Albanien: Zusammenarbeit konkret Modernisierte, klimafreundliche Abfall- und Kreislaufwirtschaft

Als EU-Beitrittskandidat muss Albanien seine Abfallwirtschaft an EU-Standards anpassen. Es besteht jedoch noch eine Diskrepanz zwischen den etablierten rechtlichen Rahmenbedingungen auf der einen und deren Umsetzung auf der anderen Seite. Die Mehrheit der Siedlungsabfälle landet auf illegalen Müllhalden, wo diese unter freiem Himmel verrotten oder verbrannt werden. Dabei entweichen ungehindert Gase, Rußpartikel und Deponiewasser, die Umwelt und Klima belasten.

Die KfW Entwicklungsbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) leistet einen Beitrag zu einem nachhaltigen Abfallmanagement, der Umsetzung der nationalen albanischen Abfallstrategie und der Annäherung Albaniens an EU-Umweltstandards. Gezielte Investitionen in die Abfallinfrastruktur tragen zu einem integrierten Abfallmanagement im nördlichen Teil der Region Vlora bei. Dies schützt Umwelt und Ressourcen, mindert Treibhausgasemissionen und verbessert die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung. Darüber hinaus soll organischer Abfall von Haushalten in ausgewählten Stadtteilen getrennt gesammelt und eine Sortieranlage auf der neuen regionalen Abfalldeponie unterstützt werden.

Die deutsche Klima- und Technologieinitiative (DKTI) unterstützt seit 2016 sowohl das albanische Ministerium für Tourismus und Umwelt als auch ausgewählte Partnergemeinden dabei, die Abfallwirtschaft klimaschonend zu verbessern.

Auf nationaler Ebene wurde mit dem Beitrag der deutschen Entwicklungszusammenarbeit die albanische Abfallstrategie überarbeitet und im Mai 2020 verabschiedet. Außerdem wird an einem Finanzierungsmechanismus gearbeitet, um die steigenden Kosten einer modernen Abfallwirtschaft fairer zu verteilen.

Ressourcen-Zentrum in der Stadt Sarandra, Albanien

Ressourcen-Zentrum in der Stadt Sarandra, Albanien

Ressourcen-Zentrum in der Stadt Sarandra, Albanien

Die Partnergemeinden Himara, Peqin und Rrogozhina setzen seit 2018 kommunale Abfallwirtschaftskonzepte um. Seit 2020 machen dies auch die Partnergemeinden Cerrik, Belsh, Rroskovec und Saranda. Öffentlichkeitskampagnen, digitale Anwendungen und eine bessere Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft sowie informellen Abfallsammlerinnen und -sammlern tragen dazu bei, dass Wertstoffe wie Metall, Papier oder Kunststoff getrennt gesammelt und verwertet werden. Dadurch sind lokale Recyclingraten bereits um circa 70 Prozent gestiegen.

Berglandschaft bei Valbona, Nordalbanien

In Himara und Sarandra wurde der Bau und die Inbetriebnahme von Resource-Centern sowie in Cerrik der ersten kommunal betriebenen Kompostierungsanlage in Albanien unterstützt. So werden wertvolle Ressourcen eingespart und die Bildung von klimagefährlichem Methangas aus Bioabfällen wird deutlich reduziert. Insgesamt profitierten bereits 84.000 Anwohnerinnen und Anwohner von einem verbesserten Abfallmanagement. Circa 9.000 Menschen haben erstmals Zugang zu regelmäßiger Abfallsammlung erhalten.

Mit der zweiten Phase des Projektes seit 2020 werden noch mehr Menschen profitieren. Unter anderem wurden Konzepte für die Sanierung von Mülldeponien ausgearbeitet. Die Sanierungsarbeiten werden demnächst in Gjirokastra und Skrapar beginnen.


Stand: 02.04.2024