldern im Norden Guatemalas.Urheberrecht© Mario Bollini, CC BY 2.0 via flickr, Bildausschnitt
Schutz der Artenvielfalt und des Waldes
Guatemala zählt zu den Ländern, die in Zukunft besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen werden könnten. Schon heute ist eine Zunahme von Dürreperioden, Wirbelstürmen und extremen Regenfällen zu beobachten. Sie führen immer wieder zu gravierenden Ernteverlusten und Schäden an der Infrastruktur. Darüber hinaus wird Guatemala immer wieder von Erdbeben erschüttert, weil es an der Schnittstelle von drei Kontinentalplatten liegt.
Guatemala hat 2013 ein Rahmengesetz zur Anpassung an den Klimawandel verabschiedet. Darauf aufbauend wurde 2016 ein nationaler Klimaanpassungsplan (PANCC) zur Umsetzung von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen auf nationaler Ebene erarbeitet. Deutschland unterstützt Guatemala bei der Erfüllung seiner nationalen Klimaschutzbeiträge (NDC) im Rahmen des Pariser Klimaabkommens. Dabei ist Guatemala auch Teil der NDC-Partnerschaft.
Mit dem Programm "Ländliche Entwicklung und Anpassung an den Klimawandel" unterstützt Deutschland entsprechenden Maßnahmen der Regierung. Ziel der Zusammenarbeit ist, die natürlichen Ressourcen in den ländlichen Gebieten zu schützen und auf eine nachhaltige und an das Klima angepasste Art und Weise zu nutzen. Das Programm fördert zum Beispiel Maßnahmen zum Erosionsschutz in Wassereinzugsgebieten, zum Schutz von Trinkwasserquellen und zum sparsamen Umgang mit Trinkwasser. Auf lokaler Ebene unterstützt es verstärkt Frauen und Indigene bei der Entwicklung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel.
Mit dem Vorhaben "Anpassung an den Klimawandel in der Trockenzone" ("Corredor Seco") wird die lokale Bevölkerung dabei unterstützt, ihre Böden, Wald und Wasser klimaangepasst und nachhaltig zu nutzen und somit ihre Lebensgrundlagen besser zu schützen.
Guatemala verfügt trotz der vergleichsweisen geringen Fläche über eine riesige Artenvielfalt, zum Beispiel in den Bergnebelwäldern. Im Rahmen des Vorhabens "Life Web" wird die Einrichtung eines bis zu 50.000 Hektar großen Netzes von kommunalen Schutzgebieten zum Erhalt der Artenvielfalt und natürlichen Ressourcen eingerichtet. Damit wird auch ein wichtiger Beitrag zur Einrichtung des guatemaltekischen Schutzgebietssystems geleistet.
Darüber hinaus werden in Guatemala mehrere regionale Waldschutzvorhaben unterstützt. Im Biosphärenreservat Selva Maya (in Zusammenarbeit mit Mexiko und Belize), beim Trifinio-Vorhaben im Grenzgebiet mit El Salvador und Honduras sowie beim REDD-Regionalvorhaben, geht es um den Schutz von Wäldern und biologischer Vielfalt. Weitere Ziele dieser Vorhaben sind Klimaschutz, die nachhaltige Nutzung der Ressourcen und die Schaffung von alternativen Einnahmenquellen, vor allem für die indigene Bevölkerung.
Karte von Guatemala
Entwicklungspolitische Zahlen und Fakten
Allgemeine Angaben
Indikator | Guatemala | Deutschland |
---|---|---|
Ländername Neues Fenster Erläuterung und Quellenangabea16173184 | Republik Guatemala | Bundesrepublik Deutschland |
Hauptstadt Neues Fenster Erläuterung und Quellenangabea16173156 | Guatemala-Stadt, im Großraum etwa 5 Millionen Einwohner | Berlin, etwa 3,75 Millionen Einwohner |
Fläche Neues Fenster Erläuterung und Quellenangabea16173142 | 108.890 km² (2018) | 357.580 km² (2018) |
Rang im Index der menschlichen Entwicklung (HDI) Neues Fenster Erläuterung und Quellenangabea16173170 | 126 von 189 (2018) | 4 von 189 (2018) |
Höhe der Entwicklungszusammenarbeit
Angaben zur Bevölkerung
Armut
Wirtschaft
Kommunikation
Bildung
Gesundheit
Umwelt
Fläche
Die Gesamtfläche eines Landes einschließlich der Gebiete, die von Binnengewässern oder bestimmten küstennahen Wasserstraßen bedeckt sind.
Rang im Index der menschlichen Entwicklung (HDI)
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) veröffentlicht jährlich einen Bericht über die menschliche Entwicklung. Der darin enthaltene Index der menschlichen Entwicklung (englisch: Human Development Index, HDI) erfasst die durchschnittlichen Werte eines Landes in grundlegenden Bereichen der menschlichen Entwicklung. Dazu gehören zum Beispiel die Lebenserwartung bei der Geburt, das Bildungsniveau sowie das Pro-Kopf-Einkommen. Aus einer großen Zahl solcher Einzelindikatoren wird eine Rangliste errechnet. Sie ermöglicht es, den Stand der durchschnittlichen Entwicklung eines Landes abzuleiten.
Anteil der Landbevölkerung
Die Einwohner, die in den von den nationalen Statistikbehörden als ländlich definierten Gebieten leben. Berechnungsgrundlage: Differenz zwischen Gesamtbevölkerung und Stadtbevölkerung.
Bevölkerungswachstum pro Jahr
Lebenserwartung
Die Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt bezeichnet die Anzahl der Jahre, die ein neugeborenes Kind leben würde, wenn die Sterblichkeitsrate zum Zeitpunkt seiner Geburt sein ganzes Leben lang unverändert bliebe.
Anteil der Menschen, die 65 Jahre oder älter sind
Anteil der Menschen, die jünger als 15 Jahre sind
Anteil der Menschen, die unterernährt sind
Der Prozentsatz der Bevölkerung, der nicht ausreichend Nahrung zu sich nimmt, um den täglichen Energiebedarf kontinuierlich zu decken. Wenn dieser Wert 2,5 beträgt, bedeutet dies eine Prävalenz von Unterernährung von weniger als 2,5 Prozent.
Anteil der Menschen, die unterhalb der nationalen Armutsgrenze leben
Prozentsatz der Bevölkerung, die unterhalb der nationalen Armutsgrenze lebt. Die nationalen Schätzwerte beruhen auf bevölkerungsgewichteten Untergruppenschätzungen aufgrund von Haushaltserhebungen.
Anteil der Menschen, die in extremer Armut leben
Anteil der Bevölkerung, die mit weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag auskommen muss; umgerechnet auf die lokale Kaufkraft, basierend auf dem internationalen Preisniveau von 2011. Die Weltbank hat die Armutsgrenze zuletzt im Oktober 2015 angepasst. Davor lag dieser Wert bei 1,25 US-Dollar pro Tag, basierend auf dem internationalen Preisniveau von 2005. Diesen älteren Wert verwenden noch fünf Länder: Bangladesch, Cabo Verde, Jordanien, Kambodscha, Laos
Anteil der Kinder, die die Grundschule abschließen (Primarschulabschlussrate)
Prozentsatz der Schüler, die die Primarschule bis zum letzten Jahr durchlaufen haben. Berechnet wird die Primarschulabschlussrate aus der Gesamtzahl der Schüler in der letzten Primarschulklasse minus die Anzahl der Wiederholungsschüler der Klasse, dividiert durch die Gesamtzahl der Kinder im offiziellen Schulabschlussalter.
Dieser Berechnungsschlüssel kann bei einigen Ländern zu einer Zahl größer als 100 Prozent führen, was nichts anderes heißt, als dass im betreffenden Schuljahr mehr Kinder die Grundschule abgeschlossen haben als sich im offiziellen Schulabschlussalter befunden haben.
Anteil der Kinder im schulpflichtigen Alter, die eine Grundschule besuchen
Anteil der Kinder, die gemäß der "International Standard Classification of Education" von 1997 im offiziell festgelegten Schulbesuchsalter sind und eine Schule besuchen, an der Gesamtbevölkerung im entsprechenden Schulalter. Die Grundschulbildung vermittelt den Kindern grundlegende Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen sowie ein grundlegendes Verständnis von Fächern wie Geschichte, Geografie, Naturkunde, Sozialkunde, Bildende Kunst und Musik.
Anteil der Menschen, die lesen und schreiben können
Der Prozentsatz von Personen ab 15 Jahren, die eine kurze, einfache Aussage zu ihrem alltäglichen Leben mit Verständnis lesen und schreiben können.
Öffentliche Ausgaben für Bildung
Summe der öffentlichen laufenden und Kapitalausgaben für Bildung. Hierzu zählen staatliche Ausgaben für (öffentliche wie private) Bildungseinrichtungen, die Bildungsverwaltung sowie Subventionen für private Stellen (Schüler und Studenten/ Haushalte und andere private Stellen).
Zahl der Grundschulkinder pro Lehrerin oder Lehrer
Wird errechnet durch Division der Anzahl aller Grundschüler durch die Anzahl der Grundschullehrkräfte (unabhängig vom jeweiligen Unterrichtsdeputat).
Anteil der Bevölkerung mit angemessenem Anschluss an eine Trinkwasserversorgung
Der Prozentsatz der Bevölkerung, die angemessenen Zugang zu einer ausreichenden Wassermenge aus einer verbesserten Quelle hat, wie beispielsweise einem Hausanschluss, einer öffentlichen Zapfstelle, einem Bohrloch, einem gesicherten Brunnen oder einer gesicherten Quelle oder einer Regenwassersammelanlage. Zu den nicht verbesserten Quellen gehören Wasserverkäufer, Tankfahrzeuge sowie nicht gesicherte Brunnen und Quellen. Angemessener Zugang bezeichnet die Verfügbarkeit von mindestens 20 Litern pro Kopf und Tag aus einer Quelle, die höchstens einen Kilometer von der Wohnstätte entfernt liegt.
Anteil der einjährigen Kinder, die gegen Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus geimpft sind
Der Prozentsatz der Kinder im Alter von 12 bis 23 Monaten, die vor ihrem ersten Geburtstag oder zu einem beliebigen Zeitpunkt vor der Erhebung geimpft wurden. Ein Kind gilt als ausreichend vor Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus geschützt, wenn es drei Impfdosen erhalten hat.
Anteil der Einwohner mit angemessenem Anschluss an eine Abwasserentsorgung
Der Prozentsatz der Bevölkerung, die zumindest ausreichenden Zugang zu einer Fäkalienentsorgung hat, die verhindert, dass Menschen, Tiere oder Insekten mit den Fäkalien in Berührung kommen. Verbesserte Sanitäreinrichtungen reichen von einfachen, aber umbauten Grubenlatrinen bis hin zu Spültoiletten mit Anschluss an eine Abwasserleitung. Solche Vorrichtungen müssen, um wirklich effektiv zu sein, fachgerecht gebaut und korrekt gewartet werden.
Anteil der Einwohner mit Zugang zu einer fachgerechten Abwasserentsorgung (% der Gesamtbevölkerung)
Der Prozentsatz der Menschen, die verbesserte sanitäre Einrichtungen nutzen, die nicht mit anderen Haushalten geteilt werden und in denen Ausscheidungen sicher vor Ort entsorgt oder außerhalb des Hauses transportiert und behandelt werden. Zu den verbesserten Sanitäranlagen gehören Spülungen in Rohrleitungen, Kläranlagen oder Grubenlatrinen: belüftete, verbesserte Grubenlatrinen, Verbundtoiletten oder Grubenlatrinen mit Platten.
Anteil der Geburten, die unter Betreuung von ausgebildetem medizinischen Personal stattfinden
Der Prozentsatz von Geburten, bei denen Fachpersonal anwesend ist, das darin ausgebildet wurde, Frauen während der Schwangerschaft und der Wehen und nach der Geburt angemessen zu überwachen, zu versorgen und zu beraten, eigenständig eine Geburt zu leiten und Neugeborene zu versorgen.
Anteil der Schwangeren, die medizinisch betreut werden
Der Prozentsatz der Frauen, die mindestens einmal während der Schwangerschaft aus schwangerschaftsbedingten Gründen von medizinischem Fachpersonal betreut worden sind.
Anzahl der Kinder, die vor ihrem fünften Geburtstag sterben (pro 1.000 Lebendgeburten)
Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren gibt die Wahrscheinlichkeit (pro Tausend) an, dass ein neugeborenes Kind vor Vollendung seines fünften Lebensjahres stirbt.
Anzahl der Mütter, die während der Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes sterben (pro 100.000 Lebendgeburten)
Müttersterblichkeitsrate gibt die Anzahl der Frauen an, die – pro 100.000 Lebendgeburten – während der Schwangerschaft und Geburt an schwangerschaftsbedingten Ursachen sterben. Die Werte werden mittels Regressionsmodell unter Einbeziehung von Informationen zu Fruchtbarkeit, Geburtshilfe und HIV-Verbreitung geschätzt.
HIV-Quote (Erwachsene zwischen 15 und 49 Jahren)
Der Prozentsatz der 15- bis 49-Jährigen, die mit HIV infiziert sind.
Öffentliche inländische Gesundheitsausgaben in Prozent des Bruttoinlandsproduktes
Öffentliche Ausgaben für Gesundheit aus inländischen Quellen als Anteil der Wirtschaft, gemessen am BIP.
Personen, die sicher betriebene Trinkwasserversorgungsanlagen nutzen (% der Bevölkerung)
Der Prozentsatz der Menschen, die Trinkwasser aus einer verbesserten Quelle verwenden, die in den Räumlichkeiten zugänglich ist, bei Bedarf verfügbar ist und frei von Fäkalien und vorrangiger chemischer Kontamination ist. Zu den verbesserten Wasserquellen gehören Rohrleitungswasser, Bohrlöcher oder Rohrbrunnen, geschützte gegrabene Brunnen, geschützte Quellen und verpacktes oder geliefertes Wasser.
Deutsche staatliche Mittel für Entwicklungszusammenarbeit
Durch die Bundesrepublik im Rahmen zwischenstaatlicher Verträge zugesagte Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit (Technische und Finanzielle Zusammenarbeit)
Gesamtsumme der erhaltenen öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit (ODA)
Auszahlungen von Darlehen zu vergünstigten Bedingungen (abzüglich etwaiger Tilgungsleistungen) sowie Zuschüssen, die von öffentlichen Stellen der Mitglieder des OECD-Entwicklungsausschusses (Development Assistance Committee, DAC), von multilateralen Institutionen und von Nicht-DAC-Ländern vergeben werden. Berücksichtigt werden Mittel, die der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und der Verbesserung des Lebensstandards in den in der DAC-Liste der ODA-Empfänger aufgeführten Ländern und Gebieten dienen. Dies schließt auch Darlehen mit einem Zuschusselement von mindestens 25 Prozent (berechnet zu einem Abzinsungssatz von 10 Prozent) mit ein. Angaben in US-Dollar (jeweilige Preise und Wechselkurse)
Summe der pro Einwohner erhaltenen öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit (ODA)
Pro Einwohner erhaltene Auszahlungen von Darlehen zu vergünstigten Bedingungen (abzüglich etwaiger Tilgungsleistungen) sowie Zuschüssen, die von öffentlichen Stellen der Mitglieder des OECD-Entwicklungsausschusses (Development Assistance Committee, DAC), von multilateralen Institutionen und von Nicht-DAC-Ländern vergeben werden. Berücksichtigt werden Mittel, die der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und der Verbesserung des Lebensstandards in den in der DAC-Liste der ODA-Empfänger aufgeführten Ländern und Gebieten dienen. Der Betrag wird errechnet, indem die Gesamtsumme der erhaltenen öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit durch die geschätzte Bevölkerungszahl zur Jahresmitte dividiert wird. Dies schließt auch Darlehen mit einem Zuschusselement von mindestens 25 Prozent (berechnet zu einem Abzinsungssatz von 10 Prozent) mit ein. Angaben in US-Dollar (jeweilige Preise und Wechselkurse)
Internetnutzer (Anteil der Bevölkerung in %)
Internetnutzer sind Personen, die das Internet (von jedem beliebigen Standort aus) in den letzten 3 Monaten genutzt haben. Der Zugang zum Internet kann zum Beispiel über Computer, Mobiltelefon, PDA (Personal Digital Assistant), Spiele-PC, Smart-TV, usw. erfolgen.
Mobilfunkanschlüsse (pro 100 Einwohner)
Mobilfunkanschlüsse sind Anschlüsse bei einem Betreiber eines öffentlichen Mobilfunkdienstes, die den Zugang ins öffentliche Telefonnetz ermöglichen. Hierunter fallen sowohl Mobilfunkverträge als auch Prepaid-Karten.
Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche an der gesamten Landfläche
Der Anteil der Landfläche, die Ackerland, Dauerkulturland oder Dauerweidefläche ist. Zum Ackerland zählt nach der FAO-Definition mit verschiedenen Kulturen bewirtschaftetes Land (Flächen mit zwei Kulturen pro Jahr werden nur einmal gezählt), temporäres zum Mähen oder als Weide genutztes Grünland, Nutzgärten zur kommerziellen oder privaten Nutzung sowie temporär brachliegendes Land. Land, das im Rahmen des Wanderfeldbaus aufgegeben wurde, zählt nicht mit. Dauerkulturland ist mit Kulturen bewirtschaftet, die dort langfristig stehen und nicht nach jeder Ernte neu angebaut werden müssen, beispielsweise Kakao, Kaffee und Kautschuk. Hierzu zählt auch mit Blütengehölzen, Obstbäumen, Nussbäumen oder Rebstöcken bewirtschaftetes Land, nicht aber mit Bäumen zur Holznutzung bewirtschaftetes Land. Dauerweidefläche ist Land, das fünf Jahre lang oder länger als Grünfutterquelle genutzt wird, sowohl mit natürlichem als auch mit gepflanztem Bewuchs.
Anteil der Naturschutzgebiete an der gesamten Landesfläche
Gebiete, die von den nationalen Behörden offiziell als Schutzgebiete ausgewiesen sind
Anteil der Waldfläche an der gesamten Landfläche
Landfläche mit natürlichem oder angepflanztem Baumbestand mit einer Mindesthöhe von 5 Metern (unabhängig davon, ob es sich um Nutzwald handelt). Nicht mitgerechnet werden Baumbestände in landwirtschaftlichen Produktionssystemen (beispielsweise Obstplantagen und Agroforstsysteme) sowie Bäume in städtischen Parks und Gärten.
Kohlendioxid-Emission pro Kopf (in Tonnen)
Kohlendioxid-Emissionen sind die Emissionen, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe und der Herstellung von Zement freigesetzt werden. Die Emissionen schließen Kohlendioxide ein, die beim Verbrauch von festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen sowie durch das Abfackeln von Gas entstehen.
Stromverbrauch pro Person
Stromerzeugung aus Kraftwerken und Kraft-Wärme-Anlagen minus Übertragungs-, Verteilungs- und Umspannverluste sowie minus Eigenverbrauch der Anlagen.
Anteil der Beschäftigten in der Landwirtschaft (gemessen an der gesamten Erwerbsbevölkerung)
Beschäftigte sind Personen, die für einen öffentlichen oder privaten Arbeitgeber tätig sind und dafür Löhne, Gehälter, Provisionen, Trinkgelder, Akkordlöhne oder Sachbezüge erhalten. Die Landwirtschaft entspricht Abteilung 1 (ISIC-Überarbeitung 2) oder den Abschnitten A und B (ISIC-Überarbeitung 3) und umfasst auch Jagd, Forstwirtschaft und Fischerei.
Anteil der Energieimporte am gesamten Energieverbrauch
Geschätzte Differenz zwischen Energieverbrauch und -erzeugung (beide Werte in Öleinheiten). Ein negativer Wert bedeutet, dass das Land Netto-Exporteur ist. Der Energieverbrauch bezieht sich auf den Verbrauch an Primärenergie vor der Umwandlung in andere Brennstoffe für den Endverbrauch, was der Summe aus einheimischer Erzeugung, Importen und Bestandsveränderungen abzüglich der Exporte und der bereitgestellten Brennstoffmenge für auf internationalen Routen verkehrende Schiffe und Flugzeuge entspricht.
Anteil der Kinder zwischen 7 und 14 Jahren, die arbeiten
Kinder, die in der von der Erhebung erfassten Referenzwoche mindestens eine Stunde lang erwerbstätig waren.
Arbeitslosenquote
Der Anteil der Erwerbsbevölkerung, der keine Arbeit hat, aber für eine Erwerbstätigkeit verfügbar und erwerbssuchend ist. Erwerbsbevölkerung und Arbeitslosigkeit werden je nach Land unterschiedlich definiert.
Ausländische Direktinvestitionen pro Jahr in US-Dollar
Nettozuflüsse von Investitionen zum Erwerb einer dauerhaften Beteiligung (mindestens 10 Prozent der Stimmrechtsaktien) an einem Unternehmen, das in einer anderen Volkswirtschaft tätig ist als der Investor. Sie sind die Summe aus Beteiligungskapitalbewegungen, Reinvestitionen der Gewinne und anderen langfristigen Kapitalbewegungen und den kurzfristigen Kapitalbewegungen, wie sie in der Zahlungsbilanz ausgewiesen sind. Dargestellt sind Nettozuflüsse (Netto-Investitionszuflüsse abzüglich Desinvestition) von ausländischen Investoren in die berichterstattende Volkswirtschaft. Angaben in US-Dollar (jeweilige Preise und Wechselkurse).
Auslandsverschuldung gesamt
Schulden gegenüber nicht im Land ansässigen Parteien, die in Devisen, Waren oder Dienstleistungen zu begleichen sind. Die Gesamt-Auslandsverschuldung entspricht der Summe aus öffentlichen, öffentlich garantierten und privaten nicht garantierten langfristigen Schulden, der Nutzung von IWF-Krediten und kurzfristigen Schulden. Kurzfristige Schulden umfassen alle Schulden, deren ursprüngliche Laufzeit maximal ein Jahr betragen hat, sowie überfällige Zinsen auf langfristige Schulden. Angaben in US-Dollar (jeweilige Preise und Wechselkurse).
Bruttonationaleinkommen pro Jahr in US-Dollar
Das Bruttonationaleinkommen (BNE) misst die gesamte Wertschöpfung von Inländern aus inländischen und ausländischen Quellen. Das BNE umfasst das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zuzüglich der Nettoübertragungen aus Primäreinkommen aus ausländischen Quellen. Die Umrechnung von der jeweiligen Landeswährung in US-Dollar zum jeweils geltenden Kurs erfolgt nach der Atlas-Methode der Weltbank. Dabei werden Dreijahresdurchschnitte der Wechselkurse verwendet, um die Auswirkungen vorübergehender Wechselkursschwankungen zu glätten.
Bruttonationaleinkommen pro Kopf pro Jahr in US-Dollar
Das Bruttonationaleinkommen (BNE) pro Kopf bezeichnet das BNE geteilt durch die Bevölkerungszahl zur Jahresmitte. Das BNE misst die gesamte Wertschöpfung von Inländern aus inländischen und ausländischen Quellen. Das BNE umfasst das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zuzüglich der Nettoübertragungen aus Primäreinkommen aus ausländischen Quellen. Die Umrechnung von der jeweiligen Landeswährung in US-Dollar zum jeweils geltenden Kurs erfolgt nach der Atlas-Methode der Weltbank. Dabei werden Dreijahresdurchschnitte der Wechselkurse verwendet, um die Auswirkungen vorübergehender Wechselkursschwankungen zu glätten.
Export von Waren und Dienstleistungen (Anteil am Bruttoinlandsprodukt )
Der Wert der ins Ausland gelieferten Güter und Dienstleistungen. Dies umfasst den Wert der Waren, Frachtkosten, Versicherungskosten, Transportkosten, Reisekosten, Lizenzgebühren und anderer Dienstleistungen wie Nachrichten-, Bau-, Finanz-, Informations- und Geschäftsdienstleistungen sowie persönlicher und staatlicher Dienstleistungen. Nicht mitgerechnet werden die Entlohnung von Beschäftigten und Einkommen aus Geldanlagen sowie Transferzahlungen.
Import von Waren und Dienstleistungen (Anteil am Bruttoinlandsprodukt )
Der Wert der aus dem Ausland erworbenen Güter und Dienstleistungen. Dies umfasst den Wert der Waren, Frachtkosten, Versicherungskosten, Transportkosten, Reisekosten, Lizenzgebühren und anderer Dienstleistungen wie Nachrichten-, Bau-, Finanz-, Informations- und Geschäftsdienstleistungen sowie persönlicher und staatlicher Dienstleistungen. Nicht mitgerechnet werden die Entlohnung von Beschäftigten und Einkommen aus Geldanlagen sowie Transferzahlungen.
Inflationsrate
Die anhand des Verbraucherpreisindexes gemessene Inflation entspricht der jährlichen prozentualen Veränderung der Kosten, die dem Durchschnittsverbraucher für den Kauf eines Waren- und Dienstleistungskorbs entstehen, der dauerhaft definiert sein kann oder in festgelegten Abständen (beispielsweise jährlich) aktualisiert werden kann. Im Allgemeinen wird die Laspeyres-Formel verwendet.
Schuldendienst gesamt (in Prozent der Ausfuhren von Gütern und Dienstleistungen sowie des Nettoeinkommens aus dem Ausland)
Summe der Tilgungs- und Zinszahlungen für langfristige Schulden, die in Devisen, Waren oder Dienstleistungen tatsächlich geleistet werden, Zinszahlungen auf kurzfristige Schulden sowie Rückzahlungen (Rückkäufe und Gebühren) an den IWF. Ausfuhren von Gütern und Dienstleistungen umfassen auch Einkommen und Heimatüberweisungen.
Wertschöpfung der Industrie in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Die Wertschöpfung der Industrie entspricht den "International Standard Industrial Classification (ISIC)"-Abteilungen 10-45 und umfasst die Sektoren Bergbau, verarbeitende Industrie, Bauwesen sowie Strom-, Gas- und Wasserversorgung. Die Wertschöpfung ist die Nettoproduktionsmenge eines Wirtschaftsbereichs, nach Summierung aller Produktionsmengen und abzüglich aller Vorleistungen. Der Ursprung der Wertschöpfung wird nach der ISIC (Überarbeitung 3) bestimmt.
Wertschöpfung der Landwirtschaft in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Die Wertschöpfung der Landwirtschaft entspricht den "International Standard Industrial Classification (ISIC)"-Abteilungen 1-5 und schließt Jagd, Forst- und Fischereiwirtschaft sowie die Pflanzen- und Tierproduktion mit ein. Die Wertschöpfung ist die Nettoproduktionsmenge eines Wirtschaftsbereichs nach Summierung aller Produktionsmengen und abzüglich aller Vorleistungen. Der Ursprung der Wertschöpfung wird nach der ISIC (Überarbeitung 3) bestimmt.
Wertschöpfung des Dienstleistungssektors in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Die Wertschöpfung des Dienstleistungssektors entspricht den "International Standard Industrial Classification (ISIC)"-Abteilungen 50-99. Hierzu zählt die Wertschöpfung aus dem Großhandels- und Einzelhandelsbereich (auch Hotels und Gaststätten), dem Transportwesen sowie aus staatlichen, finanziellen, fachlichen und persönlichen Dienstleistungen wie Bildung, medizinische Versorgung und Immobiliendienstleistungen. Mitgezählt werden auch fiktive Gebühren für Bankdienstleistungen, Importabgaben sowie alle statistischen Diskrepanzen, die den erfassenden Stellen auf nationaler Ebene auffallen, und durch Umskalierung entstehende Diskrepanzen. Die Wertschöpfung ist die Nettoproduktionsmenge eines Wirtschaftsbereichs nach Summierung aller Produktionsmengen und abzüglich aller Vorleistungen. Der Ursprung der Wertschöpfung wird nach der ISIC (Überarbeitung 3 oder 4) bestimmt.
Wirtschaftswachstum pro Jahr
Die jährliche Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) wird aus dem BIP zu konstanten Preisen in Einheiten der Landeswährung errechnet. Die Gesamtsummen sind in US-Dollar zu konstanten Preisen von 2000 ausgedrückt. Das BIP ist die Bruttowertschöpfung zu Käuferpreisen aller in dem jeweiligen Land ansässigen Personen zuzüglich Steuern und abzüglich Subventionen, die nicht im Produktwert enthalten sind.

Markt in GuatemalaUrheberrecht© Jeison Higuita, CC0 via unsplash, Bildausschnitt
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