Weltklimakonferenz (COP27) Deutschland und Kenia vereinbaren Klima- und Entwicklungspartnerschaft

Ziel sind 100 Prozent erneuerbare Energien an Kenias Stromversorgung

Bundeskanzler Olaf Scholz, der kenianische Außenminister Alfred Mutua, Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth und der kenianische Präsident William Ruto (von links) nach der Unterzeichnung einer Roadmap für eine Klima- und Entwicklungspartnerschaft.
Bundeskanzler Olaf Scholz, der kenianische Außenminister Alfred Mutua, Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth und der kenianische Präsident William Ruto (von links) nach der Unterzeichnung einer Roadmap für eine Klima- und Entwicklungspartnerschaft.

Pressemitteilung vom 8. November 2022 | Deutschland und Kenia wollen eine Klima- und Entwicklungspartnerschaft abschließen. In Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz und Präsident William Ruto unterzeichnete Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Entwicklungsministerium, heute eine entsprechende Roadmap mit dem kenianischen Außenminister Alfred Mutua auf der Weltklimakonferenz in Sharm El-Sheik.

Wasserknappheit und Dürre gehören zu den schwerwiegenden Folgen des Klimawandels.

Kenia ist mit einem Anteil an erneuerbaren Energien von bereits mehr als 90 Prozent Vorreiter in der Region und möchte ihn bis 2030 auf 100 Prozent erhöhen – bei wachsendem Bedarf durch Wirtschaftswachstum, Elektromobilität und perspektivisch einer Produktion von grünem Wasserstoff. Deutschland unterstützt Kenia dabei, diese Ziele zu erreichen.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Kenia kann eine Vorreiterrolle für ganz Afrika und über Afrika hinaus einnehmen. Wenn Kenia es schafft, seinen Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, wäre das ein Signal, das auch anderen Mut macht. Dabei wollen wir unterstützen. Aber auch die Anpassung an die Klimaveränderungen ist ein wichtiges Thema unserer Zusammenarbeit. Denn Kenia ist massiv von der Klimakrise betroffen, mit gravierenden Folgen für Landwirtschaft und Ernährungslage.“

Die Klima- und Entwicklungspartnerschaft baut auf der langjährigen Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Energie und Klima auf. Deutschland unterstützt beim Ausbau der erneuerbaren Energien wie Geothermie und der Modernisierung der Stromnetze für eine komplett erneuerbare Versorgung. Dazu kommen der Aufbau der Elektromobilität und einer grünen Wasserstoffwirtschaft.

Windräder in Südafrika

Dies lohnt sich unter anderem für die heimische Düngemittelproduktion, die dann nicht mehr auf teures fossiles Gas angewiesen wäre. Düngemittel aus eigener Produktion und eine klimaresilientere Landwirtschaft sollen auch die Ernährungssicherheit am Horn von Afrika stärken. Denn nach der Dürre im Norden des Landes, dem Ausfall von fünf Regenzeiten und der Verteuerung von Lebens- und Düngemitteln durch Russlands Angriffskrieg sind akut mehr als vier Millionen Menschen vom Hunger bedroht.

Die Anpassung an die Klimaveränderungen wird ein weiterer Schwerpunkt der neuen Partnerschaft. So will die kenianische Regierung zerstörte Wälder wiederherstellen. Bis 2032 sollen 30 Prozent der Landesfläche mit Bäumen bedeckt sein. Deutschland will sich im Bereich der nachhaltigen Landnutzung und Forstwirtschaft sowie bei bodenschonenden landwirtschaftlichen Methoden für Klimaanpassung und Ernährungssicherheit engagieren.

Zweig eines Kaffeestrauchs in Kenia mit Blüten und unreifen Früchten. Kaffee gehört zu den Hauptexportgütern des Landes.

Bei den im Dezember anstehenden entwicklungspolitischen Regierungsverhandlungen mit Kenia wird die Partnerschaft weiter konkretisiert und mit Finanzmitteln unterlegt.

Klima- und Entwicklungspartnerschaften sind ein zentrales entwicklungspolitisches Instrument der Bundesregierung und ein wichtiger Hebel zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Zentrales Element ist, dass ambitionierte Klimaziele sozial gerecht umgesetzt werden.