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Wirtschaftliche Situation Von internationaler Unterstützung abhängig
Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie waren zwar für die Bevölkerung deutlich spürbar, konnten aber zum Teil durch eine Erhöhung der internationalen Hilfe und gestiegene Rücküberweisungen von im Ausland lebenden Somaliern abgefedert werden. So wurde zum Beispiel ein Bargeldtransferprogramm aufgestockt, das arme Haushalte bei der Nahrungsmittelbeschaffung unterstützt. Auch ein von der Weltbank gefördertes Kreditprogramm für kleine und mittlere Unternehmen konnte ausgeweitet werden.
Von mehreren Krisen betroffen
Gemessen an der Wirtschaftsleistung pro Kopf war Somalia 2021 das drittärmste Land der Welt (nach Burundi und Südsudan). In internationalen Bewertungen des Geschäftsklimas landet Somalia regelmäßig auf einem der letzten Plätze. Die schlechte Sicherheitslage, Korruption und Kriminalität, eine schwache Verwaltung und der fehlende Rechtsrahmen schrecken potenzielle Investoren ab. Die gesamte somalische Wirtschaft ist stark von internationaler Unterstützung abhängig.
Neben der schwierigen politischen Lage hemmen weitere Krisen die Entwicklung des Landes. Nach verheerenden Überschwemmungen und eine Heuschreckenplage 2020 leidet das Land derzeit unter der schwersten Dürre seit vier Jahrzehnten (siehe auch: Soziale Situation). Somalia zählt zu den afrikanischen Ländern, die am stärksten von Naturkatastrophen und den Folgen des Klimawandels betroffenen sind.
Für Entschuldungsinitiative qualifiziert
Einen wichtigen Erfolg konnte Somalia 2020 erzielen: Nachdem die Regierung ehrgeizige Wirtschafts- und Finanzreformen auf den Weg gebracht hatte, bewilligten Weltbank und IWF die Teilnahme Somalias an der Entschuldungsinitiative für hoch verschuldete arme Länder (HIPC-Initiative (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)). Der Prozess soll 2023 abgeschlossen werden und dem Land die Möglichkeit geben, freiwerdende Mittel zur Verringerung der Armut zu nutzen.
Stand: 16.08.2022