Investitionen in erneuerbare Energien in Indien Deutschland und Indien wollen Privatkapital mobilisieren

Pressemitteilung vom 22. Februar 2024 | Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth arbeitet mit indischen Partnern gemeinsam an einer internationalen Investorenkonferenz für erneuerbare Energien. Am Rande der hochrangigen multilateralen außen- und sicherheitspolitischen Konferenz „Raisina Dialogue“ in Neu-Delhi diskutiert er heute und morgen mit der indischen Regierung sowie indischen und internationalen Wirtschaftsvertretern Strategien zur Mobilisierung von Privatkapital für den Klimaschutz.

Indien und Deutschland wollen dazu im Rahmen der nächsten traditionellen indischen RE-INVEST-Konferenz ein indisch-deutsches Forum für Investitionen in die globale Energiewende durchführen. Dazu sollen Partner aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, internationalen Finanzierungsinstitutionen und Zivilgesellschaft zusammenkommen, um Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien in Indien zu verstärken.

Entwicklungsstaatssekretär Flasbarth: „Mit öffentlichen Mitteln allein wird sich die globale Energiewende nicht finanzieren lassen. Darum arbeiten wir mit Partnern weltweit an der Mobilisierung privater Investitionen in erneuerbare Energien. Die indische Regierung hat sich zum Ausbau von Wind- und Solarenergie bekannt und ehrgeizige Ziele gesteckt. Jetzt ist es wichtig, dass diese Transformation des Energiesystems auch durch Unternehmens-Investitionen umgesetzt wird. Die gemeinsame deutsch-indische Initiative für den Ausbau der erneuerbaren Energien soll genau hier ansetzen und nationale und internationale Investoren überzeugen. Entscheidend ist: Investitionen in erneuerbare Energien in Indien sind Investitionen in Richtung Klimaneutralität. Und davon profitieren am Ende alle Menschen weltweit, egal, ob in Indien oder in Deutschland. Die deutsche Wirtschaft hat zudem bei Technologien für erneuerbare Energien und Wasserstoff viel zu bieten. Das ist interessant für den indischen Markt.“

Motorrad-Taxis stehen in zwei langen Reihen nebeneinander auf einer Straße in Delhi, Indien.

Indien spielt eine Schlüsselrolle bei der Lösung weltweiter Herausforderungen wie dem Klimaschutz und der dafür notwendigen Transformation der Energiesysteme. Um die Energiebedarfe der indischen Bevölkerung nachhaltig zu decken, hat sich die indische Regierung zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 jährlich 50 Gigawatt an erneuerbaren Energien hinzuzubauen. Das entspricht etwa der Leistung, die notwendig ist, um 35 Millionen Haushalte in Deutschland mit Strom zu versorgen. Deutschland unterstützt Indien im Rahmen der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit dabei, Privatinvestitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien zu mobilisieren. Denn eine Verdoppelung der aktuell getätigten Investitionen ist notwendig, um die benötigte Gesamtinvestitionssumme für die indische Energiewende von rund vier Billionen US-Dollar und die indischen Ziele zum Kapazitätsausbau an erneuerbaren Energien bis 2030 zu erreichen.

Indien ist das bevölkerungsreichste Land der Welt und der viertgrößte Emittent von Treibhausgasen. Der durchschnittliche indische Pro-Kopf-Ausstoß an Treibhausgasen beträgt indes nur 2,77 Tonnen – in Deutschland sind es 8,94 Tonnen.

Anders als in Ländern mit einem niedrigeren Bruttoinlandsprodukt funktioniert die Zusammenarbeit mit Indien zu rund 90 Prozent über günstige Kredite. Das bedeutet: Indien zahlt diese Mittel verzinst wieder zurück. Die meisten der entwicklungspolitischen Vorhaben mit Indien helfen, Treibhausgasemissionen einzusparen, beziehungsweise unterstützen das Land bei der Anpassung an den Klimawandel und stärken die Widerstandskraft gegenüber seinen Folgen. Gemeinsam treiben Deutschland und Indien im Rahmen verschiedener Projekte den Bau von Solarparks, Windkraftanlagen sowie der notwendigen Energieinfrastruktur voran. Indische Städte, Bundesstaaten und die Zentralregierung bauen zudem den öffentlichen Nahverkehr aus.


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