Kernthema „Klima und Energie, Just Transition Unterstützung einer sozial gerechten Energiewende

Südafrika befindet sich in einer Energiekrise: Die Stromversorgung muss bis zu zwölf Stunden am Tag abgeschaltet werden. Zwischenzeitlich wurde sogar der nationale Notstand ausgerufen. Die Energieinfrastruktur ist marode – eine Folge des jahrzehntelangen Mangels an Investitionen sowie krimineller Aktivitäten. Die Krise hat gravierende Auswirkungen auf die Menschen und die wirtschaftliche Entwicklung. Deutschland unterstützt das Partnerland bei der Umsetzung einer sozial gerechten Energiewende.

Windräder in Südafrika
Windräder in Südafrika


Zurzeit gewinnt Südafrika fast 80 Prozent seines Stroms durch die Verbrennung von Kohle und gehört damit zu den weltweit größten Erzeugern von Treibhausgasen. Die südafrikanische Regierung hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt. Hierfür muss die Nutzung erneuerbarer Energiequellen stark ausgebaut und die Energieeffizienz deutlich gesteigert werden. Südafrika verfügt über ein sehr hohes Potenzial zur Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie. Die Regierung hat aber deutlich gemacht, dass Südafrika den Umbau seines Energiesektors und seine Klimaziele nur mit Hilfe der internationalen Gemeinschaft erreichen kann.

Gründung der Partnerschaft für eine sozial gerechte Energiewende in Südafrika

Siehe auch
Eine Frau in Burundi liest im Schein einer solarbetriebenen Tischlampe.

Daher haben Deutschland, Großbritannien, die USA, Frankreich und die EU 2021 auf der internationalen Klimakonferenz (COP26) in Glasgow angekündigt, Südafrika gemeinsam bei der Umsetzung einer sozial gerechten Energiewende zu unterstützen (Just Energy Transition Partnership, JETP).

Dafür haben die internationalen Partner insgesamt 8,5 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt, größtenteils in Form von Krediten. Deutschland trägt hierzu mehr als 1,1 Milliarden Euro bei, davon rund eine Milliarde Euro aus Mitteln des BMZ.

Beispiele für das deutsche Engagement

Unter Einbeziehung der Privatwirtschaft berät die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) im Auftrag des BMZ das südafrikanische Energieministerium, den staatlichen Energieversorger sowie Distrikte und Kommunen dabei, die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern und die Energieeffizienz zu verbessern. Unterstützt werden der Bau von Energieinfrastruktur, die Beratung im Strommarkt, Ausbildungsangebote für „grüne“ Jobs und Maßnahmen zur sozialen Abfederung.

Im Rahmen der finanziellen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) werden über südafrikanische Einrichtungen zinsverbilligte Darlehen an kleine und mittelständische Unternehmen vergeben, die in erneuerbare Energien und eine bessere Energieeffizienz investieren wollen. Außerdem fördert die KfW Entwicklungsbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) im Auftrag des BMZ die Modernisierung des Übertragungs- und Verteilungsnetzes, um die aus erneuerbaren Quellen gewonnene Energie in das Stromnetz einspeisen zu können.


Stand: 25.08.2023