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Timor-Leste
Auf dem Weg in eine friedliche Zukunft
"Goodbye Conflict, Welcome Development" (deutsch: Auf Wiedersehen Konflikt, willkommen Entwicklung) – nach diesem Leitspruch gestaltet die Regierung von Timor-Leste ihre Politik in einem der jüngsten Staaten der Erde.
Erst im Jahr 2002 erlangte das Land seine Unabhängigkeit von Indonesien, in den folgenden zehn Jahren wurde es von den Vereinten Nationen durch verschiedene Aufbau- und Friedensmissionen unterstützt.
Der Abzug der letzten dieser UN-Missionen im Jahr 2012 wurde international als wichtiger Schritt Timor-Lestes auf dem Weg in eine stabile und friedliche demokratische Zukunft gewertet.
Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen 2012 und 2017 verliefen friedlich. Die Chancen des Landes auf eine weitere positive Entwicklung sind gut.
Entwicklungszusammenarbeit
Deutschland unterstützt Timor-Leste seit 1999 durch Entwicklungszusammenarbeit. In der Anfangsphase stand neben der Nahrungsmittel-, Not- und Flüchtlingshilfe die Trinkwasserversorgung in den östlichen Landesteilen im Mittelpunkt der Kooperation. Seit 2007 konzentriert sich das deutsche Engagement in Timor-Leste auf Friedensentwicklung und Krisenprävention. Im Mittelpunkt steht dabei ein integrierter Ansatz zur Beschäftigungsförderung. Ergänzend fördert Deutschland unter anderem die Entwicklung des maritimen Transportsektors und die Anpassung des Landes an die Folgen des Klimawandels.
Scrollen Sie nach unten, um ausführliche Informationen über die Situation in Timor-Leste und das deutsche entwicklungspolitische Engagement im Land zu erhalten.
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Schwerer Weg in die Unabhängigkeit
Timor-Leste liegt rund 500 Kilometer nordwestlich von Australien und umfasst neben dem östlichen Teil der Insel Timor auch die Exklave Oecussi-Ambeno im indonesischen Westteil der Insel sowie die Inseln Atauro und Jaco.
Bis 1974 war das heutige Staatsgebiet eine portugiesische Kolonie. Nur wenige Tage nach dem Ende der portugiesischen Herrschaft wurde das Land von Indonesien besetzt. Nach Schätzungen kamen in den folgenden 24 Jahren 100.000 Menschen bei gewaltsamen Auseinandersetzungen ums Leben.
1999 fand auf Initiative der Vereinten Nationen und in Übereinkunft mit Indonesien ein Referendum statt, bei dem sich eine große Mehrheit der Bevölkerung für die Unabhängigkeit Timor-Lestes aussprach. Pro-indonesische Milizen und Teile der indonesischen Armee verwüsteten daraufhin das Land und zerstörten dabei den größten Teil der Infrastruktur. Wieder gab es sehr viele Todesopfer, zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner flüchteten in den indonesischen Westteil der Insel. Timor-Leste wurde unter eine Übergangsverwaltung der Vereinten Nationen gestellt, bis das Land 2002 unabhängig wurde.
Inzwischen ist das Verhältnis Timor-Lestes zur ehemaligen Besatzungsmacht Indonesien durchweg gut und vertrauensvoll. Gegenseitige Staatsbesuche und gemeinsame Versöhnungsinitiativen haben zur Entspannung der Beziehungen beigetragen.
Probleme einer Post-Konflikt-Gesellschaft bewältigen
Timor-Leste ist mit den typischen Problemen einer Post-Konflikt-Gesellschaft konfrontiert: Die Wirtschaft ist strukturell kaum entwickelt und die staatlichen Institutionen sind schwach.
Die Jahrzehnte der Gewalt haben sehr viele Menschen traumatisiert. Eine Folge davon ist, dass Konflikte weiterhin häufig gewalttätig ausgetragen werden, insbesondere unter den Jugendlichen ist das ein großes Problem. Auch häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder ist noch weit verbreitet.
Noch immer kehren Flüchtlinge, vor allem aus West-Timor, in ihre Heimat zurück und müssen wieder in die Gesellschaft integriert werden.
Im Zuge der Gewalttaten nach dem Unabhängigkeitsreferendum im Jahr 1999 wurden zwei Drittel der Infrastruktur des Landes zerstört. Straßennetz, Gesundheitsversorgung und Schulen sind nach wie vor in einem schlechten Zustand. Private Investitionen sind in diesem Umfeld schwierig. Im Doing Business-Ranking 2018 der Weltbank, das die Rahmenbedingungen für die Privatwirtschaft bewertet, nimmt Timor-Leste Platz 178 von 190 bewerteten Ländern ein.
Fast 44 Prozent der timoresischen Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre, nur knapp vier Prozent sind älter als 65. Der sehr jungen Bevölkerung fehlt es an ausreichenden Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten und somit an Perspektiven für einen sozialen Aufstieg.
Der Nationale Strategische Entwicklungsplan 2011 bis 2030 reflektiert den Willen der Regierung, das wirtschaftliche Potenzial, das Zusammenwachsen der Nation und die Dynamik der jungen Bevölkerung für die Entwicklung Timor-Lestes zu nutzen. Dieses Ziel soll durch Eigenleistung des Landes und mit Unterstützung der Vereinten Nationen und anderer Entwicklungspartner erreicht werden. Grundvoraussetzung dafür sind Frieden und Stabilität, daher wurde die Friedensförderung als wichtiges Querschnittsthema im Entwicklungsplan festgeschrieben.
Vergangenheitsbewältigung, Menschenrechte, Korruption und Transparenz
Vergangenheitsbewältigung
In den ersten Jahren der Unabhängigkeit unternahm die Regierung Anstrengungen zur Aufarbeitung der von Gewalttaten geprägten Vergangenheit. Inzwischen haben diese Bemühungen nachgelassen, teilweise bleibt dadurch großes erlittenes Unrecht ungesühnt. Man bemüht sich um eine Befriedung und Stabilisierung des Landes und um gute Beziehungen zum inzwischen demokratisch transformierten Indonesien. Eine friedliche Gegenwart und wirtschaftliche Chancen für die vormals Entrechteten sollen alte Wunden heilen – ohne weitere Gerichtsverfahren.
Das Justizwesen in Timor-Leste ist ineffizient und wird nur langsam aufgebaut. Es fehlt an juristisch geschultem Personal und der dazugehörigen Infrastruktur. Die Behörden sind überfordert und eine Verbesserung der personellen Situation ist kurzfristig nicht zu erwarten. Die Bevölkerung bringt der Justiz deshalb bisher nur wenig Vertrauen entgegen.
Menschenrechte
Timor-Leste ist seit seiner Unabhängigkeit den maßgeblichen Menschenrechtsabkommen beigetreten. Die Umsetzung und Verankerung im eigenen Rechtssystem gestaltet sich jedoch schwierig.
Vor allem Frauen sind bis heute massiv in ihren Rechten eingeschränkt: Zwangsehen, Frauenhandel, sexuelle Ausbeutung und häusliche Gewalt sind weit verbreitet, fast 40 Prozent der über 15-jährigen Frauen wurden bereits Opfer physischer Gewalt. 2010 wurde ein Gesetz gegen häusliche Gewalt verabschiedet.
2006 wurde die nationale Menschenrechtsinstitution "Provedoria dos Direitos Humanos e Justiça" eingesetzt, in deren Zuständigkeitsbereich die Förderung von Menschenrechten und guter Regierungsführung sowie die Korruptionsbekämpfung fällt. Bislang ist die Wirksamkeit ihrer Arbeit aber eingeschränkt, da die Regierung ihre Empfehlungen nur in geringem Umfang umsetzt.
Korruption
Korruption und Klientelismus sind weit verbreitet. Die Nichtregierungsorganisation Transparency International führt Timor-Leste in ihrem Korruptionswahrnehmungsindex 2017 auf Rang 91 von 180 Staaten. Bemühungen, die Korruption einzugrenzen, sind jedoch sichtbar: Es wurde eine Antikorruptionsbehörde eingerichtet und es wurden öffentlichkeitswirksame Verfahren gegen korrupte Minister und Beamte eröffnet.
Die Verwaltung des Petroleumfonds und die Verwendung der staatlichen Einnahmen werden im Rahmen der Transparenzinitiative im Rohstoffsektor (EITI) überwacht. Eine EITI-Bewertung vom Februar 2018 bescheinigt Timor-Leste "rasche Fortschritte" bei der Umsetzung der vorgeschriebenen Standards.
Dezentralisierung
Unter indonesischer Besatzung wurde Timor-Leste zentralistisch verwaltet. Die UN-Übergangsverwaltung hatte 1999 die schwierige Aufgabe, innerhalb kürzester Zeit für Timor-Leste eine Regierung und die dazugehörigen Institutionen aufzubauen. Der Übergang zu einem dezentralen Verwaltungssystem, das Leistungsfähigkeit, Akzeptanz und Bürgerorientierung in allen Distrikten, Gemeinden und Dörfern sicherstellt, ist eine der wichtigsten Aufgaben für die Regierung von Timor-Leste und wird schrittweise verfolgt. Um den Erwartungen der Bevölkerung gerecht werden zu können, fehlen besonders in den ländlichen Regionen qualifizierte und motivierte Beamte.
Seit 2003 werden auf Gemeinde- und Dorfebene jeweils ein Chief und ein Gemeinderat gewählt, die für die lokale Entwicklung verantwortlich sind. Die Dezentralisierung auf Distriktebene wird ebenfalls vorangetrieben. Seit 2015 werden Zuständigkeiten und finanzielle Mittel auf diese Ebene verlagert, die Parlamente auf Distriktebene sollen voraussichtlich im Jahr 2018 gewählt werden.
Ländliches Leben
Nachholbedarf in den Bereichen Bildung und Grundversorgung
Trotz eines starken Ausbaus der Sozialleistungen ist es der Regierung bislang nicht gelungen, die hohen Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung zum Wohle der gesamten Bevölkerung einzusetzen und die Armut deutlich zu verringern. Immer noch leben 42 Prozent der Bevölkerung unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Die Lebenserwartung liegt mit rund 69 Jahren unter dem Durchschnitt der übrigen Länder Ostasiens und des Pazifiks. Im aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (HDI) liegt Timor-Leste auf Platz 131 von 189 ausgewerteten Staaten.
Großen Nachholbedarf hat das Land vor allem in den Bereichen Bildung und Grundversorgung. Fast 30 Prozent der Bevölkerung haben keinen gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser und rund 60 Prozent müssen ohne sanitäre Anlagen auskommen. Die Versorgungslage im Bereich Energie hat sich in den vergangenen Jahren verbessert: Nach Angaben der Weltbank waren 2014 rund 45 Prozent der Menschen an das Stromnetz angeschlossen (gegenüber 27 Prozent im Jahr 2002).
Das Bildungssystem ist noch relativ schwach entwickelt. Nur 56 Prozent der Jugendlichen besuchen eine weiterführende Schule. Die Analphabetenquote ist hoch. Für große Probleme sorgte die Entscheidung der Regierung, in den Grundschulen Portugiesisch als Unterrichtssprache einzuführen, da viele Lehrkräfte und Schüler diese Sprache nicht beherrschen. Nach zum Teil monatelangen Unterrichtsausfällen wurde die Entscheidung teilweise zurückgenommen, um den Lehrkräften Zeit für entsprechende Fortbildungen zu geben.
Haupteinkommensquellen Öl und Gas
Laut Angaben der Weltbank brauchen Post-Konflikt-Staaten zwischen 15 und 30 Jahre für den Übergang von fragiler Staatlichkeit zu stabilen Strukturen. Vor diesem Hintergrund ist die soziale und wirtschaftliche Entwicklung Timor-Lestes bemerkenswert positiv.
Wesentliche Einkommensquelle des Landes ist die Erdöl- und Gasförderung in der Timorsee. Entsprechend hat die wirtschaftliche Entwicklung des Landes in jüngster Zeit unter dem gesunkenen Weltmarktpreis für Erdöl gelitten. Zudem sind die Ölreserven begrenzt: Nach Ansicht von Experten wird die timoresische Ölproduktion bis 2023 auslaufen, falls keine neuen Ölfelder erschlossen werden.
Ein Großteil der Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung sind in den vergangenen Jahren in einen staatlichen "Petroleumfonds" geflossen. Ende 2015 hatte dieser nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Volumen von 16,2 Milliarden US-Dollar. Die sinkenden Öleinnahmen des Staates können durch den Fonds kurzfristig abgefedert werden. Auf lange Sicht wird das Land jedoch andere Wirtschaftsbereiche verstärkt ausbauen müssen, um die Abhängigkeit vom Erdöl zu verringern, dringend benötigte Arbeitsplätze zu schaffen und seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Potenziale
Die timoresische Regierung bemüht sich daher, eine von privaten und öffentlichen Investitionen getragene beschäftigungsintensive Entwicklung voranzutreiben. Die wichtigsten Pfeiler der Wirtschaft sind neben Öl und Gas die Landwirtschaft und Fischerei und die verarbeitende Industrie. Das Potenzial dieser Sektoren soll durch verschiedene Reformen, etwa des Boden- und Landrechts, und durch den Ausbau der Infrastruktur erschlossen werden. Große Hoffnungen ruhen auch auf dem Tourismussektor. Eine bessere Infrastruktur könnte auch ihn ankurbeln. Die Schönheit der Landschaft und die kulturelle Vielfalt sowie die Nähe zu Australien bieten genügend Potenzial, um Timor-Leste zu einem attraktiven internationalen Reiseziel zu machen.
Arbeitsmarkt
Eine der größten Herausforderungen ist die schlechte Arbeitsmarktlage. Offiziellen Zahlen zufolge lag die Arbeitslosenquote 2017 bei vier Prozent. Aufschlussreicher ist allerdings die Zahl der ungeschützten Arbeitsverhältnisse: Mehr als 70 Prozent der werktätigen Bevölkerung Timor-Lestes arbeiten auf eigene Rechnung und ohne soziale Absicherung. Die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch. Die daraus folgende Perspektivlosigkeit vergrößert das Risiko, dass sich Jugendliche von kriminellen Banden anheuern lassen.
Neben der Rohstoffindustrie ist der Agrarsektor der wichtigste Wirtschaftszweig. Rund 50 Prozent der Beschäftigten arbeiten in diesem Sektor, der jedoch nur etwa 18 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Noch immer betreiben die meisten Bauern ihre Landwirtschaft vorwiegend zur Selbstversorgung (Subsistenzwirtschaft).
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Timor-Leste
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Timor-Leste sind freundschaftlich. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt das südostasiatische Land seit 1999. Zunächst stand neben der Nahrungsmittel-, Not- und Flüchtlingshilfe die Trinkwasserversorgung in den östlichen Landesteilen im Mittelpunkt der Zusammenarbeit.
Seit 2007 konzentriert sich das deutsche Engagement auf den Schwerpunkt Friedensentwicklung und Krisenprävention. Im Mittelpunkt steht ein integrierter Ansatz zur Beschäftigungsförderung. Auf diese Weise sollen die besonders benachteiligten Bevölkerungsgruppen gefördert und mehr Arbeitsplätze im ländlichen Raum geschaffen werden.
Ergänzt wird dieser Ansatz durch Vorhaben zur Entwicklung des maritimen Transportsektors und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Darüber hinaus arbeitet Deutschland im Rahmen thematischer und regionaler Programme mit Timor-Leste zusammen.
Bei Regierungsgesprächen zwischen Deutschland und Timor-Leste im Oktober 2015 in der Hauptstadt Dili wurden dem Land 12 Millionen Euro für die technische Zusammenarbeit zugesagt. Im Jahr 2017 wurden laufende Vorhaben mit weiteren 5,44 Millionen Euro ausgestattet, um deren nachhaltige Zielerreichung sicherzustellen.
Deutschland hat sich zur Umsetzung des New Deal for Engagement in Fragile States verpflichtet. Die Vereinbarung wurde im November 2011 auf dem vierten hochrangigen Forum zur Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit im südkoreanischen Busan von mehr als 40 Ländern und Organisationen unterzeichnet. Sie formuliert Prinzipien für eine verbesserte Entwicklungszusammenarbeit mit fragilen und von Konflikten betroffenen Staaten. Mit seiner Schwerpunktsetzung in Timor-Leste trägt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) dazu bei, diese Vereinbarung umzusetzen.
Karte von Timor-Leste
Entwicklungspolitische Zahlen und Fakten
Allgemeine Angaben
Indikator | Timor Leste | Deutschland |
---|---|---|
Ländername Neues Fenster Erläuterung und Quellenangabea16173184 | Demokratische Republik Timor-Leste | Bundesrepublik Deutschland |
Hauptstadt Neues Fenster Erläuterung und Quellenangabea16173156 | Dili, etwa 300.000 Einwohner | Berlin, etwa 3,75 Millionen Einwohner |
Fläche Neues Fenster Erläuterung und Quellenangabea16173142 | 14.870 km² (2018) | 357.580 km² (2018) |
Rang im Index der menschlichen Entwicklung (HDI) Neues Fenster Erläuterung und Quellenangabea16173170 | 131 von 189 (2018) | 4 von 189 (2018) |
Höhe der Entwicklungszusammenarbeit
Angaben zur Bevölkerung
Armut
Wirtschaft
Kommunikation
Bildung
Gesundheit
Umwelt
Fläche
Die Gesamtfläche eines Landes einschließlich der Gebiete, die von Binnengewässern oder bestimmten küstennahen Wasserstraßen bedeckt sind.
Rang im Index der menschlichen Entwicklung (HDI)
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) veröffentlicht jährlich einen Bericht über die menschliche Entwicklung. Der darin enthaltene Index der menschlichen Entwicklung (englisch: Human Development Index, HDI) erfasst die durchschnittlichen Werte eines Landes in grundlegenden Bereichen der menschlichen Entwicklung. Dazu gehören zum Beispiel die Lebenserwartung bei der Geburt, das Bildungsniveau sowie das Pro-Kopf-Einkommen. Aus einer großen Zahl solcher Einzelindikatoren wird eine Rangliste errechnet. Sie ermöglicht es, den Stand der durchschnittlichen Entwicklung eines Landes abzuleiten.
Anteil der Landbevölkerung
Die Einwohner, die in den von den nationalen Statistikbehörden als ländlich definierten Gebieten leben. Berechnungsgrundlage: Differenz zwischen Gesamtbevölkerung und Stadtbevölkerung.
Bevölkerungswachstum pro Jahr
Lebenserwartung
Die Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt bezeichnet die Anzahl der Jahre, die ein neugeborenes Kind leben würde, wenn die Sterblichkeitsrate zum Zeitpunkt seiner Geburt sein ganzes Leben lang unverändert bliebe.
Anteil der Menschen, die 65 Jahre oder älter sind
Anteil der Menschen, die jünger als 15 Jahre sind
Anteil der Menschen, die unterernährt sind
Der Prozentsatz der Bevölkerung, der nicht ausreichend Nahrung zu sich nimmt, um den täglichen Energiebedarf kontinuierlich zu decken. Wenn dieser Wert 2,5 beträgt, bedeutet dies eine Prävalenz von Unterernährung von weniger als 2,5 Prozent.
Anteil der Menschen, die unterhalb der nationalen Armutsgrenze leben
Prozentsatz der Bevölkerung, die unterhalb der nationalen Armutsgrenze lebt. Die nationalen Schätzwerte beruhen auf bevölkerungsgewichteten Untergruppenschätzungen aufgrund von Haushaltserhebungen.
Anteil der Menschen, die in extremer Armut leben
Anteil der Bevölkerung, die mit weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag auskommen muss; umgerechnet auf die lokale Kaufkraft, basierend auf dem internationalen Preisniveau von 2011. Die Weltbank hat die Armutsgrenze zuletzt im Oktober 2015 angepasst. Davor lag dieser Wert bei 1,25 US-Dollar pro Tag, basierend auf dem internationalen Preisniveau von 2005. Diesen älteren Wert verwenden noch fünf Länder: Bangladesch, Cabo Verde, Jordanien, Kambodscha, Laos
Anteil der Kinder, die die Grundschule abschließen (Primarschulabschlussrate)
Prozentsatz der Schüler, die die Primarschule bis zum letzten Jahr durchlaufen haben. Berechnet wird die Primarschulabschlussrate aus der Gesamtzahl der Schüler in der letzten Primarschulklasse minus die Anzahl der Wiederholungsschüler der Klasse, dividiert durch die Gesamtzahl der Kinder im offiziellen Schulabschlussalter.
Dieser Berechnungsschlüssel kann bei einigen Ländern zu einer Zahl größer als 100 Prozent führen, was nichts anderes heißt, als dass im betreffenden Schuljahr mehr Kinder die Grundschule abgeschlossen haben als sich im offiziellen Schulabschlussalter befunden haben.
Anteil der Kinder im schulpflichtigen Alter, die eine Grundschule besuchen
Anteil der Kinder, die gemäß der "International Standard Classification of Education" von 1997 im offiziell festgelegten Schulbesuchsalter sind und eine Schule besuchen, an der Gesamtbevölkerung im entsprechenden Schulalter. Die Grundschulbildung vermittelt den Kindern grundlegende Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen sowie ein grundlegendes Verständnis von Fächern wie Geschichte, Geografie, Naturkunde, Sozialkunde, Bildende Kunst und Musik.
Anteil der Menschen, die lesen und schreiben können
Der Prozentsatz von Personen ab 15 Jahren, die eine kurze, einfache Aussage zu ihrem alltäglichen Leben mit Verständnis lesen und schreiben können.
Öffentliche Ausgaben für Bildung
Summe der öffentlichen laufenden und Kapitalausgaben für Bildung. Hierzu zählen staatliche Ausgaben für (öffentliche wie private) Bildungseinrichtungen, die Bildungsverwaltung sowie Subventionen für private Stellen (Schüler und Studenten/ Haushalte und andere private Stellen).
Zahl der Grundschulkinder pro Lehrerin oder Lehrer
Wird errechnet durch Division der Anzahl aller Grundschüler durch die Anzahl der Grundschullehrkräfte (unabhängig vom jeweiligen Unterrichtsdeputat).
Anteil der Bevölkerung mit angemessenem Anschluss an eine Trinkwasserversorgung
Der Prozentsatz der Bevölkerung, die angemessenen Zugang zu einer ausreichenden Wassermenge aus einer verbesserten Quelle hat, wie beispielsweise einem Hausanschluss, einer öffentlichen Zapfstelle, einem Bohrloch, einem gesicherten Brunnen oder einer gesicherten Quelle oder einer Regenwassersammelanlage. Zu den nicht verbesserten Quellen gehören Wasserverkäufer, Tankfahrzeuge sowie nicht gesicherte Brunnen und Quellen. Angemessener Zugang bezeichnet die Verfügbarkeit von mindestens 20 Litern pro Kopf und Tag aus einer Quelle, die höchstens einen Kilometer von der Wohnstätte entfernt liegt.
Anteil der einjährigen Kinder, die gegen Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus geimpft sind
Der Prozentsatz der Kinder im Alter von 12 bis 23 Monaten, die vor ihrem ersten Geburtstag oder zu einem beliebigen Zeitpunkt vor der Erhebung geimpft wurden. Ein Kind gilt als ausreichend vor Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus geschützt, wenn es drei Impfdosen erhalten hat.
Anteil der Einwohner mit angemessenem Anschluss an eine Abwasserentsorgung
Der Prozentsatz der Bevölkerung, die zumindest ausreichenden Zugang zu einer Fäkalienentsorgung hat, die verhindert, dass Menschen, Tiere oder Insekten mit den Fäkalien in Berührung kommen. Verbesserte Sanitäreinrichtungen reichen von einfachen, aber umbauten Grubenlatrinen bis hin zu Spültoiletten mit Anschluss an eine Abwasserleitung. Solche Vorrichtungen müssen, um wirklich effektiv zu sein, fachgerecht gebaut und korrekt gewartet werden.
Anteil der Einwohner mit Zugang zu einer fachgerechten Abwasserentsorgung (% der Gesamtbevölkerung)
Der Prozentsatz der Menschen, die verbesserte sanitäre Einrichtungen nutzen, die nicht mit anderen Haushalten geteilt werden und in denen Ausscheidungen sicher vor Ort entsorgt oder außerhalb des Hauses transportiert und behandelt werden. Zu den verbesserten Sanitäranlagen gehören Spülungen in Rohrleitungen, Kläranlagen oder Grubenlatrinen: belüftete, verbesserte Grubenlatrinen, Verbundtoiletten oder Grubenlatrinen mit Platten.
Anteil der Geburten, die unter Betreuung von ausgebildetem medizinischen Personal stattfinden
Der Prozentsatz von Geburten, bei denen Fachpersonal anwesend ist, das darin ausgebildet wurde, Frauen während der Schwangerschaft und der Wehen und nach der Geburt angemessen zu überwachen, zu versorgen und zu beraten, eigenständig eine Geburt zu leiten und Neugeborene zu versorgen.
Anteil der Schwangeren, die medizinisch betreut werden
Der Prozentsatz der Frauen, die mindestens einmal während der Schwangerschaft aus schwangerschaftsbedingten Gründen von medizinischem Fachpersonal betreut worden sind.
Anzahl der Kinder, die vor ihrem fünften Geburtstag sterben (pro 1.000 Lebendgeburten)
Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren gibt die Wahrscheinlichkeit (pro Tausend) an, dass ein neugeborenes Kind vor Vollendung seines fünften Lebensjahres stirbt.
Anzahl der Mütter, die während der Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes sterben (pro 100.000 Lebendgeburten)
Müttersterblichkeitsrate gibt die Anzahl der Frauen an, die – pro 100.000 Lebendgeburten – während der Schwangerschaft und Geburt an schwangerschaftsbedingten Ursachen sterben. Die Werte werden mittels Regressionsmodell unter Einbeziehung von Informationen zu Fruchtbarkeit, Geburtshilfe und HIV-Verbreitung geschätzt.
HIV-Quote (Erwachsene zwischen 15 und 49 Jahren)
Der Prozentsatz der 15- bis 49-Jährigen, die mit HIV infiziert sind.
Öffentliche inländische Gesundheitsausgaben in Prozent des Bruttoinlandsproduktes
Öffentliche Ausgaben für Gesundheit aus inländischen Quellen als Anteil der Wirtschaft, gemessen am BIP.
Personen, die sicher betriebene Trinkwasserversorgungsanlagen nutzen (% der Bevölkerung)
Der Prozentsatz der Menschen, die Trinkwasser aus einer verbesserten Quelle verwenden, die in den Räumlichkeiten zugänglich ist, bei Bedarf verfügbar ist und frei von Fäkalien und vorrangiger chemischer Kontamination ist. Zu den verbesserten Wasserquellen gehören Rohrleitungswasser, Bohrlöcher oder Rohrbrunnen, geschützte gegrabene Brunnen, geschützte Quellen und verpacktes oder geliefertes Wasser.
Deutsche staatliche Mittel für Entwicklungszusammenarbeit
Durch die Bundesrepublik im Rahmen zwischenstaatlicher Verträge zugesagte Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit (Technische und Finanzielle Zusammenarbeit)
Gesamtsumme der erhaltenen öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit (ODA)
Auszahlungen von Darlehen zu vergünstigten Bedingungen (abzüglich etwaiger Tilgungsleistungen) sowie Zuschüssen, die von öffentlichen Stellen der Mitglieder des OECD-Entwicklungsausschusses (Development Assistance Committee, DAC), von multilateralen Institutionen und von Nicht-DAC-Ländern vergeben werden. Berücksichtigt werden Mittel, die der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und der Verbesserung des Lebensstandards in den in der DAC-Liste der ODA-Empfänger aufgeführten Ländern und Gebieten dienen. Dies schließt auch Darlehen mit einem Zuschusselement von mindestens 25 Prozent (berechnet zu einem Abzinsungssatz von 10 Prozent) mit ein. Angaben in US-Dollar (jeweilige Preise und Wechselkurse)
Summe der pro Einwohner erhaltenen öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit (ODA)
Pro Einwohner erhaltene Auszahlungen von Darlehen zu vergünstigten Bedingungen (abzüglich etwaiger Tilgungsleistungen) sowie Zuschüssen, die von öffentlichen Stellen der Mitglieder des OECD-Entwicklungsausschusses (Development Assistance Committee, DAC), von multilateralen Institutionen und von Nicht-DAC-Ländern vergeben werden. Berücksichtigt werden Mittel, die der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und der Verbesserung des Lebensstandards in den in der DAC-Liste der ODA-Empfänger aufgeführten Ländern und Gebieten dienen. Der Betrag wird errechnet, indem die Gesamtsumme der erhaltenen öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit durch die geschätzte Bevölkerungszahl zur Jahresmitte dividiert wird. Dies schließt auch Darlehen mit einem Zuschusselement von mindestens 25 Prozent (berechnet zu einem Abzinsungssatz von 10 Prozent) mit ein. Angaben in US-Dollar (jeweilige Preise und Wechselkurse)
Internetnutzer (Anteil der Bevölkerung in %)
Internetnutzer sind Personen, die das Internet (von jedem beliebigen Standort aus) in den letzten 3 Monaten genutzt haben. Der Zugang zum Internet kann zum Beispiel über Computer, Mobiltelefon, PDA (Personal Digital Assistant), Spiele-PC, Smart-TV, usw. erfolgen.
Mobilfunkanschlüsse (pro 100 Einwohner)
Mobilfunkanschlüsse sind Anschlüsse bei einem Betreiber eines öffentlichen Mobilfunkdienstes, die den Zugang ins öffentliche Telefonnetz ermöglichen. Hierunter fallen sowohl Mobilfunkverträge als auch Prepaid-Karten.
Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche an der gesamten Landfläche
Der Anteil der Landfläche, die Ackerland, Dauerkulturland oder Dauerweidefläche ist. Zum Ackerland zählt nach der FAO-Definition mit verschiedenen Kulturen bewirtschaftetes Land (Flächen mit zwei Kulturen pro Jahr werden nur einmal gezählt), temporäres zum Mähen oder als Weide genutztes Grünland, Nutzgärten zur kommerziellen oder privaten Nutzung sowie temporär brachliegendes Land. Land, das im Rahmen des Wanderfeldbaus aufgegeben wurde, zählt nicht mit. Dauerkulturland ist mit Kulturen bewirtschaftet, die dort langfristig stehen und nicht nach jeder Ernte neu angebaut werden müssen, beispielsweise Kakao, Kaffee und Kautschuk. Hierzu zählt auch mit Blütengehölzen, Obstbäumen, Nussbäumen oder Rebstöcken bewirtschaftetes Land, nicht aber mit Bäumen zur Holznutzung bewirtschaftetes Land. Dauerweidefläche ist Land, das fünf Jahre lang oder länger als Grünfutterquelle genutzt wird, sowohl mit natürlichem als auch mit gepflanztem Bewuchs.
Anteil der Naturschutzgebiete an der gesamten Landesfläche
Gebiete, die von den nationalen Behörden offiziell als Schutzgebiete ausgewiesen sind
Anteil der Waldfläche an der gesamten Landfläche
Landfläche mit natürlichem oder angepflanztem Baumbestand mit einer Mindesthöhe von 5 Metern (unabhängig davon, ob es sich um Nutzwald handelt). Nicht mitgerechnet werden Baumbestände in landwirtschaftlichen Produktionssystemen (beispielsweise Obstplantagen und Agroforstsysteme) sowie Bäume in städtischen Parks und Gärten.
Kohlendioxid-Emission pro Kopf (in Tonnen)
Kohlendioxid-Emissionen sind die Emissionen, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe und der Herstellung von Zement freigesetzt werden. Die Emissionen schließen Kohlendioxide ein, die beim Verbrauch von festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen sowie durch das Abfackeln von Gas entstehen.
Stromverbrauch pro Person
Stromerzeugung aus Kraftwerken und Kraft-Wärme-Anlagen minus Übertragungs-, Verteilungs- und Umspannverluste sowie minus Eigenverbrauch der Anlagen.
Anteil der Beschäftigten in der Landwirtschaft (gemessen an der gesamten Erwerbsbevölkerung)
Beschäftigte sind Personen, die für einen öffentlichen oder privaten Arbeitgeber tätig sind und dafür Löhne, Gehälter, Provisionen, Trinkgelder, Akkordlöhne oder Sachbezüge erhalten. Die Landwirtschaft entspricht Abteilung 1 (ISIC-Überarbeitung 2) oder den Abschnitten A und B (ISIC-Überarbeitung 3) und umfasst auch Jagd, Forstwirtschaft und Fischerei.
Anteil der Energieimporte am gesamten Energieverbrauch
Geschätzte Differenz zwischen Energieverbrauch und -erzeugung (beide Werte in Öleinheiten). Ein negativer Wert bedeutet, dass das Land Netto-Exporteur ist. Der Energieverbrauch bezieht sich auf den Verbrauch an Primärenergie vor der Umwandlung in andere Brennstoffe für den Endverbrauch, was der Summe aus einheimischer Erzeugung, Importen und Bestandsveränderungen abzüglich der Exporte und der bereitgestellten Brennstoffmenge für auf internationalen Routen verkehrende Schiffe und Flugzeuge entspricht.
Anteil der Kinder zwischen 7 und 14 Jahren, die arbeiten
Kinder, die in der von der Erhebung erfassten Referenzwoche mindestens eine Stunde lang erwerbstätig waren.
Arbeitslosenquote
Der Anteil der Erwerbsbevölkerung, der keine Arbeit hat, aber für eine Erwerbstätigkeit verfügbar und erwerbssuchend ist. Erwerbsbevölkerung und Arbeitslosigkeit werden je nach Land unterschiedlich definiert.
Ausländische Direktinvestitionen pro Jahr in US-Dollar
Nettozuflüsse von Investitionen zum Erwerb einer dauerhaften Beteiligung (mindestens 10 Prozent der Stimmrechtsaktien) an einem Unternehmen, das in einer anderen Volkswirtschaft tätig ist als der Investor. Sie sind die Summe aus Beteiligungskapitalbewegungen, Reinvestitionen der Gewinne und anderen langfristigen Kapitalbewegungen und den kurzfristigen Kapitalbewegungen, wie sie in der Zahlungsbilanz ausgewiesen sind. Dargestellt sind Nettozuflüsse (Netto-Investitionszuflüsse abzüglich Desinvestition) von ausländischen Investoren in die berichterstattende Volkswirtschaft. Angaben in US-Dollar (jeweilige Preise und Wechselkurse).
Auslandsverschuldung gesamt
Schulden gegenüber nicht im Land ansässigen Parteien, die in Devisen, Waren oder Dienstleistungen zu begleichen sind. Die Gesamt-Auslandsverschuldung entspricht der Summe aus öffentlichen, öffentlich garantierten und privaten nicht garantierten langfristigen Schulden, der Nutzung von IWF-Krediten und kurzfristigen Schulden. Kurzfristige Schulden umfassen alle Schulden, deren ursprüngliche Laufzeit maximal ein Jahr betragen hat, sowie überfällige Zinsen auf langfristige Schulden. Angaben in US-Dollar (jeweilige Preise und Wechselkurse).
Bruttonationaleinkommen pro Jahr in US-Dollar
Das Bruttonationaleinkommen (BNE) misst die gesamte Wertschöpfung von Inländern aus inländischen und ausländischen Quellen. Das BNE umfasst das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zuzüglich der Nettoübertragungen aus Primäreinkommen aus ausländischen Quellen. Die Umrechnung von der jeweiligen Landeswährung in US-Dollar zum jeweils geltenden Kurs erfolgt nach der Atlas-Methode der Weltbank. Dabei werden Dreijahresdurchschnitte der Wechselkurse verwendet, um die Auswirkungen vorübergehender Wechselkursschwankungen zu glätten.
Bruttonationaleinkommen pro Kopf pro Jahr in US-Dollar
Das Bruttonationaleinkommen (BNE) pro Kopf bezeichnet das BNE geteilt durch die Bevölkerungszahl zur Jahresmitte. Das BNE misst die gesamte Wertschöpfung von Inländern aus inländischen und ausländischen Quellen. Das BNE umfasst das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zuzüglich der Nettoübertragungen aus Primäreinkommen aus ausländischen Quellen. Die Umrechnung von der jeweiligen Landeswährung in US-Dollar zum jeweils geltenden Kurs erfolgt nach der Atlas-Methode der Weltbank. Dabei werden Dreijahresdurchschnitte der Wechselkurse verwendet, um die Auswirkungen vorübergehender Wechselkursschwankungen zu glätten.
Export von Waren und Dienstleistungen (Anteil am Bruttoinlandsprodukt )
Der Wert der ins Ausland gelieferten Güter und Dienstleistungen. Dies umfasst den Wert der Waren, Frachtkosten, Versicherungskosten, Transportkosten, Reisekosten, Lizenzgebühren und anderer Dienstleistungen wie Nachrichten-, Bau-, Finanz-, Informations- und Geschäftsdienstleistungen sowie persönlicher und staatlicher Dienstleistungen. Nicht mitgerechnet werden die Entlohnung von Beschäftigten und Einkommen aus Geldanlagen sowie Transferzahlungen.
Import von Waren und Dienstleistungen (Anteil am Bruttoinlandsprodukt )
Der Wert der aus dem Ausland erworbenen Güter und Dienstleistungen. Dies umfasst den Wert der Waren, Frachtkosten, Versicherungskosten, Transportkosten, Reisekosten, Lizenzgebühren und anderer Dienstleistungen wie Nachrichten-, Bau-, Finanz-, Informations- und Geschäftsdienstleistungen sowie persönlicher und staatlicher Dienstleistungen. Nicht mitgerechnet werden die Entlohnung von Beschäftigten und Einkommen aus Geldanlagen sowie Transferzahlungen.
Inflationsrate
Die anhand des Verbraucherpreisindexes gemessene Inflation entspricht der jährlichen prozentualen Veränderung der Kosten, die dem Durchschnittsverbraucher für den Kauf eines Waren- und Dienstleistungskorbs entstehen, der dauerhaft definiert sein kann oder in festgelegten Abständen (beispielsweise jährlich) aktualisiert werden kann. Im Allgemeinen wird die Laspeyres-Formel verwendet.
Schuldendienst gesamt (in Prozent der Ausfuhren von Gütern und Dienstleistungen sowie des Nettoeinkommens aus dem Ausland)
Summe der Tilgungs- und Zinszahlungen für langfristige Schulden, die in Devisen, Waren oder Dienstleistungen tatsächlich geleistet werden, Zinszahlungen auf kurzfristige Schulden sowie Rückzahlungen (Rückkäufe und Gebühren) an den IWF. Ausfuhren von Gütern und Dienstleistungen umfassen auch Einkommen und Heimatüberweisungen.
Wertschöpfung der Industrie in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Die Wertschöpfung der Industrie entspricht den "International Standard Industrial Classification (ISIC)"-Abteilungen 10-45 und umfasst die Sektoren Bergbau, verarbeitende Industrie, Bauwesen sowie Strom-, Gas- und Wasserversorgung. Die Wertschöpfung ist die Nettoproduktionsmenge eines Wirtschaftsbereichs, nach Summierung aller Produktionsmengen und abzüglich aller Vorleistungen. Der Ursprung der Wertschöpfung wird nach der ISIC (Überarbeitung 3) bestimmt.
Wertschöpfung der Landwirtschaft in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Die Wertschöpfung der Landwirtschaft entspricht den "International Standard Industrial Classification (ISIC)"-Abteilungen 1-5 und schließt Jagd, Forst- und Fischereiwirtschaft sowie die Pflanzen- und Tierproduktion mit ein. Die Wertschöpfung ist die Nettoproduktionsmenge eines Wirtschaftsbereichs nach Summierung aller Produktionsmengen und abzüglich aller Vorleistungen. Der Ursprung der Wertschöpfung wird nach der ISIC (Überarbeitung 3) bestimmt.
Wertschöpfung des Dienstleistungssektors in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Die Wertschöpfung des Dienstleistungssektors entspricht den "International Standard Industrial Classification (ISIC)"-Abteilungen 50-99. Hierzu zählt die Wertschöpfung aus dem Großhandels- und Einzelhandelsbereich (auch Hotels und Gaststätten), dem Transportwesen sowie aus staatlichen, finanziellen, fachlichen und persönlichen Dienstleistungen wie Bildung, medizinische Versorgung und Immobiliendienstleistungen. Mitgezählt werden auch fiktive Gebühren für Bankdienstleistungen, Importabgaben sowie alle statistischen Diskrepanzen, die den erfassenden Stellen auf nationaler Ebene auffallen, und durch Umskalierung entstehende Diskrepanzen. Die Wertschöpfung ist die Nettoproduktionsmenge eines Wirtschaftsbereichs nach Summierung aller Produktionsmengen und abzüglich aller Vorleistungen. Der Ursprung der Wertschöpfung wird nach der ISIC (Überarbeitung 3 oder 4) bestimmt.
Wirtschaftswachstum pro Jahr
Die jährliche Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) wird aus dem BIP zu konstanten Preisen in Einheiten der Landeswährung errechnet. Die Gesamtsummen sind in US-Dollar zu konstanten Preisen von 2000 ausgedrückt. Das BIP ist die Bruttowertschöpfung zu Käuferpreisen aller in dem jeweiligen Land ansässigen Personen zuzüglich Steuern und abzüglich Subventionen, die nicht im Produktwert enthalten sind.
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