Afrikareise Entwicklungsminister Gerd Müller vor seiner Reise nach Nigeria, Sudan und Ägypten

„Verstärken unsere Initiativen in der Sahel-Region und den anliegenden Staaten“

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller besucht das Nyanya General Hospital in Abuja, Nigeria.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller besucht das Nyanya General Hospital in Abuja, Nigeria.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller besucht das Nyanya General Hospital in Abuja, Nigeria.

Pressemitteilung vom 3. Februar 2020 | Berlin – Bundesentwicklungsminister Gerd Müller reist vom 3. bis 7. Februar nach Nigeria, Ägypten und in den Sudan.

Vor seiner Abreise erklärte Minister Müller: „In der Sahel-Region und den umliegenden Staaten zeigen sich in besonderem Maß die Herausforderungen auf unserem Nachbarkontinent: Sicherheit und Frieden, Ernährungssicherung, Wasser, Energie und das rasant zunehmende Bevölkerungswachstum. Deswegen arbeiten wir an einer neuen Strategie, um die Region zu stabilisieren. Ich bereite dazu eine Verstärkung unserer Initiativen in der Sahel-Region und den anliegenden Staaten vor. Schwerpunkt ist die Modernisierung der Landwirtschaft, eine bessere Versorgung mit Wasser und die Schaffung von Ausbildungsplätzen und Jobs. Nur wenn die Menschen eine Lebensperspektive haben, können wir Radikalisierung, Terror, Flucht und Schleppertum wirksam begegnen.“

Frauen beim Reisdreschen in Sunu

Erste Station der Reise ist Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Die Bevölkerung wird sich in 30 Jahren auf 400 Millionen Menschen verdoppeln. Nigeria ist dann vor den USA das Land mit der drittgrößten Bevölkerung in der Welt.

Minister Müller: „Nigeria ist einer der wichtigsten Partner Deutschlands in Afrika mit einer unglaublichen Dynamik. Gleichzeitig ist Nigeria das Land mit den meisten armen Menschen weltweit. Nigeria kann und muss hier selbst mehr leisten – als ressourcenreiches Land und größte Volkswirtschaft auf dem Kontinent. Deswegen spreche ich mit der Regierung über Reformen und Perspektiven für die Jugend. Wir unterstützen Nigeria dazu im Agrarbereich, der Förderung erneuerbarer Energien und bei der Familienplanung. Thema wird auch die Bekämpfung des Terrors werden. Der Schrecken von Boko Haram breitet sich aus. Über zwei Millionen Menschen wurden schon vertrieben. Nigeria ist Nummer eins der afrikanischen Fluchtländer nach Deutschland. Die Menschen brauchen Sicherheit, Ausbildung und Jobs vor Ort.“

Minister Müller besucht in Nigeria unter anderem Berufsbildungszentren und ein Projekt zur landesweiten Familienplanung und Müttergesundheit. Abschließend informiert er sich im Niger-Delta über die Ölverschmutzungen.

Zweiter Teil der Reise ist der Sudan. Dazu erklärt Minister Müller: „Der Sudan ist eines der ärmsten Länder der Welt, die wirtschaftliche Lage ist katastrophal. Nach 30 Jahren Diktatur hat der Sudan aber einen Weg eingeschlagen, der Hoffnung macht auf Frieden, Demokratie und Reformen. Denn das Land hat Potenzial: Die landwirtschaftliche Nutzfläche ist so groß wie Frankreich. Es könnte zum Brotkorb Afrikas werden. Wir werden daher den Sudan bei seinem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel stärker unterstützen.“

Neben dem Gespräch mit Premierminister Abdalla Hamdok sind weitere Programmpunkte der Besuch eines SOS Kinderdorfs und eines Berufsbildungszentrums von Siemens und des BMZ zur Ausbildung von Energie- und Kraftwerkstechnikern. Zudem spricht Minister Müller mit Frauenrechtlerinnen über die weit verbreitete Genitalverstümmelung.

Satellitenaufnahme: Nildelta in Ägypten

Die Reise endet in Ägypten. Dort besucht der Minister unter anderem Vorhaben zur ökologischen Landwirtschaft, einen der größten Solarparks weltweit sowie den Assuan-Staudamm, dessen Turbinen mit deutscher Unterstützung in Stand gesetzt werden.

Minister Müller: „Ägypten und Deutschland arbeiten vor allem in den Bereichen Energie und Ausbildung eng zusammen. 60.000 junge Menschen haben mit deutscher Unterstützung bereits eine Ausbildung und damit eine Zukunft erhalten. Auf dieser Reise steht auch das Thema Wasser im Fokus. Der Nil und der Niger sind die Lebensader von Millionen Menschen und gleichzeitig wichtig für den Ausbau erneuerbarer Energie. Afrika muss ein grüner Kontinent werden. Die Technologien dazu sind vorhanden. Das Wasserkraftwerk am Assuan Staudamm schafft nicht nur Jobs, sondern auch grüne Energie – mit deutschem Know-how.“