Textilfabrik Radisson Garments Ltd. in Dhaka, Bangladesch. Hier werden Textilien nach den Standards des Grünen Knopfs produziert.

Kernthema: „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Arbeitsbedingungen und Qualifizierungsmöglichkeiten verbessern

Berufliche Bildung

Die bangladeschische Regierung will Job-Perspektiven für die wachsende Bevölkerung schaffen und die Qualifizierung von Fachkräften voranbringen. Im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit werden die bereits bestehenden Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Textilsektor erweitert und neue berufliche Bildungsmöglichkeiten im Bereich der erneuerbaren Energien aufgebaut.

Sozial-ökologische Lieferketten, Handel und nachhaltige Infrastruktur

Logo der Strategie für eine feministische Entwicklungspolitik, vier Hände in unterschiedlichen Rot- und Orangetönen übereinander

Um die Arbeitsbedingungen in der bangladeschischen Textilindustrie zu verbessern und die Sicherheit der Beschäftigten zu erhöhen, unterstützt Deutschland die sozial-ökonomische Transformation der bangladeschischen Wirtschaft. Dabei wird – im Sinne einer feministischen Entwicklungspolitik – gezielt die Teilhabe von Frauen gestärkt.

Arbeiterinnen und Arbeiter in einer Textilfabrik in Bangladesch, in der besonders auf die Einhaltung der gesetzlichen Sozial- und Umweltstandards geachtet wird

In Zusammenarbeit mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) wurde erreicht, dass in Bangladesch die erste Unfallversicherung für die Beschäftigten in der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie in der Geschichte des Landes an den Start ging.

Durch die Vernetzung mit deutschen Universitäten und die Einbindung der Wirtschaft werden bangladeschische Universitäten und Berufsbildungseinrichtungen dabei unterstützt, ihr Angebot besser an die Bedürfnisse einer nachhaltigen Textilproduktion anzupassen. Deutschland fördert außerdem die Ausbildung von staatlichen Arbeitsinspektoren und die nachhaltige Entsorgung von Industrieabfällen und -abwässern.

Herausforderungen und Perspektiven

Bangladeschs Wirtschaft hat nur noch wenige Jahre Zeit, um sich auf die Herausforderungen vorzubereiten, die das Land erwarten, wenn es 2026 nicht mehr zur Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder (LDCs (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) gehört und wenn die EU-Handelsprivilegien – voraussichtlich 2029 – wegfallen. Auch im sozialen Bereich gibt es noch deutliche Defizite, zum Beispiel bei der Umsetzung aller ILO-Konventionen.

Zwar eröffnete das Wirtschaftswachstum der letzten Jahre Investitionsspielräume, die durch einen marktfreundlichen Reformkurs der Regierung unterstützt wurden, jedoch gingen die offensive Industrieentwicklung und der rasche Ausbau der Energieproduktion auf Kosten ökologischer Nachhaltigkeit.

Das wieder erstarkende Wirtschaftswachstum von jährlich fünf bis sechs Prozent nach den Einbrüchen durch die Corona-Pandemie der Jahre 2020/2021 ist daher zugleich Chance und Risiko für eine sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft in Bangladesch.

Stand: 15.01.2024