Weltkindertag Entwicklungsminister Müller: „160 Millionen Mädchen und Jungen müssen weltweit arbeiten.“

Pressemitteilung vom 20. September 2021 | Der Weltkindertag am 20. September wird traditionell in Deutschland und Österreich gefeiert – zusätzlich zum „Internationalen Kindertag“ (1.6.). 2021 ist zudem das internationale Jahr zur Beendigung von Kinderarbeit der Vereinten Nationen. Vor allem ILO und UNICEF fordern mehr Anstrengungen im weltweiten Kampf gegen Kinderarbeit.

Ein Junge in Bangladesch transportiert einen mit Steinen gefüllten Korb.
Arbeiterin in einer Fabrik in Bangladesch
Fairtrade Produkte

Anlässlich des Weltkindertags am 20. September erklärt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller: „Dieses Jahr ist das internationale Jahr zur Beseitigung der Kinderarbeit. Es ist ein Skandal, dass diese Initiative überhaupt nötig ist. 160 Millionen Mädchen und Jungen müssen weltweit arbeiten. Das ist jedes 10. Kind! Erstmals seit zwei Jahrzehnten steigt Kinderarbeit wieder an. Viele von ihnen schuften auch für unseren täglichen Konsum: auf Kaffee- oder Kakaoplantagen oder in Coltan-Minen für unsere Handys.

Die Corona-Pandemie verschärft die Lage der Kinder. Weltweit sind oder waren zwei von drei Schulkindern von Schulschließungen betroffen. Eine Katastrophe für hunderte Millionen Kinder. Besonders verheerend sind die Auswirkungen in ärmeren Ländern. Die ILO schätzt, dass neun Millionen Kinder zusätzlich in Kinderarbeit gedrängt werden. Wo es kein soziales Sicherungsnetz gibt, Eltern nur Hungerlöhne verdienen, müssen auch die Kinder schuften, um zu überleben“, so Müller weiter.

„Aus Armut werden so auch Millionen Mädchen wieder in Kinder- und Zwangsehen gedrängt. Und es ist nicht damit zu rechnen, dass sie ihre abgebrochene Schulbildung zu einem späteren Zeitpunkt wiederaufnehmen. Corona macht so auch viele Fortschritte der letzten Jahre zunichte.

Wir können es ist nicht einfach so hinnehmen, dass unser Wohlstand auch auf Ausbeutung und Kinderarbeit beruht. Das Lieferkettengesetz ist ein wichtiger Schritt, das zu ändern. Das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit muss in den Lieferketten eingehalten werden. Die Botschaft des Gesetzes ist klar: Jeder Mensch hat das Recht auf ein Leben in Würde, insbesondere die Kinder!

Ich würde mir wünschen, dass immer mehr Produzenten und Verbraucher sagen: Wir produzieren fair! Wir kaufen fair! 15.000 Kinder sterben täglich an Unterernährung und Hunger. Das ist der größte Skandal – denn wir haben das Wissen und die Technologien, alle Menschen auf der Welt satt zu machen.“