Soziale Situation Armut und Ernährungsunsicherheit nehmen wieder zu
Während 1990 noch ein Fünftel der brasilianischen Bevölkerung in extremer Armut lebte, lag dieser Wert 2014 bei nur noch 2,7 Prozent, stieg allerdings bis 2019 wieder auf 4,6 Prozent an. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Zahl der Armen weiter zugenommen. Betroffen sind vor allem benachteiligte Bevölkerungsgruppen, aber auch junge, gut ausgebildete Menschen in den Städten, die aufgrund der jüngsten Wirtschaftskrise ihre Arbeit verloren haben.
Deutlich verschlechtert hat sich der Zugang der Bevölkerung zu ausreichender Ernährung. Laut einer Studie vom März 2021 ist für über 116 Millionen Menschen – mehr als die Hälfte der Bevölkerung – die Ernährungssicherheit nicht gewährleistet.
Extreme Ungleichheit
Zwischen den Regionen und innerhalb der brasilianischen Bevölkerung sind erhebliche Unterschiede in der Besitz- und Einkommensverteilung zu verzeichnen. Brasiliens Gini-Koeffizient (Externer Link), der die Ungleichheit in der Einkommensentwicklung misst, ist einer der höchsten der Welt. Sozial und wirtschaftlich besonders benachteiligt sind indigene und afrobrasilianische Bevölkerungsgruppen.