COP27 Entwicklungsministerin Schulze reist zur Weltklimakonferenz nach Ägypten

Schulze: Klimaschäden sind eine Realität, der wir uns solidarisch stellen müssen

Pressemitteilung vom 13. November 2022 | Entwicklungsministerin Svenja Schulze reist heute zur 27. Weltklimakonferenz nach Ägypten. Sie wird sich dort gemeinsam mit Entwicklungsländern für konkrete Lösungen für den Klimaschutz, die Anpassung an den Klimawandel und den Umgang mit Klimaschäden engagieren. Zu Beginn der Reise wird die Ministerin im Nildelta Projekte besuchen, die den Umgang mit dem Klimawandel in einer der verwundbarsten Regionen der Welt zeigen.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze besucht in Ägypten ein Projekt zur Verbesserung des Bewässerungssystems in ländlichen Gebieten.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze besucht in Ägypten ein Projekt zur Verbesserung des Bewässerungssystems in ländlichen Gebieten.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze besucht in Ägypten ein Projekt zur Verbesserung des Bewässerungssystems in ländlichen Gebieten.

Schulze: „In Ägypten kann man sehen, wie dramatisch der Klimawandel wirkt. Eine der fruchtbarsten, am dichtesten besiedelten Regionen der Welt, das Nildelta, wird durch Wasserknappheit, den steigenden Meeresspiegel und Versalzung bedroht. Es geht ganz konkret darum, ob Millionen Menschen in dieser Region künftig noch Nahrung und Wohnraum finden. Die erste Antwort darauf ist ein schneller weltweiter Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas und ein konsequenter Schutz unserer Natur. Aber diese erste Antwort reicht nicht mehr. Wir müssen uns auch gemeinsam engagieren für die Anpassung an die Klimaveränderungen und den Umgang mit den Klimaschäden, die sich nicht mehr verhindern lassen. Dafür werde ich auf der Weltklimakonferenz gemeinsam mit den verwundbarsten Staaten einen Schutzschirm gegen Klimarisiken starten.“

Das Entwicklungsministerium ist im Rahmen des vom Auswärtigen Amts angeführten „Team Deutschland“ auf der Weltklimakonferenz unter anderem für die Themen „Klimaschäden und Verluste“ sowie die Anpassung an die Klimaveränderungen in Entwicklungsländern zuständig und verantwortet einen Großteil der deutschen Klimafinanzierung.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze besucht in Ägypten ein Projekt zum Küstenschutz.

Auf ihrer zweitägigen Reise in das am Mittelmeer gelegene Nildelta besucht die Entwicklungsministerin Lösungsansätze zum Umgang mit der Klimakrise. Sie geht dabei der Frage nach, wie Ägypten die drängende Klimafrage adressiert und für vulnerable Bevölkerungsgruppen sozial gerecht gestaltet. Dafür besucht sie ein Projekt zur Anpassung an den Klimawandel („Enhancing Climate Change Adaptation in the North Coast and the Nile Delta Regions in Egypt“) im Küstenschutz und ein vom BMZ finanziertes Projekt, das dazu beiträgt, die Bewässerung der Felder effizienter zu machen und Wasserverluste zu reduzieren.

Ergänzend zu den Klimaprojekten wird die Ministerin sich auch über zwei ägyptische Sozialtransferprogramme informieren („Takaful“ und „Karama“). Die Sicherungssysteme erreichen über 10 Millionen Menschen, drei Viertel davon sind Frauen. Soziale Sicherungsinstrumente, die im Fall von Krisen hochgefahren werden können, sind auch wichtige Bestandteile des künftigen globalen Schutzschirms gegen Klimarisiken.

Solarpark Benban in der ägyptischen Wüste

Schulze: „Soziale Sicherheit ist die beste Krisenvorsorge. Das hat die Pandemie gezeigt und das gilt auch für den Umgang mit Klimaschocks. Zugleich ist soziale Sicherheit auch eine wichtige Voraussetzung, damit Gesellschaften sich auf die nötigen Veränderungen für die Klima-Transformation einlassen. Gespaltene Gesellschaften lösen keine kollektiven Probleme. Darum bin ich dafür, beim Thema Klima von Anfang an auch über soziale Sicherheit zu sprechen.“

Ministerin Schulze wird vom 14. bis 16. November an der Weltklimakonferenz teilnehmen. Gleich zu Beginn wird sie für den G7-Vorsitz gemeinsam mit Ministern der Gruppe der besonders verwundbaren Staaten (V20) den globalen Schutzschirm gegen Klimarisiken offiziell starten. Er soll ein Teil der Antwort auf das Problem der Klimaschäden und -verluste sein, das auf dieser Weltklimakonferenz erstmals als zentraler Verhandlungsstrang von der Weltgemeinschaft diskutiert wird.

Siehe auch

Bau einer Uferbefestigung am Ufer des Mayur River in der Stadt Khulna im Südwesten von Bangladesch
Wasserknappheit und Dürre gehören zu den schwerwiegenden Folgen des Klimawandels.
Logo: Global Shield against Climate Risks (Globaler Schutzschirm gegen Klimarisiken)