Kernthema Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen Ökosysteme schützen – Artenvielfalt erhalten

Die Mongolei verfügt über eine große Zahl verschiedener Ökosysteme und eine reiche Artenvielfalt. Die wertvollen Naturressourcen des Landes sind jedoch durch eine zu intensive Nutzung und den Klimawandel bedroht.

Ein Yak am Khoton-See in der Mongolei

Ein Yak am Khoton-See in der Mongolei

Ein Yak am Khoton-See in der Mongolei

Herausforderungen

Besondere Belastungen für die Umwelt gehen vom größten Wirtschaftszweig des Landes, dem Bergbau, aus. Da für die Förderung von Rohstoffen sehr viel Wasser benötigt wird, droht dem Land überdies eine zunehmende Wasserknappheit.

Abholzung und Überweidung führen in vielen Regionen dazu, dass der Boden auslaugt und schwer geschädigt wird. Etwa drei Viertel der Landesfläche sind bereits von Bodendegradation (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) oder Desertifikation (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) betroffen. Holzeinschlag und Brandrodungen haben dazu geführt, dass nur noch knapp ein Zehntel der Landesfläche von Wald bedeckt ist.

Die Steppen, Wüsten und Hochgebirge der Mongolei reagieren sehr sensibel auf klimatische Veränderungen. Der Klimawandel, vor allem ein Anstieg der Temperaturen und eine Abnahme der ohnehin geringen Niederschläge, wird voraussichtlich schwerwiegende Auswirkungen auf die Ökosysteme des Landes und deren Artenvielfalt haben. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Zahl der Hitzetage und die Häufigkeiten von Dürren deutlich zugenommen.

Durch umweltpolitische Reformen wurden die Voraussetzungen für den Schutz der mongolischen Biodiversität erheblich verbessert, ihre Verwirklichung kann jedoch noch optimiert werden. Die Regierung hat bislang rund 20 Prozent des Landes unter Schutz gestellt, allerdings ist eine Überwachung dieses riesigen Territoriums extrem schwierig.


Deutsches Engagement

Um die einzigartige Natur der Mongolei zu erhalten und gleichzeitig die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern, müssen Naturschutzgebiete besser gefördert und verwaltet werden. Deutschland unterstützt aktuell landesweit elf mongolische Naturschutzgebiete.

Im Zentrum der Zusammenarbeit stehen die Verbesserung der Schutzgebietsverwaltung, die Erstellung von Management- und Businessplänen und die Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen. Darüber hinaus wird die Anschaffung von Ausrüstungsgegenständen gefördert, die für die Verwaltung und wirksame Kontrolle der Schutzgebiete gebraucht werden, etwa Geländewagen, Löschfahrzeuge, Ranger-Ausstattung und IT-Ausrüstung.

Unterstützt werden außerdem die Menschen, die in den Randzonen der Naturschutzgebiete leben und von der Nutzung natürlicher Ressourcen abhängig sind. Durch die Schaffung neuer Einkommensmöglichkeiten, zum Beispiel im umweltverträglichen Tourismus, wird ein Beitrag zur Armutsbekämpfung im ländlichen Raum geleistet.

Gemeinsam mit der Europäischen Union, der UN-Landwirtschaftsorganisation (FAO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)), Frankreich und Tschechien finanziert das BMZ ein Vorhaben, das ein modernes Landschaftsmanagement und eine umweltschonende Waldnutzung fördert. Begleitend vermitteln Medienkampagnen und Bildungsangebote der Bevölkerung, den Besucherinnen und Besuchern der Schutzgebiete sowie Fachleuten Wissen über den Wert der natürlichen Ressourcen und die Bedeutung biologischer Vielfalt.

Stand: 21.07.2023